Erhaltungsgrad?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Oktavenspringer
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Erhaltungsgrad?

Beitrag von Oktavenspringer » Sa 23.02.08 17:27

Habe vor kurzem einen Provinzrömer über Ebay erstanden, bei dem mich interessiert, welche Erhaltung ich dafür annehmen kann.

THRAKIEN, Pautalia; Septimius Severus, 193 – 211 n. Chr.; Bronze 196/198; Vs: Büste nach rechts; Rs: Hercules im Kampf mit dem Nemeischen Löwen; Ruzicka, Pautalia 266; Äußerst selten.

Hier das Stück aus coinarchives in sehr schön:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 03&Lot=600

und hier mein Stück in wesentlich schlechterer Erhaltung, aber immer noch gut erkennbar: AE 30 mit 16,11 g.

Freundlichst
Oktavenspringer
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Septimius Severus Pautalia 266.jpg

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Beitrag von Oktavenspringer » Sa 23.02.08 17:30

Hier noch ein zweites Bild:
Dateianhänge
Septimius Severus 2 Pautalia 266.jpg

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Sa 23.02.08 18:00

hallo oktavenspringer,
der vergleich dieser beiden münzen ist ein wunderbares beispiel, warum erhaltungsangaben bei antiken eigentlich quatsch sind, wenn man auf fotos zurückgreifen kann!
die peus-münze ist mit ss angegeben,(wobei es eher ein fss sein sollte), deine münze dagegen ist genaugenommen ein gutes ss was die umlaufabnutzung angeht, (also besser erhalten), aber trotzdem wird die peus-münze immer einen viel höheren preis erzielen als deine!
grüsse
frank

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Beitrag von Oktavenspringer » Sa 23.02.08 18:11

Hallo Frank,

vielen Dank erstmal für Deine Meinung.
Bei meiner Münze läßt sich ja so gut wie keine Legende erkennen, deshalb meine (vorsichtige) Frage. Wenn ich aber daran denke, dass ich für mein Stück lediglich € 11,75 + Versandkosten ausgegeben habe, kann ich mich glücklich schätzen, einen doch noch recht gut erhaltenen "Provinzler" mein Eigen zu nennen.

Ich kann doch davon ausgehen, dass dieser Septimius Severus tatsächlich äußerst selten ist, wie von Peus angegeben wurde? Auf alle Fälle ist sie stempelgleich mit dessen Münze.

Freundlichst
Oktavenspringer

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areich
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Beitrag von areich » Sa 23.02.08 18:36

Was heißt schon äußerst selten, selten aber schon.
Hier zwei bei Vcoins zum Verkauf, allerdings schon seit einigen Jahren, für den Preis (151 bzw. 131 Euro) werden sie wohl auch nie verkauft werden.

[ externes Bild ]

[ externes Bild ]

Andreas

n.......s
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Beitrag von n.......s » Sa 23.02.08 18:56

...wahrscheinlich mache ich mir jetzt wieder Freunde - aber die Münze oben bekommt bei mir ein "s" - mehr nicht - und wenn man bedenkt , dass eine Legende nicht mehr vorhanden / lesbar ist , wäre selbst dass noch schmeichelhaft - es sei denn man beschränkt den Erhaltungsgrad auf das Porträt.
Definition - schön : deutliche Abnützung , Einzelheiten nicht mehr voll erkennbar ; schrift voll lesbar.

n.......s
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Beitrag von n.......s » Sa 23.02.08 19:00

als kleine Ergänzung hier die Defintion zu "schön" aus Numispedia :

schön (Abk.: s)

Durch den jahrelangen Umlauf abgenutzte Münze. Kleine Beschädigungen werden toleriert, die Konturen müssen noch erkennbar, die Schrift lesbar und die Münze eindeutig bestimmbar sein. Schön ist im allgemeinen die unterste sammelwürdige Erhaltung einer modernen Münze.

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Beitrag von helcaraxe » Sa 23.02.08 19:17

Nun, diese Definition bezieht sich, wie auch richtig im Text genannt ist, auf eine moderne Münze.

Nichtsdestoweniger halte ich auch ein sehr schön für alle hier gezeigten Münzen (außer der von Peus) für zu viel. Im Zeitalter der digitalen Fotographie haben allerdings die Erhaltungsangaben wirklich viel an Bedeutung verloren.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von alexander20 » Sa 23.02.08 19:27

Sehr geehrte Sammlerkollegen,

ich weiß, wir hatten diese Diskussion über Erhaltungsgrade bereits des öfteren. Aber ich möchte mich hier doch ausdrücklich der Meinung von nephrurus anschließen. Auch ich halte die gezeigten Münzen außer der von Peus per definitione allenfalls für s. Und die von nephrurus dargelegte Erhaltungsgraddefinition gilt natürlich auch für antike Münzen. Es ist doch nur so, dass moderne Münzen in s natürlich nicht mehr sammelbar sind, antike Münzen in s allerdings durchaus, etwa weil diese besonders selten sind.

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Beitrag von beachcomber » Sa 23.02.08 20:05

na, dann schaut euch doch mal die abnützung an!
die peus-münze ist eindeutig mehr abgenützt als die von oktavenspringer, die ist nicht abgenützt, sondern korrodiert!
und damit, wie ich schon sagte, hat abnützung bei einer antiken lange nicht den stellenwert wie bei einer modernen münze, denn natürlich ist in diesem fall die abgenütztere münze schöner als alle anderen hier gezeigten.
grüsse
frank

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Beitrag von alexander20 » Sa 23.02.08 21:36

Hallo beachcomber,

die Münze von oktavenspringer mag ja nicht abgenützt, sondern korrodiert sein. Aber das ändert doch nichts daran, dass sie nach der - allgemein anerkannten-Definition wie sie Nephrurus aus numispedia zitiert hat, allenfalls mit s zu bezeichnen ist, da sie eben auch nur diese Kriterien erfüllt während die Peus Münze , da diese die objektivierbaren Kriterien eines ss erfüllt, eben auch als ss zu bezeichnen ist.

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Beitrag von areich » Sa 23.02.08 22:43

Ist die denn so allgemein anerkannt? Ich kenne es so wie Frank es auch sagt,
für die Erhaltung zählt nur die Abnutzung. Keine Korrosion, keine alten bzw. beschädigten Stempel, nicht einmal eine moderne Schaufelspur. Deshalb sind diese Erhaltungsangaben ja auch ziemlich sinnlos. Entweder ich halte die Münze in der Hand oder ich sehe ein gutes Foto, nach schlechten kaufe ich nicht.

Mir ist eine abgenutzte Münze mit weniger Details fast immer lieber als eine korrodierte. Trotzdem ist Oktavenspringers Münze natürlich durchaus sammelwürdig.

Andreas

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Beitrag von n.......s » So 24.02.08 19:12

areich hat geschrieben:Ist die denn so allgemein anerkannt? Ich kenne es so wie Frank es auch sagt,
für die Erhaltung zählt nur die Abnutzung. Keine Korrosion, keine alten bzw. beschädigten Stempel, nicht einmal eine moderne Schaufelspur. Deshalb sind diese Erhaltungsangaben ja auch ziemlich sinnlos. Entweder ich halte die Münze in der Hand oder ich sehe ein gutes Foto, nach schlechten kaufe ich nicht.

Mir ist eine abgenutzte Münze mit weniger Details fast immer lieber als eine korrodierte. Trotzdem ist Oktavenspringers Münze natürlich durchaus sammelwürdig.

Andreas
- ja - ist sie ! und diese Definition bezieht sich nicht ! - wie oben behauptet - nur auf moderne Münzen . Diese Defintionen finden sich in zahlreichen Werken auch wieder , die sich ausschließlich mit antiken Münzen beschäftigen.

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Beitrag von beachcomber » So 24.02.08 19:22

Durch den jahrelangen Umlauf abgenutzte Münze.
da hast du doch die definition selbst zitiert!
diese (bescheuerten) einschätzungen in s, ss, und vz beziehen sich NUR (wie bei modernen münzen) auf die ABNUTZUNG DURCH UMLAUF!
grüsse
frank

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Beitrag von n.......s » So 24.02.08 19:34

trotzdem gibt es klare Definitionen ! und wenig hilfreich sind im Zusammenhang mit Erhaltungsgraden "Schönredereien" - wie auch oben von Dir verwendet - z.B. "fast sehr schön" oder " gutes ss " - entweder eine Münze ist sehr schön und erfüllt die Parameter laut Definition oder sie erfüllt sie nicht . Es gibt übrigens unterschiedliche Definitionen zum Thema Abnützung - daher habe ich bewusst 2 verschiedene (wie oben ersichtlich) zitiert - letztere stammt von Numispedia und bezieht sich offensichtlich mehr auf moderne Münzen. In Münzkatalogen und auch Auktionskatalogen hingegen fehlt der Passus "durch Abnützung" -dort bezieht man sich auf den Zustand - und nur diesen kann ich bewerten .

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