Ptolemaios III.

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

Antworten
Benutzeravatar
antoninus1
Beiträge: 5193
Registriert: Fr 25.10.02 09:10
Wohnort: bei Freising
Hat sich bedankt: 215 Mal
Danksagung erhalten: 918 Mal

Ptolemaios III.

Beitrag von antoninus1 » Sa 30.06.07 10:30

Ich wollte euch einfach mal meine neueste Erwerbung vorstellen.

Ein Großbronze des Ptolemaios III. Euergetes aus Alexandria, 246 - 221 v. Chr.

Interessant sind diese Münzen ja u.a. wegen ihrer Größe und ihres hohen Gewichtes. Vor kurzem wurde bei Rauch ein Stück mit knapp über 100 Gramm Gewicht und einem Durchmesser von ca. 50mm versteigert.

Dieses hier hat ein Gewicht von "nur" 67 Gramm und einen Durchmesser von 42 mm.
Ich finde aber vor allem den Stil, die Erhaltung und die Patina umwerfend. Ich denke, das findet man selten bei diesen großen Stücken, deren Herstellung ja technisch nicht einfach war.

Interessant ist unter anderem die Schrötlingsform:
dieses Stück hat die Schrötlingsform, wie wir sie von z.B. römischen Sesterzen kennen. Also Vorder- und Rückseite haben gleichen Durchmesser, die Kante/der Rand ist abgerundet.
Die Münze ist etwa 5 mm dick.

Ich habe noch ein zweites Stück des Ptolemaios III. mit 76 Gramm, bei dem die Vs (ca. 36 mm) einen geringeren Durchmesser als die Rs (ca. 40 mm) hat, die Münze geometrisch also einen Kegelstumpf bildet.
Der Rand ist nur leicht gewölbt, die Münze ist 7 mm dick, was ganz schön viel ist.

Weiß man etwas darüber, warum es diese verschiedenen Schrötlingsformen gibt?
Ich dachte, alle Ptolemäerbronzen werden gegossen, was die charakteristische Schrötlingsform bedingt (Kegelstumpf), und dann geprägt.
Dateianhänge
ptolem.jpg
Gruß,
antoninus1

Benutzeravatar
antoninus1
Beiträge: 5193
Registriert: Fr 25.10.02 09:10
Wohnort: bei Freising
Hat sich bedankt: 215 Mal
Danksagung erhalten: 918 Mal

Beitrag von antoninus1 » Sa 30.06.07 10:56

Hier noch das zweite Stück.
Dateianhänge
ptolem76.jpg
Gruß,
antoninus1

n.......s
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von n.......s » Sa 30.06.07 13:03

...irgendwie bekomme ich bei der Rückseite der ersten Münze Kopfschmerzen -
ist das Bild verwackelt , ist es ein Doppelschlag oder ist die Münze bearbeitet ?
Leider erkennt man auf Deiner Münze das Monogramm zwischen den Beinen nicht mehr richtig [Chi-Rho]

Übrigens habe ich auch in der Fachliteratur keine zufriedenstellende Antwort auf die unterschiedlichen Schrötlingsformen gefunden - dies liegt mit Sicherheit an der Herstellungsmethode der Schrötlinge .
Hier mal eine Münze mit dem entsprechenden Monogramm.
Gruß
Torsten
Dateianhänge
ptol III mongramm [Chi-Rho].jpg

Benutzeravatar
antoninus1
Beiträge: 5193
Registriert: Fr 25.10.02 09:10
Wohnort: bei Freising
Hat sich bedankt: 215 Mal
Danksagung erhalten: 918 Mal

Beitrag von antoninus1 » Sa 30.06.07 13:38

Ich habe die Münze schon mehreren erfahrenen Sammlern gezeigt. Alle haben sie als unbearbeitet und die Patina als original und wunderschön bezeichnet.
Möglicherweise gibt es einen minimalen Doppelschlag.
Auch das Monogramm ist nicht deutlich ausgeprägt.

Also doch ein durchschnittliches Stück, wie man es sehr häufig findet.
Ich werde mir noch ein paar davon nehmen :wink:
Gruß,
antoninus1

n.......s
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von n.......s » Sa 30.06.07 13:50

...ich habe nicht gesagt ,dass die Münze falsch ist - sie ist ganz sicher echt . Nur schau Dir mal die Rückseite ca. 30 sec. an (aud dem Computerbildschirm), danach denkst Du , es waren zu viele Biere :lol: Entweder ist das Bild verwackelt oder es ist ein Doppelschlag - das mit der Bearbeitung war mein erster Gedanke - dazu müsste man die Münze allerdings in der Hand halten - anhand dieses Fotos würde ich mich da nicht festlegen wollen. Ja- die Münze ist recht häufig - allerdings recht gut erhalten.

Gruß
Torsten

Benutzeravatar
Papinian
Beiträge: 106
Registriert: Mo 23.04.07 18:22
Wohnort: Hessen
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Papinian » So 08.07.07 23:31

@ nephrurus

"...recht gut erhalten..." finde ich stark untertrieben.
Besonders die Porträtdetails sind ausgezeichnet. Die wunderschöne Patina hat antoninus ja bereits angesprochen.
Die Münze mag recht häufig sein, jedoch ist sie es ganz sicher nicht in der Erhaltung!

P.S.
Keinesfalls wurde an ihr rumgewerkelt!
Zuletzt geändert von Papinian am Mo 09.07.07 00:08, insgesamt 2-mal geändert.
Herzlichst,
Papinian

"Das Leben ist kurz, aber man hat immer Zeit für Höflichkeit" - Ralph Waldo Emerson

Benutzeravatar
Pscipio
Beiträge: 8228
Registriert: Fr 15.10.04 13:47
Wohnort: Bern, CH
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 16 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Pscipio » So 08.07.07 23:52

Eine wundervolle Münze! Man sieht einen leichten "die shift" ("Stempelverrutscher"), aber das tut der Schönheit der Münze keinen Abbruch.

Pscipio
Nata vimpi curmi da.

n.......s
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von n.......s » Mo 09.07.07 08:54

ok , ich konkretisiere : es ist eine Prima-Münze !
Ich wollte mit meiner Aussage auch nicht den Wert dieser Münze schlecht reden - sondern damit sagen , dass dieser Typ sehr sehr häufig ist und demnach auch in dieser Erhaltung relativ häufig zu finden ist .

Gruß
Torsten

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
  • Ptolemaios Rand Ok?
    von Amentia » » in Griechen
    4 Antworten
    1227 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Kyra

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste