Postumus: Saeculi Felicitas

[quisquam]

Dies ist eine meiner wenigen besser erhaltenen Münzen, gekauft als:

Antoninian, Postumus, 259-268 n. Chr.
IMP C POSTVMVS PF AVG, Drapierte Büste mit Strahlenkrone n.r.
SAECVLI FELICITAS, Kaiser mit Speer und Globus steht n.r.
RIC 83, Lugdunum

Mir stellt sich die Frage: Was ist der Unterschied zwischen RIC 83 und RIC 325?

Gemeinhin wird diese Münze auf 266/267 n. Chr. datiert. Die Zuordnung nach Lugdunum geht wohl auf den RIC zurück. Welche Prägestätte und Datierung wird in der aktuelleren Literatur angenommen?

Folgende Zitate habe ich gefunden, ohne wirklich sicher zu sein, ob sie auf meine Münze passen:

Schulzki 77
Cunetio 2444

Über jede Information zu dieser Münze würde ich mich sehr freuen.

Grüße, Stefan

[Pscipio]

RIC 83 wird der Prägestätte Lyon zugewiesen, RIC 325 der Prägestätte Köln. Wie schon des öfteren erwähnt, ist für das Gallische Sonderreich die Konsultation des völlig veralteten RIC nicht zu empfehlen (gleiches gilt für Schulzki).

- Cunetio 2444, hier wird die Münze der "Mint I, probably Trier" zugewiesen, datiert wird sie auf 266/267 n. Chr.
- Zschucke 178 weist die Münze Köln zu, die Datierung wird um ein Jahr auf 267/268 n. Chr. verschoben.

Übrigens gehen die neueren Forschungen davon aus, dass Postumus im Jahr 260 n. Chr. rebellierte und bis 269 n. Chr. regierte - der Zeitraum 259-268 n. Chr., den man so oft zitiert sieht, beruht auf älterer Forschung.

Gruss, Pscipio

[quisquam]

Hallo Pscipio,

ich habe mit Deinen Informationen nochmal hier im Forum geforscht und im Schaukasten auf Seite 15 einen deiner Postumi gefunden (ebenfalls Cunetio 2444, Zschucke 178). Ich habe mir erlaubt das Bild hier nochmal einzustellen. Die Buchstaben der Vorderseitenlegende sind etwas ungelenk eckig, aber das Portrait ist ein Traum! Stilistisch ist dieses Stück doch recht verschieden von meinem, so dass man durchaus auf den Gedanken verschiedener Prägestätten kommen kann.

Auf jeden Fall danke für Deine Antwort.

Grüße, Stefan

PS: Der Stil deiner Münze ist eindeutig besser, zeigt bei nochmaliger Betrachtung aber möglicherweise doch Verwandtschaft.

[Pscipio]

Der Stil des Porträts auf meiner Münze mag etwas feiner sein, ich sehe aber ansonsten keine gravierenden stilistischen Unterschiede, sondern eher Gemeinsamkeiten: ähnlich langer Bart, vorstehende Oberlippe, lange gerade Nase, Stiernacken, langes, unten spitzes Ohr, gepflegtes und gekämmtes Haupthaar, geschwungene Strahlenkrone. Die beiden Stempel werden wohl von zwei unterschiedlichen Stempelschneidern, aber in der gleichen Prägestätte geschnitzt worden sein.

Gruss, Pscipio

[quisquam]

Du hast recht, je näher ich hinschaue, desto mehr Ähnlichkeiten kann auch ich sehen!

Was die Literaturzitate angeht: Ich bin mir bewusst, dass die Zitate nach RIC (und wohl auch Schulzki) recht wertlos sind. Da ich aber eine Sammlernatur bin versuche ich halt, möglichst viele Zitate zu meinen Münzen zusammenzutragen. Und außerdem gilt der RIC immer noch als DAS Standardwerk, egal wie veraltet und überholt der betreffende Band sein mag. Und zumindest bei der Suche nach Vergleichsstücken sind diese "wertlosen" Zitate recht nützlich.

Grüße, Stefan