Hallo!
Diese Münze hab ich irgendwann einmal in meinem Garten ausgegraben - als Kind. Jetzt würde mich es interessieren was das überhaupt für eine Münze ist... vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen. Möglicherweise ist es ja sowieso eine Münze die jeder kennt - nur ich hab definitiv keine Ahnung! Der Durchmesser beträgt etwa 3cm und auf der Rückseite ist eigentlich nichts (mehr?) zu sehen bis auf den Rand, mit teilweise erkennbaren Buchstaben.
Danke schon im Voraus - mit freundlichen Grüßen - Felice
Unbekannte "Kaisermünze"
- Homer J. Simpson
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Das heißt, daß der ideelle Wert (eine SELBSTAUSGEBUDDELTE Münze! Hab' ich keine einzige!) größer ist als der finanzielle. Und noch sind die Finanzen zwar wichtig, aber nicht alles im Leben. Hab Spaß damit! Und nicht sauberschrubben, damit machst Du sie kaputt!
Homer
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Die wesentlichen numismatischen Daten hat payler schon geliefert. Einige Fußnoten dazu: Es handelt sich um ein 3 Kreuzer Stück (Scheidemünze nach Wiener Währung, das könnte man auf der Rückseite lesen), weil der Vorderseitenstempel KÖN hat, beim Kreuzer steht nur KÖ. Dieser Münztyp wurde ausschließlich im Jahr 1812 geprägt, da tobten die napoleonischen Kriege. Mit der Wiener Währung hatte es folgendes auf sich: Nach 1762 begann die Wiener Stadtbank mit der Ausgabe von Papiergeld, ab 1780 nutzte der "Reform"staat Josefs II. die Notenpresse zur Staatsfinanzierung, was durch die vielen Kriege zu Ende des Jahrhunderts nicht besser wurde. Das Papiergeld wurde im Verhältnis zu dem parallel ja auch noch existierenden Silbergeld weniger wert, und es mußten eigene Kleinmünzen aus Kupfer geprägt werden, die als "Bancozettel-Teilungsmünzen" bezeichnet wurden. 1811 nun kam es zum Währungsschnitt, 250 Gulden Papiergeld der "Wiener Währung" galten 100 Gulden aus Silber. Dein Dreikreuzerstück war also nur 1 1/5el Kreuzer "richtigen" Geldes wert. Kaiser Franz stellte sich auf der Münze mit einer deutschen Titulatur vor: FRANZ KAISer Von OESTEerreich KÖNig Zu HUngarn, BÖheim GALizien Und LOdomerien. Die beiden letzgenannten Länder findet man auf keiner Landkarte mehr, Galizien war Südpolen, das Österreich im ZUge der polnischen TEilungen erlangt hatte und Lodomerien war ein Anspruchstitel, der sich auf das frühere Herzogtum Wladimir in der Ukraine bezog, Anspruchstitel deshalb, weil das Gebiet nie im Einflußgebiet der Habsburger stand, aber von den ungarischen Königen beansprucht wurde. Deine Münze liegt offenbar schon recht lang im Boden, die verwitterte Seite wahrscheinlich nach oben, da hat der saure Regen stärker eingewirkt. Die grüne Patina läßt das Stück aber sehr ehrwürdig aussehen und so ist es ein ansehnliches Münzlein, auch wenn der materielle Wert ganz bescheiden ist. (Mit dieser Münze und der Geschichte dazu bist du für Begegnungen mit Studentinnen der Geschichtswissenschaften schon bestens gerüstet, es müssen nicht immer Briefmarken sein ...) Grüße, KAM
Tokens forever!
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