Antoninan oder Antoninian?
Moderator: Homer J. Simpson
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Antoninan oder Antoninian?
Hallo zusammen!
Wie gestern erwähnt, bin ich dabei, mich in das faszinierende Gebiet "Römische Münzen" einzuarbeiten.
Ich bin auf eine Site gestossen (www.imperium-romanum.com), auf der ich
endlich eine Erklärung für die (Euch Profis natürlich längst in Fleisch und
Blut übergegangenen) diversen Münztypen fand.
Was mir auffiel: Auf eBay und hier im Forum habe ich schon mehrfach
vom "Antoninian" gelesen, auf dieser Site, die mir sehr ordentlich
recherchiert scheint, ist aber vom "Antoninan" die Rede.
Google fand über 4000 Hits für "Antoninian", aber nur 112 für
"Antoninan".
Nur ein Tippfehler, oder sind das verschiedene Münzen?
(Entschuldigt, falls die Frage zu blöd ist ...)
Gruss aus der Schweiz,
Chris
Wie gestern erwähnt, bin ich dabei, mich in das faszinierende Gebiet "Römische Münzen" einzuarbeiten.
Ich bin auf eine Site gestossen (www.imperium-romanum.com), auf der ich
endlich eine Erklärung für die (Euch Profis natürlich längst in Fleisch und
Blut übergegangenen) diversen Münztypen fand.
Was mir auffiel: Auf eBay und hier im Forum habe ich schon mehrfach
vom "Antoninian" gelesen, auf dieser Site, die mir sehr ordentlich
recherchiert scheint, ist aber vom "Antoninan" die Rede.
Google fand über 4000 Hits für "Antoninian", aber nur 112 für
"Antoninan".
Nur ein Tippfehler, oder sind das verschiedene Münzen?
(Entschuldigt, falls die Frage zu blöd ist ...)
Gruss aus der Schweiz,
Chris
- Zwerg
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1) Es gibt eine Silbermünze mit einer Strahlenkrone, die unter Caracalla (M.Aurelius Antoninus) neu eingeführt wurde.
2) In der "Historia Augusta" gibt es Bezüge zu "argentei Antoniniani" und "aurei Antoniniani". Leider ist die Historia Augusta mittlerweile bekannt für erfundene Münzbezeichnungen und -Beziehungen. Aber seit dem Mittelalter bezeichnet man diese Münzen mit der Strahlenkrone (bei Frauen mit der Mondsichel) als "Antoniniane". Die antike Bezeichnung kennen wir nicht.
Grüße
Zwerg
2) In der "Historia Augusta" gibt es Bezüge zu "argentei Antoniniani" und "aurei Antoniniani". Leider ist die Historia Augusta mittlerweile bekannt für erfundene Münzbezeichnungen und -Beziehungen. Aber seit dem Mittelalter bezeichnet man diese Münzen mit der Strahlenkrone (bei Frauen mit der Mondsichel) als "Antoniniane". Die antike Bezeichnung kennen wir nicht.
Grüße
Zwerg
- chinamul
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Hallo spider!
Es ist nicht bekannt, wie dieses Nominal in der Antike hieß. Antoninian ist ein moderner Begriff, der sich an Caracalla orientiert, dem Schöpfer dieses Nominals, der ja nach seiner Adoption in die Gens Aurelia (195 oder 196) den Namen Marcus Aurelius Antoninus trug. Das Stück heißt also übersetzt "der Antoninische".
Gruß
chinamul
Wieder einmal war Zwerg schneller!!!
Es ist nicht bekannt, wie dieses Nominal in der Antike hieß. Antoninian ist ein moderner Begriff, der sich an Caracalla orientiert, dem Schöpfer dieses Nominals, der ja nach seiner Adoption in die Gens Aurelia (195 oder 196) den Namen Marcus Aurelius Antoninus trug. Das Stück heißt also übersetzt "der Antoninische".
Gruß
chinamul
Wieder einmal war Zwerg schneller!!!
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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Hallo !
Klar heisst es Antoninian, aber ebenso schwer ist es, dieses Kunstwort 200 mal hintereinander korrekt zu schreiben. Deshalb kann ich mir die ab und zu vorkommende Schreibweise Antoninan oder anders durchaus als artifiziell vorstellen.
Numismatisch sinnvoll fände ich die Bezeichnung Doppeldenar, was diese Münzgattung eigentlich auch sein sollte (immer eingedenk der finanzpolitischen Gewichtsreduktion).
Um weiter zu gehen:
Als besonders begehrenswerte Münzen würde ich die Antoniniane mit Gewichten über 6 Gramm bezeichnen, sozusagen Doppel-Antoniniane - wie sie bei Cohen auch beschrieben werden, münzhistorisch aber nie belegt wurden.
Diese Münzen, ob Zufall oder nicht, stellen einne besonderen Aspekt meines numismatischen Interesses dar.
So sammle ich Gordiani nur mit Gewichten über 5 Gramm und in vorzüglich aufwärts.
Wie dann solche Münzen in der Antike geheissen haben mögen, ist mir - auf gut bayrisch gesagt - ziemlich wurscht. Sie sind einfach die Krone eines Sammlertums.
Welches Hobby kann einen mehr begeistern als die Römer der Kaiserzeit ?
Beste Grüsse
gordiphilos
Klar heisst es Antoninian, aber ebenso schwer ist es, dieses Kunstwort 200 mal hintereinander korrekt zu schreiben. Deshalb kann ich mir die ab und zu vorkommende Schreibweise Antoninan oder anders durchaus als artifiziell vorstellen.
Numismatisch sinnvoll fände ich die Bezeichnung Doppeldenar, was diese Münzgattung eigentlich auch sein sollte (immer eingedenk der finanzpolitischen Gewichtsreduktion).
Um weiter zu gehen:
Als besonders begehrenswerte Münzen würde ich die Antoniniane mit Gewichten über 6 Gramm bezeichnen, sozusagen Doppel-Antoniniane - wie sie bei Cohen auch beschrieben werden, münzhistorisch aber nie belegt wurden.
Diese Münzen, ob Zufall oder nicht, stellen einne besonderen Aspekt meines numismatischen Interesses dar.
So sammle ich Gordiani nur mit Gewichten über 5 Gramm und in vorzüglich aufwärts.
Wie dann solche Münzen in der Antike geheissen haben mögen, ist mir - auf gut bayrisch gesagt - ziemlich wurscht. Sie sind einfach die Krone eines Sammlertums.
Welches Hobby kann einen mehr begeistern als die Römer der Kaiserzeit ?
Beste Grüsse
gordiphilos
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