Seltenheit der Münzen Lübecks

[Ruford]

Guten Morgen,

ich habe nur mal eine Frage. In den Auktionen und bei den Händler finde ich immer wieder Münzen aus Lübeck aus der Zeit von 1600-1669, welche mein Interessengebiet darstellt . Viele haben auch - gerade bei den Künker Auktionen - die Anmerkungen "Selten" oder "Von großer Seltenheit". Nun stellt sich für mich die Frage, ob es rein auf der Erfahrung des Gutachters beruht oder ob es für diesen Zeitraum auch eine Buchquelle gibt? Behrens, das Standardwerk für Lübeck, macht ja keine Aussagen zur Häufigkeit.

Vielen Dank!
Gruß
Ruford

[Ruford]

Hallo,

hat denn keiner Idee? Oder ist die Frage so trivial, dass keiner Antworten mag?
Ich würde mich freuen, wenn noch jemand eine Antwort für mich hätte.

Wünsche Euch einen schönen Start ins Wochenende.
Gruß
Ruford

[fareast_de]

Bin zwar kein ausgesprochener Lübeck- Spezialist, aber die relative Seltenheit manch Lübecker Münze aus dem 17. Jhdt. könnte auch mit dem Bedeutungsverlust als Handelsplatz resp. der allmählichen Verlandung der Trave zusammenhängen. Die Zeiten, in der Lübeck als Haupt der Hanse eine überragende Bedeutung hatte, waren doch im 17. Jhdt. schon lange vorbei. Die Stadt ist doch in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung weitgehend von Bremen und Hamburg abgelöst worden.

[Ruford]

Hallo

Ja, das ist generell schon richtig - Lübeck hat natürlich in den Jahren gerade eine der härteren Zeit durchgemacht. Da dies nun gerade die Zeit ist, für die ich mich interessiere, habe ich mich vielmehr gefragt, ob es einen Katalog oder ähnliches für diese Zeit eben gibt, an Hand dessen man abschätzen kann, welche Münzen besonders häufig oder selten sind? Oder woran es eben die Händler auch gerne festlegen?

beste Grüße
Ruford

[bingoHH]

Hallo,

das ist eine schwierige Frage. Ich denke, wenn man anfängt eine Sammlung aufzubauen, sind mehr die Preise interessant, erst später kommt man dahinter, was wirklich selten ist. Mit Lübeck hast Du ein dankbares Sammelgebiet, da es viel auf dem Markt gibt und die Preise, verglichen mit anderen Münzstätten im Norden (z.B. Wismar und Rostock) echt im Keller sind. Es existieren ein paar wirklich große Lübecksammlungen, aber im Prinzip wird (und wurde) Lübeck wenig gesammelt. Natürlich sind auch einzelne "Gebiete" Deines Sammelgebietes schwierig, so z.B. die Taler und Teilstücke hin zum Ende des 17. Jh. (wie bei vielen Münzstätten auch). Aber Du hast zumindest bei den Kleinmünzen erstmal eh genug zu tun.

Die Händler nehmen den Preis, den sie bekommen können. Wenn eine Münze beliebt ist, oder sie annehmen, dass sie teuer zu verkaufen ist, wird sie auch teuer. Das ist im Prinzip willkürlich. So kosten z.B. normale Lübecker Kleinmünzen im Handel 20 - 30+ Euro, bei eBay kannst Du sie für unter 10 Euro kriegen. Teilweise haben aber auch die Sammler selbst schuld. Wenn die "Münzkenner" auf Auktionen oder im Handel Irrsinnspreise bezahlen, wird man die Münze für die nächsten paar Jahre schwer günstig bekommen, selten oder nicht. Mein Tip wäre, ein wenig herumzuschauen, und sich dann erstmal selber Grenzen setzen, z.B. max. 300 Euro (aus der Luft gegriffen) für einen wirklich schönen Taler. Nach einer Zeit stellt man fest, was man für welche Münze ausgeben bereit ist, ohne sich total lächerlich zu machen. Du kannst auch bei http://www.mcsearch.info/ schauen, was die Münzen auf einer Auktion so bringen, aber das spiegelt nur teilweise den wirklichen und längerfristigen Marktwert wieder.

Vielleicht kannst Du damit was anfangen.

[Ruford]

Vielen Dank für Deine Einschätzung. Ja, bei eBay hatte ich mich auch schon umgesehen und eingekauft - die Preise sind wirklich für Kleinmünzen deutlich niedriger. Wie Du schon sagtest, sind sie oft unter 10 Euro, manchmal ein wenig drüber. Und Du hast auch vollkommen Recht - mit den Kleinmünzen ist man schon ganz gut beschäftigt - es gibt eine große Anzahl an Münzen und Varianten.
Sammelst Du zufällig auch aus dem nördlichen Bereich? Weil es kam mir auch hier so vor, als wenn anscheinend jeder sich mit den Preußen oder Sachsen beschäftigt - aber fast niemand mit dem Norden
Auf der anderen Seite bin ich natürlich auch ganz früh darüber, da so weniger Leute an den Münzen ein gesondertes Interesse haben und somit auch Fälschungen nach meinem bisherigen Wissen recht selten auftreten. Lediglich im 18 Jh. fangen die typischen Chinafälschungen an.

beste Grüße
Ruford