Liebe Römer- und speziell Alexandrinerfreunde,
ich erhielt vor kurzem den abgebildeten Diobol von Vespasianus aus Alexandria: Dattari 397 ff., leider ist das Prägejahr für mich nicht erkennbar. Gibt es dafür eigentlich keine Milne-Katalognummer?
Da ich mich auf diesem Gebiet nicht so gut auskenne, habe ich ein paar Fragen, die für die Spezialisten vielleicht ganz einfach zu beantworten sind:
1) Nach allem, was ich nachlesen konnte, ist die Münze - sie wiegt 13,47 g - für einen Diobol recht schwer. (Durchmesser 26 mm) Stimmt das?
2) Ich habe immer nur gefunden, daß die Münzen geprägt wurden ("struck"). Auf mich macht die Münze, obwohl ich sie nach ihrem Erscheinungsbild für echt halte, einen gegossenen Eindruck. Irre ich mich da?
3) Die Münze ist am Rand des Rv. auffällig gewölbt. Im Bild ist das tlw. auch an der Unschärfe des scan zu erkennen. Wie kommt das? Ich habe das bei fast allen im Internet zu besichtigenden und bei den in meinem Katalog des Historischen Museums Frankfurt abgebildeten Diobolen dieser Art auch gesehen. Aber: Bei allen vergleichbaren Münzen war der gewölbte Rand auf dem Avers - bei meiner münze is das Revers mit dem gekrönten Serapis gewölbt! Fällt dazu jemandem etwas ein?
Ich bedanke mich im voraus für die Unterstützung!
Viele Grüße von spätrömer
Diobol von Vespasian aus Alexandria
Moderator: Homer J. Simpson
- chinamul
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Hallo spätrömer!
Gerade bei den Kupfermünzen der Flavier kommt es immer wieder vor, daß beim Prägevorgang der gegossene Schrötling falsch herum auf den Unterstempel gelegt wurde. Das Stück ist ohne Zweifel echt.
Die genaue Datierung ist kaum möglich. Vor dem Kinn des Sarapis ist noch ganz schwach der senkrechte Strich des L (Jahr) zu erkennen, aber damit hat es sich dann auch. Den Münztyp gibt es Geißen zufolge für alle Jahre von 69 - 72/73 (Regierungsjahre 1 - 5). Auch das Dattari-Zitat hilft uns da nicht weiter.
Das Gewicht ist für einen Diobol tatsächlich recht hoch. Mein schwerster Diobol des ersten Jahrhunderts (Galba) bringt nur 10,26 g auf die Waage. Dennoch würde ich hier keine Hemidrachme vermuten.
Gruß
chinamul
Gerade bei den Kupfermünzen der Flavier kommt es immer wieder vor, daß beim Prägevorgang der gegossene Schrötling falsch herum auf den Unterstempel gelegt wurde. Das Stück ist ohne Zweifel echt.
Die genaue Datierung ist kaum möglich. Vor dem Kinn des Sarapis ist noch ganz schwach der senkrechte Strich des L (Jahr) zu erkennen, aber damit hat es sich dann auch. Den Münztyp gibt es Geißen zufolge für alle Jahre von 69 - 72/73 (Regierungsjahre 1 - 5). Auch das Dattari-Zitat hilft uns da nicht weiter.
Das Gewicht ist für einen Diobol tatsächlich recht hoch. Mein schwerster Diobol des ersten Jahrhunderts (Galba) bringt nur 10,26 g auf die Waage. Dennoch würde ich hier keine Hemidrachme vermuten.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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