THE TIMES widmet in ihrer Ausgabe vom 18.4.2006 dem Numismatiker Robert Andrew Glendinning Carson einen ganzseitigen (!) Nachruf mit Bild. In Kurzfassung:
Carson wurde am 7.4.1918 in Kirkcudbright geboren und ist bereits am 24.3.2006 (offenbar in seiner Wahlheimat Sydney) gestorben. Nach dem Studium der Altertumswissenschaften in Glasgow und sechsjährigem Kriegsdienst wurde er mit Zuständigkeit für die römischen Münzen am Department of Coins and Medals des British Museum eingestellt und musste als Nachfolger Harold Mattinglys gemeinsam mit dem Spezialisten für griechische Numismatik Kenneth Jenkins nach Kriegszerstörungen Wiederaufbauarbeiten leisten.
Carson spezialisierte sich auf die Prägungen der politisch und ökonomisch besonders komplizierten Soldatenkaiser-Ära. Er entwickelte ein Faible für die britischen Gegenkaiser Carausius und Allectus und leistete sich schon mal den Scherz, Briefe mit "R.A.G. Carausius" zu signieren.
Neben zahlreichen Büchern und Aufsätzen (auch für das sogenannte breite Publikum) verdanken wir ihm den sechsten Band des BMCRE, in dem er die kurze Epoche 222-238 darstellte, und (in Zusammenarbeit mit Mattingly und Sutherland) mehrere Bände des RIC. 1992 wurde ihm und Jenkins zu Ehren die Festschrift "Essays in Honour of Robert Carson and Kenneth Jenkins" herausgegeben, die auch eine Bibliographie seiner bis dahin erschienenen 339 Arbeiten (einschließlich Rezensionen) enthält, manche davon auch auf anderen Gebieten als der römischen Numismatik. Zwischen 1966 und 1978 war er Herausgeber des Numismatic Chronicle der Royal Numismatic Society.
Iotapianus
Robert Carson gestorben
Moderator: Homer J. Simpson
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Fürwahr ein numismatisches Urgestein! Vielen Dank dafür, daß Du diese Trouvaille aus der Times hier vorgestellt hast.
Die großen Numismatiker werden ja teilweise erstaunlich alt, was vielleicht daran liegt, daß die Beschäftigung mit Münzen von eher kontemplativer und damit herzschonender Art ist.
Gruß
chinamul
Die großen Numismatiker werden ja teilweise erstaunlich alt, was vielleicht daran liegt, daß die Beschäftigung mit Münzen von eher kontemplativer und damit herzschonender Art ist.
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Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Homer J. Simpson
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Ja ein Großer geht, aber er hatte vermutlich ein erfülltes Leben. Wird mal wieder Zeit, das ein deutscher Numismatiker sich hervortut und die Lücke schließt. War die Antike früher eine stärke, so das selbst angelsächsischen Historiker deutsch lernten um die deutschsprachige Fachliteratur lesen zu können, so sind wir heute etwas ins hintertreffen gekommen
Bei der Besichtigung findet man eine Stunde vor Auktionsbeginn eine falsch bestimmte Rarität. Dann läuft die Auktion z. B. schon drei Stunden, man grübelt : hat man das richtig erkannt, was will man bieten, was ist das Stück Wert ( war ja auf das Stück nicht vorbereitet ). Soll man es noch mal anschauen ? Besser nicht, ein anderer Sammler oder Händler könnte das bemerken, und sich das Stück auch noch mal zeigen lassen. Nach weiteren 3 Stunden ist das Stück dran, bloß nichts anmerken lassen, hat es jemand anderes bemerkt und treibt einen hoch ... ?
Nach dem Zuschlag brauchte ich manch mal Minuten um den Puls wieder zu normalisieren. Bei Ebay ist das meist lockerer, da man vor dem PC seinen Gefühlen freien lauf lassen kann.
Also werden heutige Ebay-käufer noch älter, außer sie ärgern sich zu sehr wenn die Münze ankommt und nicht das war was das Bild versprach
Ich hatte bei manch einer Saalaktion viel mehr Herzbelastungen als bei EbayHomer J. Simpson hat geschrieben:Das war noch in der Ära vor dem herzbelastenden Ebay-Zocken!
Bei der Besichtigung findet man eine Stunde vor Auktionsbeginn eine falsch bestimmte Rarität. Dann läuft die Auktion z. B. schon drei Stunden, man grübelt : hat man das richtig erkannt, was will man bieten, was ist das Stück Wert ( war ja auf das Stück nicht vorbereitet ). Soll man es noch mal anschauen ? Besser nicht, ein anderer Sammler oder Händler könnte das bemerken, und sich das Stück auch noch mal zeigen lassen. Nach weiteren 3 Stunden ist das Stück dran, bloß nichts anmerken lassen, hat es jemand anderes bemerkt und treibt einen hoch ... ?
Nach dem Zuschlag brauchte ich manch mal Minuten um den Puls wieder zu normalisieren. Bei Ebay ist das meist lockerer, da man vor dem PC seinen Gefühlen freien lauf lassen kann.
Also werden heutige Ebay-käufer noch älter, außer sie ärgern sich zu sehr wenn die Münze ankommt und nicht das war was das Bild versprach
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Ich meine, in der antiken Numismatik und in der Altertumswissenschaft überhaupt ist Deutsch immer noch die zweitwichtigste moderne Sprache, vielleicht sogar die allerwichtigste!
In Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz werden auch heute sehr viele ausgezeichnete Numismatiker ausgebildet und werden viele grundlegende Monographien und Artikel veröffentlicht.
Der antike Numismatiker, der nicht sowohl Deutsch als auch Englisch und Französisch lesen kann, wird nur äusserst mühevoll vorwärtskommen!
Fazit: Ich bin nicht der Ansicht, dass die numismatische Forschung auf deutsch ins Hintertreffen gekommen ist.
In Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz werden auch heute sehr viele ausgezeichnete Numismatiker ausgebildet und werden viele grundlegende Monographien und Artikel veröffentlicht.
Der antike Numismatiker, der nicht sowohl Deutsch als auch Englisch und Französisch lesen kann, wird nur äusserst mühevoll vorwärtskommen!
Fazit: Ich bin nicht der Ansicht, dass die numismatische Forschung auf deutsch ins Hintertreffen gekommen ist.
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