Republik Denar: Ag oder Cu oder...?
Moderator: Homer J. Simpson
- peterf
- Beiträge: 242
- Registriert: Di 04.11.03 21:00
- Wohnort: Lauf an der Peg.
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
Republik Denar: Ag oder Cu oder...?
Hallo.
Ich habe hier einen Rep.Denar: Q.Minuncius Thermus M.f.-Kampmann 1123,von dem ich nicht weiß woraus er geprägt wurde. Scheint Kupfer zu sein, aber wurden die Denare der Republik nicht aus Silber geprägt?
Gab es schon damals Silbersud auf Münzen? Alle Beispiele deselben Types in Coinarchives zeigen gutsilbrige Denare. Was glaubt ihr?
Grüße
peterf.
P.S. Durchmesser: 18,5 mm; Gewicht: 4,35 gr.
Ich habe hier einen Rep.Denar: Q.Minuncius Thermus M.f.-Kampmann 1123,von dem ich nicht weiß woraus er geprägt wurde. Scheint Kupfer zu sein, aber wurden die Denare der Republik nicht aus Silber geprägt?
Gab es schon damals Silbersud auf Münzen? Alle Beispiele deselben Types in Coinarchives zeigen gutsilbrige Denare. Was glaubt ihr?
Grüße
peterf.
P.S. Durchmesser: 18,5 mm; Gewicht: 4,35 gr.
Zuletzt geändert von peterf am Fr 26.01.07 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
Nichts tun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen.
- drakenumi1
- Beiträge: 2943
- Registriert: So 26.11.06 15:37
- Wohnort: Land Brandenburg
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 33 Mal
Hallo, peterf,
Dein Q. Minuciua Thermus ist allerdings nicht durch Frau Kampmann sondern durch R. Albert unter der Nr. 1123 registriert, aber das nur nebenbei. Natürlich hast Du völlig recht mit der Feststellung, daß Denare der Republik aus Silber sein sollten. In diesem Falle hier wird es sich damit um eine Fälschung handeln. Interessant ist dann die Frage, ob antik oder neuzeitlich gefälscht. Wenn ich die Helmzier genau betrachte, scheint mir in den engen Vertiefungen eine recht dicke Ablagerung von alter Verkrustung vorhanden zu sein, die auf antike Herkunft schließen läßt. Es könnte sich um eine halbfertige Fälschung handeln, an der noch als abschließender Arbeitsgang die Versilberung fehlt.
An eine neuzeitliche Fälschung will ich nicht glauben, denn wer heute so etwas fälscht, der fälscht "richtig", also in Silber. Obwohl die Prägung selbst recht ansehnlich ist.
Oder es handelt sich um eine antike Probeprägung in Kupfer, aber das ist reine Spekulation.
Silbersud ist eine spätere Erfindung gewesen.
Sehen wir mal, was andere Freunde des Forums dazu noch zu sagen haben.
Gruß von
drakenumi1
Dein Q. Minuciua Thermus ist allerdings nicht durch Frau Kampmann sondern durch R. Albert unter der Nr. 1123 registriert, aber das nur nebenbei. Natürlich hast Du völlig recht mit der Feststellung, daß Denare der Republik aus Silber sein sollten. In diesem Falle hier wird es sich damit um eine Fälschung handeln. Interessant ist dann die Frage, ob antik oder neuzeitlich gefälscht. Wenn ich die Helmzier genau betrachte, scheint mir in den engen Vertiefungen eine recht dicke Ablagerung von alter Verkrustung vorhanden zu sein, die auf antike Herkunft schließen läßt. Es könnte sich um eine halbfertige Fälschung handeln, an der noch als abschließender Arbeitsgang die Versilberung fehlt.
An eine neuzeitliche Fälschung will ich nicht glauben, denn wer heute so etwas fälscht, der fälscht "richtig", also in Silber. Obwohl die Prägung selbst recht ansehnlich ist.
Oder es handelt sich um eine antike Probeprägung in Kupfer, aber das ist reine Spekulation.
Silbersud ist eine spätere Erfindung gewesen.
Sehen wir mal, was andere Freunde des Forums dazu noch zu sagen haben.
Gruß von
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
- beachcomber
- Beiträge: 10728
- Registriert: Mi 13.07.05 19:53
- Wohnort: portimão,portugal
- Hat sich bedankt: 5 Mal
- Danksagung erhalten: 155 Mal
- peterf
- Beiträge: 242
- Registriert: Di 04.11.03 21:00
- Wohnort: Lauf an der Peg.
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
Hallo.
Es sind aber überhaupt keine Spuren von Silber auf der Münze. Wegen dem Belag in der Helmzier glaube ich nicht daß man die Münze so brutal gereinigt hat daß der, mutmaßliche, Silbersud vom Kupferkern gänzlich weg ist.
Vom Styl her scheint mir die Münze echt zu sein. Ich glaube nicht an eine moderne Fälschung. Was dann?
Grüße
peterf.
Es sind aber überhaupt keine Spuren von Silber auf der Münze. Wegen dem Belag in der Helmzier glaube ich nicht daß man die Münze so brutal gereinigt hat daß der, mutmaßliche, Silbersud vom Kupferkern gänzlich weg ist.
Vom Styl her scheint mir die Münze echt zu sein. Ich glaube nicht an eine moderne Fälschung. Was dann?
Grüße
peterf.
Nichts tun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen.
- drakenumi1
- Beiträge: 2943
- Registriert: So 26.11.06 15:37
- Wohnort: Land Brandenburg
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 33 Mal
Was die Möglichkeit des Vorliegens einer anima betrifft, - da bin ich doch skeptisch. Normalerweise wird gerade diese "Seele" aus unedlem Metall - (hier Kupfer) durch das Eintreten von Salzen und Säuren, durch eine beschädigte Silberhülle hindurch, regelrecht aufgefressen. Übrig bleibt eine empfindliche dünne Hülse aus geprägtem Silber, der der Inhalt fehlt.
In unserem Falle hieße das, es müßte das Silber aufgefressen worden sein, so daß das Kupfer übrig blieb. In praxi kaum vorstellbar, ist doch diese anima völlig frei von Korrosionserscheinungen. Chemikalien, welche das edlere Metall zersetzen, das unedlere aber unangetastet lassen? Schwer vorzustellen.
Grüße an alle Beteiligten von
drakenumi1
In unserem Falle hieße das, es müßte das Silber aufgefressen worden sein, so daß das Kupfer übrig blieb. In praxi kaum vorstellbar, ist doch diese anima völlig frei von Korrosionserscheinungen. Chemikalien, welche das edlere Metall zersetzen, das unedlere aber unangetastet lassen? Schwer vorzustellen.
Grüße an alle Beteiligten von
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
- drakenumi1
- Beiträge: 2943
- Registriert: So 26.11.06 15:37
- Wohnort: Land Brandenburg
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 33 Mal
Ja, peterf, Du fragst "was dann"?
Ich bin Deiner Meinung: Eine Prägung per Original - Stempel zu antiker Zeit, zu welchem Zweck, das bleibt offen. Jedenfalls nicht, um als Zahlungsmittel akzeptiert zu werden. Vielleicht eine nicht einmal verbotene Prägung zu Sammler- oder Erinnerungszwecken aus der Münzwerkstätte? Sie war ja nicht aus Silber und demzufolge auch nicht als gültige Münze zu erkennen, ergo auch nicht strafwürdig. Oder..... oder...... oder doch neuzeitlich mit einem "prima" Stempel als Musterprägung oder Versuch mit irreführenden Kruste-Resten?? Wir werden's nicht 100%ig ergründen.-
Guten Abend sagt
drakenumi1
Ich bin Deiner Meinung: Eine Prägung per Original - Stempel zu antiker Zeit, zu welchem Zweck, das bleibt offen. Jedenfalls nicht, um als Zahlungsmittel akzeptiert zu werden. Vielleicht eine nicht einmal verbotene Prägung zu Sammler- oder Erinnerungszwecken aus der Münzwerkstätte? Sie war ja nicht aus Silber und demzufolge auch nicht als gültige Münze zu erkennen, ergo auch nicht strafwürdig. Oder..... oder...... oder doch neuzeitlich mit einem "prima" Stempel als Musterprägung oder Versuch mit irreführenden Kruste-Resten?? Wir werden's nicht 100%ig ergründen.-
Guten Abend sagt
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
- beachcomber
- Beiträge: 10728
- Registriert: Mi 13.07.05 19:53
- Wohnort: portimão,portugal
- Hat sich bedankt: 5 Mal
- Danksagung erhalten: 155 Mal
- helcaraxe
- Beiträge: 3331
- Registriert: So 16.07.06 10:33
- Wohnort: Nürnberg und Heidelberg
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1 Mal
- Kontaktdaten:
Dumme Frage, aber das recht ansehnliche Gewicht von 4,35 g lässt das nicht auf Silber schliessen?
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege...
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege...
Viele Grüße
helcaraxe
________________
[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
________________
[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
- drakenumi1
- Beiträge: 2943
- Registriert: So 26.11.06 15:37
- Wohnort: Land Brandenburg
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 33 Mal
Bei 4,35 g schrillen bei mir trotzdem die Alarmglocken! Meine Minucia wiegt bei ss 3,9g. Eine kurze Übersicht in versch. Katalogen ergibt ein Durchschnittsgewicht von knapp 3,9g. Der schwerste wog 4,04g.
Ich denke, das Gewichtsgeheimnis liegt in der Dicke. Bei dieser "Spaßprägung" spielte ja die Einhaltung eines Gewichtslimits keine Rolle.
Gruß drakenumi1
Ich denke, das Gewichtsgeheimnis liegt in der Dicke. Bei dieser "Spaßprägung" spielte ja die Einhaltung eines Gewichtslimits keine Rolle.
Gruß drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
-
- Beiträge: 189
- Registriert: So 16.01.05 11:38
- Wohnort: Franken
- Hat sich bedankt: 1 Mal
- Danksagung erhalten: 4 Mal
Ich habe bisher nicht gehört, das zu dieser Zeit bereits Münzen mit Silbersud hergestellt wurden. Vom Stil her scheint mir das gute Stück echt zu sein. Kann es vielleicht sein, das sich diese schwarze Patina gebildet hat, weil die Münze in einer sehr feuchten Umgebung lag, in einem Brunnen, mooriger Boden ect? Ich selbst besitze ein Stück, welches ich bei Gorny&Mosch erworben habe. Zum Thema Patina s. auch:
http://www.muenzen-lexikon.de/lexikon/p/pp042.html
http://www.muenzen-lexikon.de/lexikon/p/pp042.html
- peterf
- Beiträge: 242
- Registriert: Di 04.11.03 21:00
- Wohnort: Lauf an der Peg.
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
Hallo.
Wie angekündigt, habe ich das Stück zum Seratus gemacht. Das Material ist Blei. Wurde um 103 v.Ch. in Blei geprägt? Kann ich mir nicht vorstellen. Bleibt Pscipios Hypothese von einem modernem Bleiguss. Aber wer macht sich die Mühe für ein einigermaßen häufiges Stück? Entweder jemand hat mächtig Langeweile, oder er übt für was größeres. Oder gibt es wirklich zeitgenössische Bleiprägungen?
Grüße
peterf.
Wie angekündigt, habe ich das Stück zum Seratus gemacht. Das Material ist Blei. Wurde um 103 v.Ch. in Blei geprägt? Kann ich mir nicht vorstellen. Bleibt Pscipios Hypothese von einem modernem Bleiguss. Aber wer macht sich die Mühe für ein einigermaßen häufiges Stück? Entweder jemand hat mächtig Langeweile, oder er übt für was größeres. Oder gibt es wirklich zeitgenössische Bleiprägungen?
Grüße
peterf.
Nichts tun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen.
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste