keine muenze, aber...

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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kollboy
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keine muenze, aber...

Beitrag von kollboy » Sa 30.12.06 12:02

folgendes silbernes/feuervergoldetes plaettchen habe ich auch mal gefunden.

meine interpretation der darstellung:

dem kaiser (rechts vermutlich sept sev) wird in einer kulthandlung gehuldigt.
frage: welcher kult? schluessel dazu koennte der kopfschmuck (schlange?) der stehenden figur links sein.
was hat die kniende figur auf den kopf?
sonstige ideen dazu?

vielleicht kann peter43 helfen, dessen wissen ueber mythologie und kulte mich immer wieder verbluefft?

jeder versuch einer interpretation ist herzlich willkommen!
danke im voraus[quote][/quote]
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plaettchen.jpg

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Sa 30.12.06 13:30

Die Gestalt mit der "Schlange" auf dem Kopf könnte eine Personifikation Afrikas sein, und die Schlange wäre dann der Rüssel des Elefantenskalps, den man bei der Afrika und der Alexandria immer wieder findet. Das Ganze sieht mir nach einer Huldigungsszene aus.

Gruß

chinamul
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Sa 30.12.06 14:52

Tolles Plättchen! Ich möchte mich Chinamuls Auffassung anschließen, daß es sich um eine Huldigungsszene handelt, und nicht um eine Kulthandlung. Schaut man sich die Geschichte des Septimius Severus an, dann kommt als Erklärung praktisch nur sein Feldzug im Osten in Frage.

Aus http://www.roman-emperors.org/sepsev.htm:

Während Septimius Severus noch gegen Niger kämpfte, erhoben sich zwei Völker in Obermesopotamien - die Osrhoeni und die Adiabeni - , eroberten einige römische Garnisonen und versuchten erfolglos die mit den Römern verbündete Stadt Nisibis anzugreifen. Nachdem Niger besiegt worden war, machten diese Völker das Angebot, die römischen Gefangenen zurückzugeben und alles was von den eroberten Schätzen noch übrig war, wenn die Römer ihre Garnisonen aus ihrem Gebiet abziehen würden. Dieses Angebot lehnte Severus ab und bereitete den Krieg gegen diese beiden Völker vor, sowie auch gegen die arabischen Stämme, die Niger unterstützt hatten.

Im Frühjahr 195 führte Severus seine Armee durh die Wüste nach Obermesopotamien. Die eingeborenen Stämme ergaben sich schnell und Severus fügte seinem Namen die Siegertitel Arabius und Adiabenicus hinzu. Der größte Teil des oberen Drittels von Mesopotamien wurde zur römischen Provinz, wobei König Osrhoene erlaubt wurde, die Herrschaft über einen stark verkleinerten Teil seines Reiches zu behalten.

Ich kann nicht genau sagen, woraus der Kopfschmuck der beiden Figuren vor Severus besteht, aber insgesamt scheint mir ihr Aussehen gut nach Mesopotamien zu passen. Insbesondere sieht die stehende Figur mit dem Bart aus wie eine der Figuren, die man auf Friesen des Vorderen Orients findet.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von kollboy » So 31.12.06 09:31

herzlichen dank, insbesondere auch fuer den link!

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