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von chinamul » Sa 14.05.05 07:44
Guten Morgen, Cucci!
Im vorliegenden Falle hätte auf den ersten Blick tatsächlich M. Aurelius in Frage kommen können, aber einige physiognomische Details sprachen dann doch für Commodus: Die Nase des M. A. ist spitz, während Commodus eine eher gebogene Nase hat. Und dann sind es die typischen, wohl nicht ganz zufällig etwas blöde wirkenden Augen, durch die ich mich auf C. festlegte.
Nachdem das klar war, schlug ich im RIC nach, welche Denare C. mit COS VI geprägt hatte und ging die durch, bis ich auf eine passende Beschreibung stieß, die auch mit den anderen erkennbaren Details der Münzen vereinbar war. Das ist alles.
Wie Du schon richtig vermutest, ist der richtige Einstieg zum größten Teil Erfahrungssache. Ich habe im Laufe meiner 50jährigen Sammeltätigkeit bewußt das ganz genaue Hinschauen trainiert und dazu bei Händlern und auf Münzbörsen etliche zehntausend Römer in der Hand gehabt. Natürlich passiert auch mir trotz aller Sorgfalt bisweilen ein vermeidbarer Irrtum, und dann ärgere ich mich jedesmal maßlos.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit