Ein neuer Start mit diesem Stück

Münzen des alten Byzanz

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Scheleck
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Ein neuer Start mit diesem Stück

Beitrag von Scheleck » Mo 22.05.06 11:31

Zur Entspannung nach Feierabend dies Stück zur Auflösung.
Gruß Scheleck
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Byzantinische Münze 5 003b.jpg
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

Chippi
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Beitrag von Chippi » Mo 22.05.06 13:37

8O So einen hab ich ja noch nie gesehen!

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Task_Force » Mo 22.05.06 14:05

Indictio III = AD 584/585.
Gruß
Task_Force

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Beitrag von Scheleck » Mo 22.05.06 14:25

Hallo Task_Force,
sehr schön, dass Du dich mal wieder meldest. :D.
Deine Antwort ist richtig. Die weitere Auflösung dürfte für die Einsteiger nun
kein Problem mehr sein.
Gruß Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

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Beitrag von Chippi » Mo 22.05.06 15:22

Der Herrscher ist nun klar: Maurice Tiberius; Nominal ebenfalls: 20 Nummi (halber Follis) - aber bisher nicht fündig geworden. Kann mich nur auf´s Internet stützen.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Wurzel » Mo 22.05.06 15:36

@ Chippi

http://www.wildwinds.com/coins/sb/i.html

da nach halben Follis des Maurice Tiberius suchen.

Kleiner Tipp: die Stadt in der die Münze geprägt wurde hatte in der Zeit der Römischen Republik einige Berührung mit Rom.

Liebe Grüße Wurzel
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Beitrag von Gast » Mo 22.05.06 19:52

Ich würde in diesem Zusammenhang gern wissen, was das "N M" bedeutet.

Habe bisher nichts darüber gefunden, allerdings fehlte mir auch die Zeit kurzfristig sämtliche mir zur Verfügung stehende Literatur zu durchforsten - obwohl klar ist, um welche Münze es sich handelt.

Möglicherweise haben wir es einmal mehr mit einem Anagramm zu tun, welches nicht die Münzstätte, sondern die Provinz, in der das Stück geprägt wurde zu tun. Der entsprechende Zehner scheint übrigens häufiger zu sein als der gezeigte Halbfollis.

petzi

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Beitrag von Wurzel » Mo 22.05.06 19:59

Hallo Petzi,

habe es gerade im Hahn ( Moneytrendausgabe ) gelesen es N M steht für NUMMIA.
Die Wertzahlen der Kupfernominalen sind in dieser Emmission die lateinischen und sie werden durchN-M als Nummien benannt
S. 172 Links oben
Diese Praxis ist bei der späteren Emmision mit griechischen Wertzahlen scheinbar beibehalten worden.

vergl. MIB 116 mit MIB 117



Liebe Grüße Wurzel
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Beitrag von Gast » Mo 22.05.06 20:30

Danke Wurzel - ich hätte sonst auf "Numidia" getippt.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der Begriff "Nummis" zur damaligen Zeit der Bevölkerung (insbesondere in Afrika) überhaupt noch geläufig war, stellte er doch eine seit langem nicht mehr ausgeprägte Verrechnungseinheit dar.

Abgesehen davon glaube ich nicht, dass ein Römer Nummia als NM abgekürzt hätte. Aber wer kann das heute mangels glaubwürdiger Quellen noch nachvollziehen - Prof. Hahn mag wohl recht haben.

petzi

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Beitrag von Wurzel » Mo 22.05.06 20:53

Lieber Stefan,
gern Geschehen freut mich auch mal geholfen zu haben :wink:
petzlaff hat geschrieben:Danke Wurzel - ich hätte sonst auf "Numidia" getippt.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der Begriff "Nummis" zur damaligen Zeit der Bevölkerung (insbesondere in Afrika) überhaupt noch geläufig war, stellte er doch eine seit langem nicht mehr ausgeprägte Verrechnungseinheit dar.


Wenn ich im Sear nachschaue hat Maurice Tiberius in Numidia auch ein Nummus und zwei Nummis Stücke Prägen lassen, daher nehme ich an, daß diese Münzen zumindest bekannt waren. Und daher macht die Bezeichnung des Vielfachen eines Nummus durchaus Sinn.
Vergleiche Sear 571 bis 572 b
petzlaff hat geschrieben:Abgesehen davon glaube ich nicht, dass ein Römer Nummia als NM abgekürzt hätte. Aber wer kann das heute mangels glaubwürdiger Quellen noch nachvollziehen - Prof. Hahn mag wohl recht haben.


Die Byzantiner sahen sich zwar als Römer ( Romaion ) aber der Einfluss anderer Kulturen ist Unübersehbar, hier allen vorran die griechische.
Je weiter wir uns in der Zeitlinie von Anasthasius I entfernen um so deutlicher wird der griechische Einfluss.
Aber Recht hast Du wir werden das nie genau erfahren, ich sehe das so das unsere Byzantiner einfach mal etwas neues Ausprobiert haben.
Genau darüber sollten wir uns freuen.

Liebe Grüße Wurzel ( Michael )
Zuletzt geändert von Wurzel am Fr 26.05.06 02:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Chippi » Mo 22.05.06 21:38

Nach einigem Suchen: Sear Byzantine Coins and their Values # sb0560

Maurice Tiberius. 582-602 AD. Æ Half Follis. Struck indiction 3 (=584/5 AD). Carthage mint. D N TIBER MAVRICI P, crowned and cuirassed bust facing, holding globus cruciger and carrying shield decorated with horseman spearing a fallen enemy.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Truben » Di 23.05.06 07:53

Ich habe leider keine Abbildung der Münze gefunden, auf der das Schild mit der Tötungsszene gut sichtbar ist. Spekulation: Wird auf ihm vielleicht eine sehr häufige Darstellung spätrömischer Münzrückseiten zitiert? Ich meine die hier im oberen Teil der Seite
http://dougsmith.ancients.info/ftr.html
Wenn man also bewußt an das römische Reich erinnert, dann machte ja NM für Nummia auch einen Sinn.
Gruß
Truben

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Beitrag von Wurzel » Di 23.05.06 09:06

@ Chippi

Glückwunsch, soweit ich das, mit meinem geringen Wissen, Beurteilen kann alles Richtig. :D
Der von Mir oben angegebene Link listet die Byzantiner nach Searnummer auf, damit kann man die suche schon etwas einschränken.



Die Überlegung von Petzlaff, hat einiges für sich,
zumal ich mit meinen bescheidenen Kentnissen, nur Münzen aus Numidia mit N+M gefunden habe. In Constantinopel kann ich so eine Bezeichnung nicht finden.
Vielleicht wieder eine doppelte Bedeutung so wie unsere Byzantiner das öfters gemacht haben?
Auf jedenfall interessant!

Zu den Reitersturz anspielungen gibt es hier im Forum einen älteren Beitrag, finde ihn nur auf die schnelle nicht.
Edit jetzt habe ich ihn doch:
http://www.numismatikforum.de/ftopic350 ... eitersturz

Liebe Grüße Wurzel
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Beitrag von Gast » Di 23.05.06 09:15

@truben, @chippi

korekt bestimmt.

Bzgl. der "Tötungsszene" spielst Du wohl auf die seit den datierten Folles des Justinian übliche Reiterdarstellung auf dem Schild seitlich vor der Brust an.

Ich erinnere mich dunkel, dass wir vor langer Zeit entweder hier oder im Römerforum eine Diskussion genau um dieses Thema hatten. Ich habe damals die These vertreten, dass es sich dabei um ein Zitat des berühmten "Reitersturzes" spätrömischer Münzen handelt.

Dem wurde allerdings von der (Hut ab vor der ungeheuren Aktivität dort!) geballten Römischen Macht widersprochen. Es wurden seinerzeit Beispiele gezeigt, die die Darstellung auf dem byzantinischen Schild bereits zur Zeit der Soldatenkaiser (also weit vor entstehen des Reitersturzes) zeigen.

Ich schaue mal nach, ob ich die entsprechende Bildtafel finde und hier einstellen kann.

Bzgl. der angeblichen Prägungen aus Numidien, die unter Sear 573-579 verzeichnet sind:
Hier gibt es sehr unterschiedliche Meinungen der verschiedenen Experten. Lange Zeit hielt man die Stücke wegen der Sigle CON für Konstantinopolenser Prägungen. Da sie stilistisch jedoch erheblich von diesen abweichen und nur mit ganz bestimmten Jahreszahlen (10 bzw. 11) auftreten, ordneten sie einige Autoren Constantine in Numidien (heute irgendwo nahe der tunesisch-libyschen Grenze) zu.

Die meisten Experten (u.a. Hahn) vertreten die Ansicht, dass es sich um sogenannte Monetae Militaris (also für den Gebrauch der Truppen nach Bedarf ambulant geprägtes Geld handelt). So etwas gibt es bereits unter Justinian, Justin II und lässt sich über Tiberius II bis Mauricius nachweisen.

Diese Prägungen tragen durchwegs griechische Wertzeichen, was ebenfalls für eine zentrale Finanzverantwortlichkeit steht. Stattdessen wurde, wie Ihr richtig bemerkt in den Provinzen des ehemaligen Weströmischen Reichs sehr häufig in Lateinischen Zahlen beziffert.

Um den angefangenen Faden einmal weiterzuspinnen: es ist sicher, dass sowohl einheimisches als auch Militärgeld in Karthago umlief. Möglicherweise ist NM einfach nur ein Hinweis auf einheimisches und nicht durch östliche Truppen "eingeschlepptes" Geld. Dass die Karthager nicht unbedingt begeistert von der Zentralmacht waren, sehen wir ja an den sehr eigenständigen Münzbildern (ähnlich auch Alexandria und Italien), sowie an der späteren Revolte des auf Mauricius folgenden Phocas. Die Heraclii führten danach als Byzanzfreunde wieder die reine griechische Schreibweise ein.

... Wie dem auch sei :?:

petzi
Zuletzt geändert von Gast am Di 23.05.06 09:28, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag von Gast » Di 23.05.06 09:22

@Chippi - DANKE (wir haben uns überholt)

ich habe das fehlende Bild gefungen (s. Anhang) - Es bezieht sich auf den im von Dir zitierten Thread / Beitrag mit Auflösung von D.F.

petzi
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