Wieder Ärger mit dem Zoll!

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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areich
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Wieder Ärger mit dem Zoll!

Beitrag von areich » Fr 29.02.08 18:54

Hallo!
Wir haben ja schon oft darüber gesprochen, daß auf römische Bronzemünzen 7% Gebühren erhoben werden. Jetzt habe ich vom
Zoll einen Brief bekommen, wo sie Geld nachfordern, da ihrer Meinung nach 19% Gebühren richtig sind. Wie kann ich denen jetzt engültig beweisen, daß das falsch ist?

Andreas
Zuletzt geändert von areich am So 02.03.08 08:54, insgesamt 1-mal geändert.

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Fr 29.02.08 19:48

Wie lautet denn deren Begründung?
Es gibt doch eine Nummer (deren genaue Bezeichnung ist mir leider nicht mehr erinnerlich), unter die römische Bronzemünzen fallen, die wurde doch schon hier mal genannt. Haben sie eine andere Nummer oder Zollposten oder wie auch immer diese Klassifizierung heißt, genannt? Dann müsste sich das doch klarstellen lassen?

Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass Du nichts nachzahlen musst.
Viele Grüße
helcaraxe
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icedark
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Beitrag von icedark » Fr 29.02.08 19:55

ich muss fast immer nachzahlen, schweizer zoll ist das schlimste
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areich
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Beitrag von areich » Fr 29.02.08 20:04

Sie geben 9706 0000 00 9 an, das ist so eine allgemeine Nummer für 'Antiquitäten, mehr als 100 Jahre alt'. Als ich ihnen beim letzten Mal die richtige Nummer 7118900000, Münzen (ausgenommen Goldmünzen), ausgenommen gesetzliche Zahlungsmittel (andere), (d.h. nicht Silber) gesagt habe, wurde lange intern herumdiskutiert. Man sagte mir, sie hätten noch zusätzliche Informationen (welche das waren haben sie mir nicht gesagt). Letztentlich haben sie dann aber diese Nummer akzeptiert, das nächste Mal auch. Nun fürchte ich, daß ich für alle meine Sendungen nachzahlen muß, 19% ist ja schon eine ganze Menge.

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Beitrag von richard55-47 » Fr 29.02.08 20:57

Das Bundesfinanzministerium als Verwaltungsbehörde ist ja nicht die richtige Rechtsmittelinstanz, wenn man gegen Zollbescheide den Rechtsweg beschreiten will.
Dennoch rate ich, einen wütenden Brief an das BuFiMi zu senden. Das bringt die dort auf Ruhe an der Front (des Wahlvolkes) Sinnenden auf Trab und ist effektiv. Ich bin wahrhaftig kein Krakeeler, sehe auch, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen sollte. Aber die Maxime des Guderian (nicht Rom, sondern 2. Weltkrieg): "klotzen, nicht kleckern!" hilft mehr als man denkt. Wenn Nummer 7118900000 richtig ist, wird nicht nur im Einzelfall entsprechend Weisung erteilt, sondern auch "aus Anlass eines Einzelfalles" bundesweit ein Rundbrief, also eine halbe Dienstanweisung, gestartet.
do ut des.

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areich
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Beitrag von areich » Fr 29.02.08 21:55

Ich habe ja damals von Zwerg diese Nummer bekommen und der muß es ja wissen.

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Beitrag von muenzenputzer06 » Fr 29.02.08 22:08

Hallo areich,

hier mal die Seite für den sofortigen Durchblick. 8O

http://www.zoll.de/mod_sitemap/index.html

Gruß
Rainer

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Fr 29.02.08 22:20

Danke für die Blumen :oops:

Es gibt, die Möglichkeit, als Antiquitäten zu verzollen
TARIC-Code Warenbeschreibung


9700
KUNSTGEGENSTÄNDE, SAMMLUNGSSTÜCKE UND ANTIQUITÄTEN
1 9700000000 KUNSTGEGENSTÄNDE, SAMMLUNGSSTÜCKE UND ANTIQUITÄTEN


9706
Antiquitäten, mehr als 100 Jahre alt
2 9706000000 Antiquitäten, mehr als 100 Jahre alt
oder als Münzen
7118
Münzen
2 7118000000 Münzen
3 7118100000 Münzen (ausgenommen Goldmünzen), ausgenommen gesetzliche Zahlungsmittel
19% Mwst kann nur bei Goldmünzen anfallen, auch Antiquitäten unterliegen 7% Mwst.

Zum Link
http://ec.europa.eu/taxation_customs/dd ... er?Lang=DE

Genauere Infos wenn nötig tagsüber, es gibt da bei den Nr. noch ein paar Feinheiten, kann ich aber gerne mit dienen.
Bitte 19% nicht akzeptieren.

Grüße
Zwerg
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Beitrag von areich » Sa 01.03.08 20:31

Zwerg, jede weitere Information wäre sehr wilkommen, danke!

Andreas

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Verzollung / Versand

Beitrag von hermes234 » Sa 01.03.08 21:54

Das Problem liegt doch wohl in der aufwendigen Verpackung einiger Händler. Luftkissen z. B. sind für den Zoll ein todsicheres Zeichen für "wertvoller Inhalt". Ich benutze ausschliesslich second-hand Karton aus dem Supermarkt, schön ausgehöhlt und wieder zugeklebt und dann mit ganz normaler Post - das kommt immer an. Wenn was geklaut wird, sind es Einschreibbriefe; normale Post kommt immer an, so sicher wie die tägliche Werbepost. Zollprobleme sind mir bis auf eine Ausnahme unbekannt; dabei ging es um eine Ansichtssendung, die ein britischer Sammler zurückschickte (im dicken Luftkissenpaket natürlich!).
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Beitrag von areich » Di 18.03.08 21:35

Es scheint so als wäre der Grund nicht Raffgier der Behörde sondern wirklich undurchsichtige Bestimmungen. Als ich heute wieder einmal Münzen abholen mußte (ich hatte große Bauchschmerzen deswegen) wollte man erst 19%. Auf meinen freundlichen Hinweis, daß es doch nur 7% sein sollten waren wieder 4 Kollegen damit Beschäftigt, es hat eine Stunde länger gedauert 2 3/4 Stunden insgesamt aber ich habe meine 7% gekriegt. Warennummer ist jetzt 7118 9000 00 4. Ich wurde vorgewarn, daß es beim nächsten Mal auch mit Vorlage dieses Bescheids Probleme geben könnte, diese Warennummer ist wohl auch nicht immer passend. Auf meine Frage nach dem Warum erntete ich nur einen gequälten Gesichtsausdruck und habe dann nicht auf einer Erklärung bestanden.
Ende gut alles gut aber nächstes Mal wird es wohl wieder ein K(r)ampf.

Der andere Einspruch läuft noch.

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Beitrag von icedark » Di 18.03.08 21:46

hallo

wissen denn die zollbeamten wie viel wert eine münze hat???
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Beitrag von areich » Di 18.03.08 21:59

Man muß sowohl eine Rechnung als auch einen Zahlungsbeleg (Kreditkarte oder Paypal) mitbringen. Man kann sicher bei einem Händler den man kennt, eine getürkte Rechnung bekommen und dann in zwei Paypal-Zahlungen bezahlen (einmal den falschen Betrag, dann den Rest) aber das will ich nicht riskieren.
Heute habe ich Münzen für $633 (inklusive Versand) abgeholt. 7% davon sind um die 32 Euro, damit habe ich kein großes Problem. 19% wäre ein Problem gewesen oder besser ein Ärgernis.

Natürlich haben die keine Ahnung aber zumindest 'haben die Römer ja ganz schöne Münzen gehabt'. Hätte ich Belege gebracht, daß die Münzen nur 60€ wert sind, hätten sie es auch geglaubt. Auf anderen Gebieten ist es vielleicht schwieriger. Eine Akustikgitarre von Fender für $500? Aber akzeptiert haben sie's dann doch. Schlimm sind immer die Diskussionen á la 'Das ist keine Kunst!'. Andererseits ist natürlich der Handel mit 'Kunst' gut, um Geld zu waschen, deswegen passen die da so auf.

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Beitrag von Zwerg » Di 18.03.08 22:08

Die Zollnummern sind leider wirklich nicht eindeutig, aber es gibt m.W. keine Möglichkeit, Antike Münzen mit 19% zu verzollen oder zu besteuern.

Was schwebt denn den Zollbeamten in Berlin als Warennummer vor?

Für alle Unbeteiligten:

Warennummern findet man hier

http://auskunft.ezt-online.de/

dann klicken auf "zur Einfuhr", dann oben auswählen "Einreihung", dann auf "Warennomenklatur", dann Codennummer "7118", dann kann man sich bei den Münzen durch Anklicken des kleinen +-Zeichens links am Ordner weitere Unterordner öffnen.
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Beitrag von areich » Di 18.03.08 22:29

Habe ich gleich reklamiert, deshalb weiß ich es nicht, war aber auch eine 7118...
Die Nummer von einem alten Bescheid 7118 1090 00 3 gibt es nicht mehr.
Es ist jedes Mal das gleiche Theater, ich kann ja 'meinen' Beamten sehen, 3 Beamte sind wirklich das Minimum und da jeder zwischendurch noch andere Fälle bearbeiten muß dauert es eben. Ich war Nummer 122 und als ich endlich raus war, waren sie schon fast einmal rum. Andere um mich rum haben sich wahnsinnig aufgeregt und die haben maximal halb so lange gewartet.

Ich muß sagen, ich kann die diversen Hinweise und Erklärungen, die online zu finden sind, auch nicht ganz verstehen.

Allein die Tatsache, daß 'Münzen, ausgenommen gesetzliche Zahlungsmittel, aus Gold' eine Unterkategorie von 'Münzen (ausgenommen Goldmünzen), ausgenommen gesetzliche Zahlungsmittel' ist ist ja schon haarsträubend genug. Dazu muß man nichts über Klassifikationen etc. gelernt haben, um zu wissen, daß das Unsinn ist.

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