Diobol von Vespasian aus Alexandria

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Antworten
spätrömer
Beiträge: 192
Registriert: Mo 04.09.06 21:24
Wohnort: 47800 Krefeld
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Diobol von Vespasian aus Alexandria

Beitrag von spätrömer » Do 17.05.07 11:20

Liebe Römer- und speziell Alexandrinerfreunde,

ich erhielt vor kurzem den abgebildeten Diobol von Vespasianus aus Alexandria: Dattari 397 ff., leider ist das Prägejahr für mich nicht erkennbar. Gibt es dafür eigentlich keine Milne-Katalognummer?

Da ich mich auf diesem Gebiet nicht so gut auskenne, habe ich ein paar Fragen, die für die Spezialisten vielleicht ganz einfach zu beantworten sind:

1) Nach allem, was ich nachlesen konnte, ist die Münze - sie wiegt 13,47 g - für einen Diobol recht schwer. (Durchmesser 26 mm) Stimmt das?

2) Ich habe immer nur gefunden, daß die Münzen geprägt wurden ("struck"). Auf mich macht die Münze, obwohl ich sie nach ihrem Erscheinungsbild für echt halte, einen gegossenen Eindruck. Irre ich mich da?

3) Die Münze ist am Rand des Rv. auffällig gewölbt. Im Bild ist das tlw. auch an der Unschärfe des scan zu erkennen. Wie kommt das? Ich habe das bei fast allen im Internet zu besichtigenden und bei den in meinem Katalog des Historischen Museums Frankfurt abgebildeten Diobolen dieser Art auch gesehen. Aber: Bei allen vergleichbaren Münzen war der gewölbte Rand auf dem Avers - bei meiner münze is das Revers mit dem gekrönten Serapis gewölbt! Fällt dazu jemandem etwas ein?

Ich bedanke mich im voraus für die Unterstützung!

Viele Grüße von spätrömer
Dateianhänge
DiobolAv.jpg
DiobolRv.jpg
Dum vitant stulti vitia, in contraria currunt (Fehler vermeidet der Tor und rennt in entgegengesetzte; Sallust)

Benutzeravatar
chinamul
Beiträge: 6055
Registriert: Di 30.03.04 17:05
Wohnort: irgendwo in S-H
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 78 Mal

Beitrag von chinamul » Do 17.05.07 12:33

Hallo spätrömer!

Gerade bei den Kupfermünzen der Flavier kommt es immer wieder vor, daß beim Prägevorgang der gegossene Schrötling falsch herum auf den Unterstempel gelegt wurde. Das Stück ist ohne Zweifel echt.
Die genaue Datierung ist kaum möglich. Vor dem Kinn des Sarapis ist noch ganz schwach der senkrechte Strich des L (Jahr) zu erkennen, aber damit hat es sich dann auch. Den Münztyp gibt es Geißen zufolge für alle Jahre von 69 - 72/73 (Regierungsjahre 1 - 5). Auch das Dattari-Zitat hilft uns da nicht weiter.
Das Gewicht ist für einen Diobol tatsächlich recht hoch. Mein schwerster Diobol des ersten Jahrhunderts (Galba) bringt nur 10,26 g auf die Waage. Dennoch würde ich hier keine Hemidrachme vermuten.

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

spätrömer
Beiträge: 192
Registriert: Mo 04.09.06 21:24
Wohnort: 47800 Krefeld
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von spätrömer » Do 17.05.07 15:14

Hallo chinamul,

herzlichen Dank! Ich fühle mich mal wieder bestens informiert!

Viele Grüße von spätrömer
Dum vitant stulti vitia, in contraria currunt (Fehler vermeidet der Tor und rennt in entgegengesetzte; Sallust)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
  • Hekte oder Triobol? > Diobol
    von Peter43 » » in Griechen
    2 Antworten
    254 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Peter43
  • Alexandria nach dem Jahr 294
    von Mynter » » in Römer
    1 Antworten
    289 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Zwerg
  • Alexandria -> Minima of Caesarea
    von antoninus1 » » in Römer
    0 Antworten
    192 Zugriffe
    Letzter Beitrag von antoninus1
  • Daniel Craig Probus aus Alexandria
    von Wurzel » » in Römer
    1 Antworten
    538 Zugriffe
    Letzter Beitrag von didius
  • RIC Vespasian
    von aurelius » » in Römer
    18 Antworten
    478 Zugriffe
    Letzter Beitrag von friedberg

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 29 Gäste