Jetzt ist er nicht mehr Falsch sondern grünt vor sich hin...

Münzen des alten Byzanz

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dionysus
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Jetzt ist er nicht mehr Falsch sondern grünt vor sich hin...

Beitrag von dionysus » So 28.01.07 16:59

Hallo,

Zu Abwechslung mal etwas unschüsseliges.
Das Stück hat 30 mm Durchmesser.
Leider wurde die Münze in der Vergangenheit wohl zu scharf gereinigt, trotzdem gehört sie zu meinen persönlichen Favoriten.

Die Auflösung dürfte sehr einfach sein. Auch für einen nicht-Byzantiner.

Liebe Grüsse
Dionysus
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byz1avers klein.jpg
byz1revers klein.jpg
Zuletzt geändert von dionysus am Mi 21.11.07 16:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Gast
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Beitrag von Gast » So 28.01.07 17:05

Mechte sein meechlich,
dass es sich bei diesem Justinian um ein Fälschung handelt ??????

Lieber Maico, ohne Deine Freude an dem Stück schmälern zu wollen - das Teil kommt mir ziemlich suspekt vor.

Lieben Gruß
Stefan

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dionysus
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Beitrag von dionysus » So 28.01.07 17:24

Ehrlich gesagt hatte ich diesen Verdacht auch schon, hatte ihn für mich aber zurückgestellt.
Ich hab das etwas unnatürliche Aussehen auf falsche Reinigung zurückgeführt,
Ich habe ihn als erstes nach dem Kauf gründlich unter Wasser gewaschen, dort haben sich keine Veränderungen gezeigt. Das Grün hab ich auf Säure zurückgeführt. Wenn ich mechanisch an den schwarzen flecken auf dem revers kratze werden diese darunter Grün.- Sie sitzen aber sehr fest auf der Oberfläche.
Das Gelb auf dem Revers halte ich für unter Umständen nachträglich aufgebracht.
Könnte es ein Guss sein? Der Rand sieht für mich eigentlich koscher aus.
Gekauft hab ich ihn übrigends bei meinem lokalen Münzhändler, der jedoch nicht so sehr bei Byzantinern bewandert ist.

Das Rätsel lös ich dann aus gegebenem Anlass mal selbst. Sear 165 , 3. Offizin Jahr 15. Ich glaub die Constantinopeler Halbfollis sind im allgemeinen nicht sehr häufig, daher kann es schon möglich sein dass ich hier einem Fake aufgesessen bin.
Weitere Meinungen hierzu würden mich auch interessieren. Vielleicht könnte ein Vergleichsstück auch etwas Abhilfe verschaffen.

Gruss
Maico
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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » So 28.01.07 20:42

MMMH,

schwer zu sagen, die kraterartige Oberfläche könnte auch auf die Korrosion und Reinigung zurückzuführen sein.
Ich habe mal die Münze mit denen aus dem DOC verglichen, unter der Nummer 65 C ist genau so ein Münzlein verzeichnet......
Stilistisch sehe ich kaum Probleme.

Michael
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DOC 65cklein.jpg
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Beitrag von dionysus » So 28.01.07 21:23

Soweit so gut, das sieht eigentlich ganz Ok aus.
Ich werde das Münzlein morgen mal wiegen lassen.

Weitere Meinungen sind natürlich Willkommen.

Liebe Grüsse
Maico
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Scheleck
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Fälschung ?

Beitrag von Scheleck » Mo 29.01.07 11:29

Hallo Dionysus,
ich habe nachstehend mal ein Vergleichsstück aus dem 3. Offizin eingestellt. Das Gew.: 12 gr., größte Ausdehnung (Dm.) 30,8 mm. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Münzen zum Schaden des Sammlers gefälscht wurden, sie gehört eigentlich in dieser Erhaltung eher zur unteren Preisklasse, zumal nicht überaus selten.
Gruß Scheleck
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Byzantine Coins Justinian I. 001a.jpg
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Beitrag von Gast » Mo 29.01.07 11:58

Auch häufige Stücke gehören in das Portfolio der anatolischen Fälscher. Bekannterweise wird die Ausfuhr von Originalen, egal ob selten oder häufig mit langjährigen Gefängnisstrafen geahndet. Bei hochwertigen Stücken droht in der Türkei sogar die Todesstrafe.

Wir hatten vor längerer Zeit bereits eine ähnliche Diskussion. Die vermeintliche Geringwerztigkeit eines Stückes sagt bei Byzantinern herzlich wenig darüber aus, ob es Fälschungen gibt oder nicht.

petzi

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Beitrag von dionysus » Mo 29.01.07 12:29

Also rein stilistisch kann ich auch nichts negatives finden.
Ich werde gleich mal versuchen , das Gewicht zu organisieren.

Natürlich lohnt es sich für einen Fälscher auch häufige Stücke zu Fälschen.
Auch bei den ja wirklich massenhaft vorhandenen Spätrömern wird fleissig gefälscht obwohl man diese auf jeder grösseren Börse ab 2,- € bekommen kann.
Der Halbfollis hat mich übrigends auch nur 4,- € gekostet.
Für mich war Petzis Posting auf jeden Fall ein Alarmsignal, zumal ich vorher ähnliche Gedanken hatte.

Grüsse Maico
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Beitrag von dionysus » Mo 29.01.07 13:21

So, das genaue Gewicht liegt mit 10,74 gr. gut im Rahmen des Durchschnitts bei dieser Ausgabe (Meinen Beobachtungen nach 9-12 gr.).
Und jetzt bin ich mit meinem Latein auch am Ende.

Gruss
Maico
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Beitrag von Gast » Mo 29.01.07 14:09

Ich habe mir das Stück noch einmal in riesiger Vergrösserung noch einmal genau angeschaut und denke nun doch, dass es sich um ein Original handelt. Die Schrägbalken des "K" zeigen für eine Prägung typisch gestufte gleichmässige Konturen.

Die unterschiedliche Patinierung der beiden Seiten dürfte auf die frühere Lagerung zurückzuführen sein.

Lieben Gruß
petzi

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Beitrag von dionysus » Mo 29.01.07 14:29

Puh, dann kann ich ihn wohl wieder unter meine Favoriten aufnehmen.
Allerdings hätte ich das Stück nun gerne mal vor der Reinigung mit original gewachsener Patina gesehen. :(
Ich danke euch für die Beiträge.

Liebe Grüße
Maico
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Beitrag von dionysus » Mi 21.11.07 14:10

Hallo liebe Freunde,

ich möchte diesen Thread mal aus gegebenem Anlass hochholen.

Schaut euch mal an, wie der oben vorgestellte Justinian heute aussieht!

Mir macht es ein wenig Angst wie er wohl in einigen Jahren aussehen wird.
Was kann ich dagegen unternehmen ??

Gruß
Maico
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Beitrag von Scheleck » Mi 21.11.07 14:27

Hallo Dionysus,
schreib mal eine PN an Basil, der ist Metallurge und kennt sich in dem Metier bestens aus.
Gruß Scheleck
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Beitrag von dionysus » Mi 21.11.07 14:30

Danke Scheleck, das werd ich mal tun.

Maico
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Beitrag von petzlaff » Mi 21.11.07 15:46

Sauer gereinigt, und nun setzt die ohnehin arg durch Porenbildung (wahrscheinlich durch mehrere vorher gegangene unsachgemäße "scharfe" Reinigungsversuche) verunstaltete Oberfläche Grünspan an (übrigens hochgiftig).

Aufgrund des neuen Fotod glaube ich nicht mehr an eine Fälschung, sondern an ein seit Jahren falsch behandeltes Stück.

LG
petzlaff
Liebe Grüsse

petzlaff

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