Hessen?

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Lilienpfennigfuchser
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Hessen?

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » So 09.09.07 18:05

Hallo,

kennt jemand diesen (Schüssel-Heller ?) und die entsprechende Literatur? Gewicht. 0,18 g, Durchmesser: 11 mm. Über dem Wappen lese ich mit Vorbehalt: To.

Grüße

Lilienpfennigfuchser
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Neuk.P9090114.jpg

Dietemann
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Beitrag von Dietemann » Mo 10.09.07 01:20

Kannst Du den Buchstaben über dem Schild erkennen? Ich meine ein P zu lesen.

Schüsselpfennige sind in Hessen selten, vor 1500 wurden vorwiegend Hohlpfennige (teils Dickpfennige) geprägt, danach gibt es einige, ab 1600 hört die Prägung auf. Häufiger ist jedoch eine Wappendarstellung oder der Landgrafenhelm, der steigende Löwe ist eher selten.

Könnte es auch Braunschweig sein?

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Re: Hessen?

Beitrag von welfenprinz » Mo 10.09.07 08:22

Hallo Lilienpfennigfuchser,
es ist ein Beischlag nach sächsischer Art der Löwenpfennige. Bei Engelke und Krug werden diese Stücke behandelt .
Leider habe ich diese Literatur nicht zur Hand . Nur das Beizeichen kann über den Prägeort auskunft geben .
TO oder P über dem Löwenschild kenne ich nicht . Eine welfische Prägung (gotisches h oder B) schließe ich daher aus .

Gruss Klaus

P.S.: Im Bistum Chur unter Bischof Petrus Rascher 1581-1601 (P***E***C***), wurden ähnliche Löwen-Pfennige geprägt . Der Löwe weicht aber vom sächsischem Prägebild deutlich ab .
Die Mittelalter-Fraktion kann sicherlich mehr über diese Schüssel-Pfennige aussagen .
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eins.loewen-pfennige.jpg
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Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Di 11.09.07 18:54

Hallo,

besten Dank für die Hinweise. So richtig paßt noch nichts. Das P ist nicht ausgeschlossen, dann wäre der obere Teil allerdings sehr klein. Gegen das T spricht, dass der Querbalken rechts sehr dick ist und links ist kaum etwas zu sehen.
Übrigens, ich habe 4 Bilder mit unterschiedlichem Lichteinfall gemacht und das beste verwendet.
Etwas haben wir bisher nicht berücksichtigt: Der Löwe hält einen Stab oder so was ähnliches in den "Händen". Wenn ich mich nicht täusche (das habe ich bisher nicht gesehen), dann ist es ein Krummstab. Im Wappen-Bilderlexikon habe ich jedoch nichts gefunden.
Zur Schweiz würde der Vermerk bei Schlickeysen-Pallmann passen: TO. ... auf schweizer Hohlmünzen, Tottnau.

Einen schönen Abend!

Lilienpfennigfuchser

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Beitrag von welfenprinz » Mi 12.09.07 08:45

Hallo,
beim genauen Betrachten, bin ich nun der Meinung, das es doch ein Pfennig aus dem Bistum Chur ist . Im Saurma 1668/766 wird ein ähnlicher Pfennig gezeigt .

Gruss Klaus
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chur-loewen.jpg
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Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Do 13.09.07 09:15

Hallo!

Besten Dank für Deine Bemühungen, ich werde in der Richtung dran bleiben.

Bisher habe ich die Münze nur mit der Lupe angeschaut und war der Meinung, dass da ein Krummstab dagestellt ist. Die starke Vergrößerung zeigt jedoch m. E. eindeutig, dass der "Stab", den man unter den Pranken sieht, wesentlich dicker ist, als der vermutete obere Teil des Krummstabes (vor dem Maul des Löwen) und in der Richtung auch nicht zu dem oberen Teil passt. Ist dieser obere dünn dargestellte Teil vor dem Löwenmaul die Zunge?

Grüße

Lilienpfennigfuchserl

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Beitrag von Salier » Do 13.09.07 17:53

Hallo Lilienpfennigfuchser,
ich glaube das man eine sächsische Prägung wohl ausschließen kann durch die Darstellung des Schwanzes. Ich halte das was der Löwe in seinen Pfoten hält nicht für einen Stab sondern für die Darstellung der Pranken selbst. Meist wird diese ja dreigeteilt dargestellt und durch die Prägeschwäche könnte man meinen einen Stab zu sehen. Deine Vermutung das der dünne obere Teil die heraushängende Zunge ist, schließe ich mich an. Die Richtung geht eindeutig zum Maul des Löwen. Wenn der Buchstabe über dem Schild ein F wäre, könnte es sich auch um einen Heller aus Diepholz unter Graf Friedrich I. (1515-1529.) handeln, ansonnsten tendiere ich vom Stil her eher für eine hessische Prägung.

schöne Grüße
Salier
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Beitrag von welfenprinz » Sa 15.09.07 08:15

Hallo,
der Buchstabe über dem Löwenschild ist sicherlich ein P . Unten kann man noch deutlich den groben Perlenring erkennen, der Rand würde also mit *P** *E* *** *C** auf zu lösen .
Die Schwanzform zeigt eindeutig die spätere Prägeform der Schüssel-Löwenpfennige aus dem Bistum Chur, ende des 16.Jahrhundert .
Der geschweifte Schwanz der sächsischen,welfischen und hessischen Prägungen des 15.+anfang 16.Jahrhundert, ist bei diesem Stück verloren gegangen .

Gruss Klaus
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Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Mi 26.09.07 18:54

Hallo

besten Dank für die Hinweise. Das Stück ist tatsächlich vergleichbar mit den bei Saurma abgebildeten Stück. Dann steht die Schrift (P E C) allerdings rel. weit rechts über dem Wappenschild. Fehlen links noch Buchstaben?
Beim Bistum Chur finde ich nur den Steinbock als Wappentier. Gibt es, außer im Saurma, noch weitere Hinweise, die auf Chur hindeuten?

Grüße

Lilienpfennigfuchser

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