Hallo Sammlerfreunde,
habe in der Sammlung einen Kronentaler von 1796. Es scheint kein Silber zu sein und die beiden Seiten der Münze haben tiefe Kratzer (um ihn als Fälschung zu markieren?).
Hat jemand einen Tipp?
Viele Grüße
Adamas
Fälschung Kronentaler?
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Re: Fälschung Kronentaler?
Hallo,
ja, das ist eine zeitgenössische Fälschung. Hübscher Fund
MR
ja, das ist eine zeitgenössische Fälschung. Hübscher Fund
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- platinrubel
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Re: Fälschung Kronentaler?
jau, das ist eindeutig eine zeitgenössische fälschung.
hier mal ein paar interessante infos aus einer historischen aschaffenburger zeitung.
geht zwar im text um gulden, aber ich möchte behaupten, die kronentaler wurden ebeno hergestellt.
" Würzzburg, 9. April. (Schwurgerichtssitzung, 6. Fall. Forts.) Ueber den Thatbestand entnehmen wir der Anklageschrift Folgendes: Im Verlaufe des Sommers und Herbstes 1865 kamen in Miltenberg und in den benachbarten Ortschaften falsche Guldenstücke von Zinn württembergischen Gepräges mit der Jahreszahl 1837 in Umlauf, von denen nach' und nach 14 Stücke von verschiedenen Personen zu Gerichtshänden gebracht wurden. Die am 23. Oktober 1865 geschehene Verausgabung eines dieser falschen Guldenstücke Seitens der ledigen Taglöhnerin Elisabeth Speer von Miltenberg bei dem Metzgermeister Franz Biöchinger allda gab Veranlassung, Wegen der hier angezeigten Fälschung von Geld nicht nur in der gemeinfchaftlichen Haushaltung der Elisabeth Speer und deren Bruders, sondern auch in der im Armenhause zu Miltenberg befindlichen Wohnung des Mitangeklagten Leonhard Brahm, dessen Tochter Klara Brahm die Geliebte des Valentin Speer ist. Haussuchungen vorzunehmen. Da wurden folgende verdächtige Gegenstände aufgefunden: nämlich a) in der Behausung des Valentin Speer in einem diesem gehörigen Koffer ein Stück weißeS Er;, ferner in einen, der Spielwaarenhändterin Margaretha Pseermann von Hegelheim, einer Schwester des Valentin Speer, gehörigen Koffer 2 dickere und 2 dünnere Metallplalten; d) in der Behausung des Leonhard Brahm sechs paar Holzformen, zwei eiserne Pfannen, eine Schachtel mit einer Menge von Zinkabsällen, e,n Gläschen voll Quecksilber und 2 Stücke Thon, in welchen je ein Guldenstück und ein Sechskreuzerstück eingeprägt ist. Bei letzterer Haussuchung machte die Anna Brahm, eine Tochter des Leonhard Brahm, die Angabe, es sei Alles durch ihre Schwester Klara aus der Wohnung hinaus in die Waldhütte getragen worden. Dort fand man unter einem Felsen versteckt einen Sack, in welchem 128 von den oben beschriebenen falschen Guldenstücken und zwei Holzstücke, in deren eines ein geripptes Stück Eisen eingefalzt ist, nebst einigen anderen Gegenständen enthalten waren. Durch die Untersuchung hat sich herausgestellt, daß Valentin Speer und Johann Martin Brimmer, beiläufig 47 Jahre alt, lediger Goldarbeiter von Rothenburg an der Tauber, die fraglichen falschen Guldenstücke in der Absicht, sie in den Verkehr zu bringen, unbefugt nachgemacht und daß ferner Leonard Brahm zu dieser Fälschung von Geld wissentlich Hülfe geleistet, und auch wenigstens eines vqn den gefälschten Guldenstücken im Einverständnisse mit den Fälschern verausgabt hat. (...)Sie hätten zunächst probirt, ob man Formen aus Ziegelmehl, worin er auch Verzierungen zu Stroharbeiten habe gießen wollen, und wozu er die zu Gerichtshanden gekommenen hölzernen Formen bei dem Schreinermeister Mayer zu Miltenberg habe fertigen lassen, zum Gießen benützen könne; allein diese Formen aus Ziegelmehl seien beim Eingießen von Blei zersprungen (...) Nunmehr seien sie mit einander nach Welheim gegangen, woselbst Brimmer die zu Gerichtshanden gekommenen Kupfer- und Messingplatten und zwei Stücke Eisen, ein viereckiges und ein sechseckiges, bestellt habe, ebenso habe er selbst auf Veranlassung des Brimmer von dem Schmiedemeister StrauS in Willenberg ein 6 bis 3 Zoll langes Esen machen lassen. Als Brimmer alle diese Werkzeuge gehabt habe, hätten sie sich mit einander in den Wald bei Miltenberg begeben. Hier habe Brimmer das eine Messingplättchen. nachdem er in dessen runde Oeffnung ein Guldenstück eingelegt gehabt, zwischen die beiden Kupferplatten, nachdem solche zuvor ausgeglüht waren, hineingelegt, und die beiden Kupferplatten an den 4 Enden mit Drath festgeschraubt; unter die Platten sei dann das viereckige Stück Eisen, auf dasselbe das sechseckige Glück Eisen gelegt worden, auf das sechseckige Stück Eisen sei ferner das 6 bis 8 Zoll lange Stück Eisen gestellt worden und habe nunmehr Brimmer auf das aufrechtstehende Stück Eisen, indem er solches mit der einen Hand festgehalten habe, mit der anderen Hand mit einem schweren Hammer, welchen er, Speer, zu diesem Zwecke bei dem Häfner Oll in Miltenberg geliehen hatte, 12—14 mal darauf geschlagen. Auf diese Weise hätten sich die beiden Seiten des eingelegten Guldenstückes auf die beiden Kupferplatten eingeprägt. In den beiden Kupferplatten sei dann auf dem Speicher des Leonhard Brahm das Gießen der falschen Guldenstücke von Zinn erfolgt. Ei sei nämlich daS andere, etwas geschwärzte Messingplättchen zwischen die Kupferplatten gelegt, hierauf, das flüssig gemachte Zinn in die Kupferformen hineingegossen worden, und haben sich die in den Platten befindlichen Formen auf diese Weise genau ausgeprägt. Das zum Gießen verwendete Zinn hätten sie theils in Wertheim gekauft, theils in Miltenberg (...)
und hier mal eine abbildung dieser kupferplatten: (Quelle: Detektorforum.de)
hier mal ein paar interessante infos aus einer historischen aschaffenburger zeitung.
geht zwar im text um gulden, aber ich möchte behaupten, die kronentaler wurden ebeno hergestellt.
" Würzzburg, 9. April. (Schwurgerichtssitzung, 6. Fall. Forts.) Ueber den Thatbestand entnehmen wir der Anklageschrift Folgendes: Im Verlaufe des Sommers und Herbstes 1865 kamen in Miltenberg und in den benachbarten Ortschaften falsche Guldenstücke von Zinn württembergischen Gepräges mit der Jahreszahl 1837 in Umlauf, von denen nach' und nach 14 Stücke von verschiedenen Personen zu Gerichtshänden gebracht wurden. Die am 23. Oktober 1865 geschehene Verausgabung eines dieser falschen Guldenstücke Seitens der ledigen Taglöhnerin Elisabeth Speer von Miltenberg bei dem Metzgermeister Franz Biöchinger allda gab Veranlassung, Wegen der hier angezeigten Fälschung von Geld nicht nur in der gemeinfchaftlichen Haushaltung der Elisabeth Speer und deren Bruders, sondern auch in der im Armenhause zu Miltenberg befindlichen Wohnung des Mitangeklagten Leonhard Brahm, dessen Tochter Klara Brahm die Geliebte des Valentin Speer ist. Haussuchungen vorzunehmen. Da wurden folgende verdächtige Gegenstände aufgefunden: nämlich a) in der Behausung des Valentin Speer in einem diesem gehörigen Koffer ein Stück weißeS Er;, ferner in einen, der Spielwaarenhändterin Margaretha Pseermann von Hegelheim, einer Schwester des Valentin Speer, gehörigen Koffer 2 dickere und 2 dünnere Metallplalten; d) in der Behausung des Leonhard Brahm sechs paar Holzformen, zwei eiserne Pfannen, eine Schachtel mit einer Menge von Zinkabsällen, e,n Gläschen voll Quecksilber und 2 Stücke Thon, in welchen je ein Guldenstück und ein Sechskreuzerstück eingeprägt ist. Bei letzterer Haussuchung machte die Anna Brahm, eine Tochter des Leonhard Brahm, die Angabe, es sei Alles durch ihre Schwester Klara aus der Wohnung hinaus in die Waldhütte getragen worden. Dort fand man unter einem Felsen versteckt einen Sack, in welchem 128 von den oben beschriebenen falschen Guldenstücken und zwei Holzstücke, in deren eines ein geripptes Stück Eisen eingefalzt ist, nebst einigen anderen Gegenständen enthalten waren. Durch die Untersuchung hat sich herausgestellt, daß Valentin Speer und Johann Martin Brimmer, beiläufig 47 Jahre alt, lediger Goldarbeiter von Rothenburg an der Tauber, die fraglichen falschen Guldenstücke in der Absicht, sie in den Verkehr zu bringen, unbefugt nachgemacht und daß ferner Leonard Brahm zu dieser Fälschung von Geld wissentlich Hülfe geleistet, und auch wenigstens eines vqn den gefälschten Guldenstücken im Einverständnisse mit den Fälschern verausgabt hat. (...)Sie hätten zunächst probirt, ob man Formen aus Ziegelmehl, worin er auch Verzierungen zu Stroharbeiten habe gießen wollen, und wozu er die zu Gerichtshanden gekommenen hölzernen Formen bei dem Schreinermeister Mayer zu Miltenberg habe fertigen lassen, zum Gießen benützen könne; allein diese Formen aus Ziegelmehl seien beim Eingießen von Blei zersprungen (...) Nunmehr seien sie mit einander nach Welheim gegangen, woselbst Brimmer die zu Gerichtshanden gekommenen Kupfer- und Messingplatten und zwei Stücke Eisen, ein viereckiges und ein sechseckiges, bestellt habe, ebenso habe er selbst auf Veranlassung des Brimmer von dem Schmiedemeister StrauS in Willenberg ein 6 bis 3 Zoll langes Esen machen lassen. Als Brimmer alle diese Werkzeuge gehabt habe, hätten sie sich mit einander in den Wald bei Miltenberg begeben. Hier habe Brimmer das eine Messingplättchen. nachdem er in dessen runde Oeffnung ein Guldenstück eingelegt gehabt, zwischen die beiden Kupferplatten, nachdem solche zuvor ausgeglüht waren, hineingelegt, und die beiden Kupferplatten an den 4 Enden mit Drath festgeschraubt; unter die Platten sei dann das viereckige Stück Eisen, auf dasselbe das sechseckige Glück Eisen gelegt worden, auf das sechseckige Stück Eisen sei ferner das 6 bis 8 Zoll lange Stück Eisen gestellt worden und habe nunmehr Brimmer auf das aufrechtstehende Stück Eisen, indem er solches mit der einen Hand festgehalten habe, mit der anderen Hand mit einem schweren Hammer, welchen er, Speer, zu diesem Zwecke bei dem Häfner Oll in Miltenberg geliehen hatte, 12—14 mal darauf geschlagen. Auf diese Weise hätten sich die beiden Seiten des eingelegten Guldenstückes auf die beiden Kupferplatten eingeprägt. In den beiden Kupferplatten sei dann auf dem Speicher des Leonhard Brahm das Gießen der falschen Guldenstücke von Zinn erfolgt. Ei sei nämlich daS andere, etwas geschwärzte Messingplättchen zwischen die Kupferplatten gelegt, hierauf, das flüssig gemachte Zinn in die Kupferformen hineingegossen worden, und haben sich die in den Platten befindlichen Formen auf diese Weise genau ausgeprägt. Das zum Gießen verwendete Zinn hätten sie theils in Wertheim gekauft, theils in Miltenberg (...)
und hier mal eine abbildung dieser kupferplatten: (Quelle: Detektorforum.de)
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