wachsender Gruenspanfleck

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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mias
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wachsender Gruenspanfleck

Beitrag von mias » Fr 05.05.06 08:41

Hallo zusammen,

Ich habe vor circa zehn Jahren ein ausgezeichnet erhaltenes As des Vespasian erworben. Der Muenzhaendler bot es als Kabinettstueck an. Die Patina der Muenze ist nicht dick und hat eine schwarze Farbe. Sie bringt die Details hervorragend zur Geltung.

Am Rande besitzt das Stueck einen Gruenspannfleck. Dieser stoert das Muenzbild nicht, ist aber im Laufe der Jahre immer wieder ein Stueck gewachsen.

Meine Fragen:
- Kommt sowas vor? Habt Ihr auch Bronzen bei denen dies der Fall ist?
- Kann sich eine gewachsene Patina im Laufe der Jahre aendern? Meinen Infos nach konserviert doch die Patina eine Muenze.
- Welchen Experten muss ich aufsuchen, der mir sargen kann, was ich tun muss, und was ich auf keinen Fall tun darf?

Fuer Antworten bin ich dankbar.

Gruss,

Mias

Gluteus Maximus
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Beitrag von Gluteus Maximus » Fr 05.05.06 09:31

Dabei handelt es ich um aktive Korrosion, auch Bronzepest (bronze disease) genannt. Mit der Suchfunktion kannst Du hier sicher viele Infos zum Thema finden.

Andreas

Siehe auch hier:
http://www.forumancientcoins.com/forvm/ ... urces.html
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mias
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Beitrag von mias » Sa 06.05.06 15:05

Hat der folgende Sesterz ebenfalls Bronzepest (besonders Rueckseite)?

http://cgi.ebay.de/LANZ-Rom-Titus-Seste ... dZViewItem

Ziemlich haeufig trifft man auf Stuecke, die eine Basispatina in z.B. brauner Farbe haben. Darueber zieht sich jedoch eine duenne gruenliche Schicht. Nun ist die Frage: Handelt es dabei um die schadhafte Bronzepest ja oder nein? Wer kann denn in solchen Faellen sicher Auskunft geben?

Gruss,

Mias

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Beitrag von Gluteus Maximus » Sa 06.05.06 15:29

Der Lanz-Sesterz hat keine Bronzepest, die sieht anders aus.
Bronzepest beginnt punktförmig und dehnt sich aus, ist dabei hellgrün, ich werde sehen, ob ich ein paar schöne Bilder finden kann.

Andreas

Auf dem ersten Bild sieht man, wie es anfängt, das zweiten zeigt eine Münze im 'Endstadium'.
Übrigens gehen die Meinungen was die Ansteckungsgefahr angeht auseinander, ich würde eine Münze mit aktiver Korrosion sofort isolieren.
Dateianhänge
bd.jpg
bd1.jpg
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Beitrag von fartuloon » Sa 06.05.06 18:27

Meiner Erfahrung nach ist Bronzepest ansteckend. Warum, weis ich nicht. Da ist wohl ein Chemiker gefragt. Ich habe das mal mit zwei Fibeln erlebt, die ich in einer kleinen Glasvitrine aufbewahrt hatte. Die eine hatte einen kleinen, hellgrünen Fleck, dem ich damals keine Bedeutung geschenkt hatte. Die andere hatte eine schöne, dunkelgrüne Patina. Nach einiger Zeit hatte diese ebenfalls "Befall" von hellgrüner, bröseliger Patina. Seitdem isoliere ich diese Stücke, auch wenn ich sie nachbearbeitet habe.

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Beitrag von Peter43 » Sa 06.05.06 21:50

Glutaeus Maximus hatte bereits den Link eingestellt. Hier ist der direkte Zugang:
http://forumancientcoins.com/forvm/Arti ... isease.htm

Hier wird erklärt, warum sie ansteckend ist, aber auch, wie man seine Münze retten kann!

MfG
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Beitrag von Lemur » So 07.05.06 21:13

Gibt es Erfahrungswerte bei welchen Stücken Bronzepest häufiger auftritt?Leider mußte ich gerade ein As des Hadrian aus diesem Grunde in meine "B"Sammlung verbannen wobei ich bemerkte daß alle meine Stücke welche sich aus diesem Grund in Quarantäne befinden aus dem ersten Drittel des 2.Jh`stammen(ein weiteres Hadrian As sowie eines des Trajan).Selbstverständlich tritt der Befall auch bei früheren/späteren Bronzen auf, allerdings macht mich die genannte Häufung in dieser Periode stutzig(3Fälle aus ca.:350 Exemplaren!)In meinem Frust drängt sich mir nun die Vermutung auf daß in dieser Phase besonders "anfällige" Legierungen zur Ausprägung kamen.Natürlich kann es sich auch um einen (sehr ärgerlichen)Zufall handeln. Gruß Lemur
...das ganze Mee`volle`´öme`.

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Beitrag von Gluteus Maximus » Mo 08.05.06 11:09

Ich glaube bei so kleinen Zahlen sollte man nicht versuchen irgendwelche Schlußfolgerungen zu ziehen.
Generell scheint eine beschädigte bzw. fehlende Patina ein Risikofaktor zu sein, natürlich zusammen mit der Luftfeuchtigkeit.

Andreas
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