Limesfalsum oder moderner Guss?

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LordLindsey
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Limesfalsum oder moderner Guss?

Beitrag von LordLindsey » Do 06.04.06 17:59

hallo,

ich habe vor einiger Zeit diese Münze als Limesfalsum gekauft, ein Bronzedenar des Caracalla. Es handelt sich um einen Guss in hervorragendem Zustand, was mich nun etwas stutzig macht, es kann ja auch eine moderene Fälschung sein.

Ich habe das Stück vor 3 Wochen auf der MB in Karlsruhe einigen Händlern gezeigt, die bestaetigten dass es ein Guss ist, ob aber alt oder neu kann man nicht feststellen.

Was mich stutzig macht ist die gute Erhaltung, allerdings gibt es von vielen Spätrömischen Bronzen auch sehr gute Erhaltungen. Das Stück zeigt in den Vertiefungen noch Reste einer Versilberung, vielleicht ist das ja ein Indikator.

Wie ist Eure Meinung?

danke im Voraus, andreas
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payler
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Beitrag von payler » Do 06.04.06 18:23

Hallo LL!

Es könnte auch sein, dass es sich um einen "Potindenar" handelt!

Sieh mal diesen Thread:

http://www.numismatikforum.de/ftopic889 ... potindenar

Mal sehen was die wirklichen Fachleute (zu denen ich mich noch nicht zähle) dazu sagen? :roll:

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Beitrag von beachcomber » Do 06.04.06 18:57

hallo lordlindsay,
limesfalsum ist zwar nicht der richtige begriff, da es sich bei diesen limesfalsa um staatlich organisiertes oder geduldetes notgeld handelte und immer nur kopien von bronzemünzen (asses oder sesterzen) gemacht wurden.
die ebenso hergestellten denare aus dieser zeit (wie deiner) sind schlicht antike fälschungen und relativ häufig. ich habe keine bedenken dass deine münze da eine ausnahme sein sollte, und es sich somit um eine echte fälschung handelt :)
grüsse
frank

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Beitrag von payler » Do 06.04.06 19:16

Da habe ich noch einen Link der Limesfalsa der Severer gefunden:

http://www.muenzen-der-severer.de/limes.htm

LordLindsey
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Beitrag von LordLindsey » Fr 07.04.06 18:06

hallo beachcomber und payler,

vielen dank fuer Eure Hilfe. Ist ja schonmal schön zu wissen, dass keine (offensichtlich) moderne Fälschung vorliegt.

Der Begriff des Limesfalsum scheint wohl nicht eindeutig belegt zu sein, in paylers info und auch bei coinarchives werden oftmals gegossene AE-Denare als Limesfalsum bezeichnet. Da sich meine Römersammlung nur mit Münzen im Limesbereich befasst (Trier, Köln), ist für mich eine Klärung sehr wichtig. Eine 'normale' Fälschung aus den weiten des röm. Reiches passt nicht so gut in die sammlung. Gibt es noch mehr Info hierzu?

ciao, andreas

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Beitrag von beachcomber » Fr 07.04.06 20:13

hallo lordlindsay,
die gefälschten denare werden in den gleichen gebieten gefunden wie die anderen falsa, nämlich vor allem entlang des limes!
was sich schlicht aus der tatsache erklärt, dass dort die meisten truppen stationiert waren, und soldaten zu der zeit wohl am meisten mit geld umgingen.
ausserdem waren grenzen immer die brennpunkte von auseinandersetzungen, und damit logischerweise auch gegenden in denen mehr barschaften in den boden verbracht wurden die heute dann wieder zum vorschein kommen.
die unterscheidung von limesfalsa zu 'normalen' falsa,liegt nur in der halboffiziellen natur der einen und in der illegalen der anderen, ansonsten sind sie räumlich nicht zu trennen!
grüsse
frank

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Beitrag von LordLindsey » Sa 08.04.06 08:38

Hallo Frank,

vielen dank nochmal! Also, wenn auch kein Limesfalsum im engen Sinne, dann handelt es sich zumindest (mit hoher wahrscheinlichkeit) um ein Machwerk aus dem Limesbereich, und damit passt es in meine sammlung :D

Werde mich dann nochmal auf die Suche nachen 'echten' Limesfalsum machen...

ciao, andreas

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