Bestimmungshilfe erbeten, griechische Kleinbronze
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Bestimmungshilfe erbeten, griechische Kleinbronze
Hallo,
komme mit diesem recht gut erhaltenen Stück nicht weiter, da die Reverslegende sehr unvollständig erhalten ist.:
AE 18, 4,99g; Apollokopf(?), keine Legende / Herkules ...NΩN
Für Bestimmungshinweise dankt sehr
Marius
komme mit diesem recht gut erhaltenen Stück nicht weiter, da die Reverslegende sehr unvollständig erhalten ist.:
AE 18, 4,99g; Apollokopf(?), keine Legende / Herkules ...NΩN
Für Bestimmungshinweise dankt sehr
Marius
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Lieber marcus,
Bitte versuche, bessere und vor allem auch grössere Bilder von Deinen Münzen zu machen. Heute verfügen selbst billiste Digitalkameras über eine Makro-Aufnahmemöglichkeit. Ein kleines Statif ist allerding unabdingbar. Mit dieser kleinen, unscharfen Aufnahme kann ich nichts anfangen, insofern ich ja auch nich alters-schwachsichtig bin. Leider bin ich im Recherchieren im web nicht gar so gut, und meterweise Münzenliteratur durchblättern liegt nicht drin, wenn man nicht wenigsten einige Anhaltspunkte in sachen Legende findet. So grob gesehen ist es eine recht ansprechende Münze, interessant und schöner Stil. Über die Echtheit lässt sich mittels eines Fotos keine Aussage machen.
Gruss
Roland
Bitte versuche, bessere und vor allem auch grössere Bilder von Deinen Münzen zu machen. Heute verfügen selbst billiste Digitalkameras über eine Makro-Aufnahmemöglichkeit. Ein kleines Statif ist allerding unabdingbar. Mit dieser kleinen, unscharfen Aufnahme kann ich nichts anfangen, insofern ich ja auch nich alters-schwachsichtig bin. Leider bin ich im Recherchieren im web nicht gar so gut, und meterweise Münzenliteratur durchblättern liegt nicht drin, wenn man nicht wenigsten einige Anhaltspunkte in sachen Legende findet. So grob gesehen ist es eine recht ansprechende Münze, interessant und schöner Stil. Über die Echtheit lässt sich mittels eines Fotos keine Aussage machen.
Gruss
Roland
- Pscipio
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Das Foto ist nicht sehr hilfreich, aber mein Gefühl sagt mir: westliches Kleinasien, evtl. Lydien, Kopf des Zeus / Herakles, pseudo-autonom, 1. Jahrhundert n. Chr. Das NΩN gehört sicherlich zum Ethnikon, hilft aber als Endung nicht allzusehr weiter.
Irgendwie kommt mit der Aversstempel bekannt vor, den habe ich wohl schon irgendwo mal gesehen.
Gruss, Pscipio
Irgendwie kommt mit der Aversstempel bekannt vor, den habe ich wohl schon irgendwo mal gesehen.
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- Pscipio
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Kannst du in der Hand noch weitere Buchstaben sicher erkennen? Vielleicht ein H links vom Kopf des Herakles? Dann wäre es HNΩN und das würde schon viele Möglichkeiten ausschliessen, und man könnte, falls die Münze wirklich lydisch ist, gezielter suchen, z.B. bei Bagis, Magnesia oder Saitta (letzteres wird allerdings kaum zutreffen).
Gruss, Pscipio
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- Pscipio
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Hallo Frank,
Saitta deshalb nicht, weil ich die Münzprägung der Stadt relativ gut kenne, mir dieser Aversstempel dort aber nie begegnet ist. Natürlich kann ich mich irren, deshalb werde ich mal einen befreundeten Sammler, der sich mit Saitta sehr gut auskennt, um seine Meinung bitten.
Gruss, Pscipio
Saitta deshalb nicht, weil ich die Münzprägung der Stadt relativ gut kenne, mir dieser Aversstempel dort aber nie begegnet ist. Natürlich kann ich mich irren, deshalb werde ich mal einen befreundeten Sammler, der sich mit Saitta sehr gut auskennt, um seine Meinung bitten.
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- Papinian
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Mein Beitrag ist hier beinahe nicht vonnöten. Meine Vorschreiber haben alle wesentliche Informationen genannt.
Zunächst einmal – Marius, gratuliere Dir zu diesem tollen Stück!
Es ist tatsächlich Saitta. Der Kopf ist der des Zeus Patrios, einer lokalen Variation der Zeusverehrung. Sein Haupt schmückt eine, die Heilligkeit der Gottheit symbolisierende, Kopfbinde - die sog. taenia.
Übrigens eine wunderschön erhaltene Vorderseite. Alle Zeusporträts, die ich bisher gesehen habe, waren deutlich schlechter erhalten oder von einem abgenutzten Stempel.
Das Stück ist mit guten Gewissen bei den selteneren Saittianern anzusiedeln. Neben der Kombination des Zeus mit dem stehenden Herakles ist noch eine mit der jagenden Artemis bekannt.
Lit.: Außer in der Fitzwilliamsammlung (wie Dapsul bereits angemerkt hat) befindet sich ein weiteres Exemplar in dem SNG Copenhagen (SNG Cop. Lyd. 395). Beide Zeushäupter sind in der von mir bereits erwähnten minderen Erhaltung.
Die Inschrift auf der Rückseite ist die übliche für saittianische Kleinbronzen: ΣΑΙΤΤΗΝΩΝ
Mit der Datierung wäre ich vorsichtig. Die älteste, näher datierbare Münze aus Saitta ist eine Kleinbronze mit dem Portät der Sabina. Sehr gut möglich und wahrscheinlich, dass pseudo-autonome Stücke bereits vor Hadrian geprägt wurden.
Jedoch würde ich vom Prägestil das Stück frühestens in die ersten Jahrzehnte des 2 Jh. n. Chr. legen. Ohne weitere Nachforschungen halte ich „ 2 Jh. n. Chr.“ für die ehrlichste Datierung.
Zunächst einmal – Marius, gratuliere Dir zu diesem tollen Stück!
Es ist tatsächlich Saitta. Der Kopf ist der des Zeus Patrios, einer lokalen Variation der Zeusverehrung. Sein Haupt schmückt eine, die Heilligkeit der Gottheit symbolisierende, Kopfbinde - die sog. taenia.
Übrigens eine wunderschön erhaltene Vorderseite. Alle Zeusporträts, die ich bisher gesehen habe, waren deutlich schlechter erhalten oder von einem abgenutzten Stempel.
Das Stück ist mit guten Gewissen bei den selteneren Saittianern anzusiedeln. Neben der Kombination des Zeus mit dem stehenden Herakles ist noch eine mit der jagenden Artemis bekannt.
Lit.: Außer in der Fitzwilliamsammlung (wie Dapsul bereits angemerkt hat) befindet sich ein weiteres Exemplar in dem SNG Copenhagen (SNG Cop. Lyd. 395). Beide Zeushäupter sind in der von mir bereits erwähnten minderen Erhaltung.
Die Inschrift auf der Rückseite ist die übliche für saittianische Kleinbronzen: ΣΑΙΤΤΗΝΩΝ
Mit der Datierung wäre ich vorsichtig. Die älteste, näher datierbare Münze aus Saitta ist eine Kleinbronze mit dem Portät der Sabina. Sehr gut möglich und wahrscheinlich, dass pseudo-autonome Stücke bereits vor Hadrian geprägt wurden.
Jedoch würde ich vom Prägestil das Stück frühestens in die ersten Jahrzehnte des 2 Jh. n. Chr. legen. Ohne weitere Nachforschungen halte ich „ 2 Jh. n. Chr.“ für die ehrlichste Datierung.
Herzlichst,
Papinian
"Das Leben ist kurz, aber man hat immer Zeit für Höflichkeit" - Ralph Waldo Emerson
Papinian
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