Goldschüsselchen? Venezianisch? Hilfe!

Münzen des alten Byzanz

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Goldschüsselchen? Venezianisch? Hilfe!

Beitrag von beutelschneider » Do 01.06.06 10:52

Hallo.
Hab gestern euer forum gefunden und hab nun mal ne frage zu einer münze, alter, herkunft und evt. auch der wert.

Die münze stammt aus dem besitz eines Kunst und Antik Sammlers.
der durchmesser beträgt 2,6-2,8 cm das gewicht ist 4,39 gramm.

In der nähe der münze lag ein zettel mit folgendem text: Venizianische Münze aus der zeit des vierten Kreuzzuges 1202-04, eine münze gleichen types aber schlechter erhalten besitzt die münzsammlung new york.

ich hoffe mal das ihr mir helfen könnt.
danke im vorraus und beste grüsse.
Dateianhänge
venezianer.JPG
venezianer2.JPG
Zuletzt geändert von beutelschneider am Do 01.06.06 13:58, insgesamt 2-mal geändert.

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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » Do 01.06.06 11:59

Hallo Beutelschneider,
herzlich Willkommen im Forum.
Lt. Sear, dem Standardwerk für Byzantinische Münzen, kann ich deine Münze dem Herrscher CONSTANTINE IX ( 1042 - 1055 ) zuordnen. Sear Nr. 1830.

Weitere Münzen findest Du hier:

http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1830.html


Ich möchte Dich aber bitten, noch abzuwarten, bis sich einer unserer erfahrenern Sammler meldet, da ich noch ganz neu in der Materie bin und sehr wenig Erfahrung habe. Es kann also auch sein das ich mich irre.
Die Münzen dieser Zeit sind sich Teilweise sehr ähnlich, auch kann ich die Echtheit dieser Münze nicht beurteilen, dazu fehlt mir ebenfalls die Erfahrung.

Hilfreich wäre hier sicherlich das genaue Gewicht und der Durchmesser der Münze.

Liebe Grüße Wurzel
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Beitrag von beutelschneider » Do 01.06.06 17:48

Danke, sind ja schon mal sehr gute infos. Aber wisst ihr was zu echtheit und wert?

Grüsse

Gast
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Beitrag von Gast » Do 01.06.06 18:27

@beutelschneider

ich sehe aufgrund der Abbildungen keinen Grund, an der Echtheit der Münze, die Wurzel korrekt bestimmt hat, zu zweifeln.

Natürlich ist eine "Leibesvisitation" immer besser als der digitale Augenschein. Da das Teil aber nicht unbedingt selten ist und deswegen kaum Fälschungen bekannt sind, gehe ich wie gesagt (natürlich ohne Gewähr) davon aus, dass es ein echtes Histamenon Nomisma (ein sogenannter "BESANTER") des CONSTANTIN IX MONOMACHUS (1042-1055) ist.

Die Münze wurde in Byzanz geprägt und hat ursprünglich nichts mit den Kreuzfahrern zu tun. Bestenfalls konnten die "fränkischen Lumpen" damit im Byzantinischen Hoheitsgebiet ihre Zeche bezahlen nachdem sie die Frauen und Kinder der Einheimischen vergewaltigt hatten und sich danach in der Dorfschänke in froher Runde zueinander gesellten.

Denk bitte daran, dass sich genau damals die Ostkirche vom römischen Katholizismus los sagte und insbesondere durch den Hass der Venezianer und Franzosen einer frühen Inqusition unterlagen.

Dein Stück ist in der gezeigten Erhaltung im Sear-Katalog mit 150 britischen Pfund bewertet. Das hat nicht viel zu bedeuten, da Sear nur schematisch in groben Kategorien bewertet. Massgeblich sind immer noch aktuelle Auktionsergebnisse. Die Münze ist recht häufig. Im Vergleich liegen die meisten ähnlichen Münzen aus jener Zeit im Sear durchschnittlich bei einer Bewertung von 300 Pfund oder mehr.

Ich selbst habe solch ein Stück vor ca. einem Jahr (in besserer Erhaltung) für, wenn ich mich recht erinnere, EUR 120 verkaufen können.

Gruss - petzi

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Beitrag von ghost of anastasius » Do 01.06.06 19:50

petzlaff hat geschrieben:Denk bitte daran, dass sich genau damals die Ostkirche vom römischen Katholizismus los sagte
Nichtnumismatischer Einspruch !
Die Byzantinische ( griech.-orthodoxe ) Kirche musste sich zu keinem Zeitpunkt vom Römischen Katholizismus lossagen,
weil sie nie etwas mit dem Röm. Katholizismus zu tun hatte.
Nach dem Schisma ( Kirchentrennung ) im 4. Jahrhundert war sie über viele Jahrhunderte die weitaus einflussreichere und mächtigere Kirche als die der Kathol. Pfäfflein in Rom.

Römische "Päpste" wurde in Byzanz i. A. bestenfalls als Bischof in Rom betrachtet, bei aufmüpfigen Besuchen in Constantinopel auch gerne
mal einen Winter in Ketten im ungeheizten Ziegenstall untergebracht ... ( kein Scherz ! )

Gruss A.

P.S. Die Fränkisch-Normannischen Lumpen kamen übrigens erst ca 50 Jahre nachdem diese Münze geprägt wurde.

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Beitrag von Wurzel » Fr 02.06.06 00:35

petzlaff hat geschrieben:
ich sehe aufgrund der Abbildungen keinen Grund, an der Echtheit der Münze, die Wurzel korrekt bestimmt hat, zu zweifeln.

.....

i
Huch, das fällt dann wohl in die Kategorie: " Auch ein Blindes Huhn findet mal ein Korn" :oops: o.k. ein klein wenig Stolz bin ich doch
Und schon habe ich wieder etwas dazugelernt :D

Liebe Grüße Michael
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