Troja hat er gefunden, ob es
den Trojanischen Krieg aber gegeben hat, das ist weiterhin unklar. Die Ilias ist aus historischer Sicht (nicht aus mythologisch-literarischer!) bestenfalls eine Geschichte, die einen wahren Kern hat, aber nachträglich literarisch und mythologisch ausgeschmückt wurde. Das Ziel eines Homer war nicht Geschichtsschreibung.
Man kann Homer übrigens nicht mit Livius und die
Ilias nicht mit
ab urbe condita vergleichen, das sind ganz unterschiedliche Dinge. In jeder Hinsicht. Die Ilias würde ich noch eher mit der Nibelungensage vergleichen. Hier wie dort wird auf einem möglicherweise historischen Kern, der Jahrhunderte zurück liegt, ein literarisches Epos aufgebaut, dass die Gesellschaftsstrukturen und die Gedankenwelt der Zeit des Autoren widerspiegelt.
Den Vergleich zwischen Troja und einem Torquatus verstehe ich nun wirklich nicht

Ich sage ja nur: ein wenig Quellenkritik muss im Umgang mit einem Livius sein. Dort, wo wir ihn mit anderen, von ihm unabhängigen Quellen vergleichen können, lassen sich immer wieder idealisierende Tendenzen feststellen, und das in historisch gut fassbarer Zeit wie z.B. den Punischen Kriegen. Für die kaum fassbare römische Frühgeschichte aber ist Livius in vielen Teilen unsere einzige Quelle, daher ist Vorsicht ist geboten. Das wäre sie aber auch, wenn Livius kein idealisierender Autor gewesen wäre: wenn ein Autor in der Zeit des Augustus über eine vier- oder fünfhundert Jahre zurück liegende Epoche schreibt, aus der es keine historiographischen Zeugnisse gibt (eine eigenständige römische Geschichtsschreibung entwickelt sich erst im 3. Jahrhundert), dann kann man nicht jede Anekdote für bare historische Münze nehmen. Ich sage
nicht, dass alles falsch sei, was Livius schreibt. Ich sage nur, dass man mit den Informationen vorsichtig umgehen muss.
Aber eigentlich ging es ja nur um Kaiserporträts auf römischen Münzen

Nata vimpi curmi da.