Der "alte Fritz" in "Blech"?

Deutschland vor 1871
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klaupo
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Der "alte Fritz" in "Blech"?

Beitrag von klaupo » Sa 10.01.04 18:16

Ich möchte hier eine eigenartige Prägung vorstellen, die ich so recht nicht unterbringen kann. Dieser „Thaler“ wiegt nur knapp 20 Gramm und hat einen Durchmesser von 38 mm. Das Stück hat den Kettenrand, der seinerzeit als Sicherung gegen Fälschungen verwendet wurde. Silber ist es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Ältere Prüfriebe auf dem Rand und im Feld über dem Adler deuten eher auf eine messingartige Legierung. Das Alter des Stücks würde ich als zeitgenössisch ansehen. Nun war ja der „Alte Fritz“ neben seinen anderen Qualitäten ein großer Fälscher vor dem Herrn. Könnte es sein, daß dieses Stück dazu gehört?

Würde mich über Infos freuen! :D

Gruß klaupo
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1765-A_Thaler_Friedrich_II_Fake_n.jpg
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mumde
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Beitrag von mumde » Sa 10.01.04 20:29

Hallo Klaupo, Friedrich II. hat zwar während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) sehr viele sehr schlechte Münzen prägen lassen. Aber so schlecht, daß man es für Messing halten könnte, hat er nicht mit preußischen, sondern z. B. mit sächsischen Stempeln prägen lassen. Dein Stück von 1765 ist auch aus der Nachkriegszeit, als Preußen sich bemühte, wieder zum guten Geld zurückzufinden. In der einschlägigen Literatur ist ein derartig geringhaltiges offiziell geprägtes Stück aus dieser Zeit nicht bekannt. Ich tippe deshalb, ohne das Stück selber in der Hand gehabt zu haben, auf eine zeitgenössische Fälschung. Sowas kommt ja vor, oft mit Resten von Versilberung.
Gruß mumde

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Beitrag von klaupo » Sa 10.01.04 21:32

Hallo mumde,

vielen Dank für die schnelle Info! Es wird vermutlich so sein, wie du sagst. Ein kluger Mann wie Friedrich II. hätte wahrscheinlich nicht die eigene Währung mit geringhaltigem Silber oder Ersatzmetallen über die Landesgrenzen hinaus in Verruf gebracht, wenn dafür ein geeigneter Nachbar (z.B. Sachsen) zur Verfügung stand.

Gruß klaupo

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