? Tetricus II.

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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tilos
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? Tetricus II.

Beitrag von tilos » Sa 08.03.08 22:44

Das Stück liegt schon seit ein paar Jahren bei den Unbestimmten. Auf dem vorläufigen Etikett steht:

Tetricus II. (Filius)
Reg. 273-275
Halb-Antoninian, AE 15mm / 1,1g

Wer könnte mir freundlicher Weise die Angaben überprüfen bzw. ergänzen?

Beste Grüße
Tilos
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Arminius
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Beitrag von Arminius » Sa 08.03.08 22:57

Es handelt sich wohl um eine barbarisierte zeitgenössische Not- / Nachprägung.
Die Rückseite scheint den HILARITAS AVGG - Typ darzustellen (Elmer 789-90 , Cunetio 2648-9).

A.
meine Zahlungsmittel-Dateien

Ich lasse mich durch Ansichts- und Glaubensfragen nicht in einen Empörungsmodus bringen.

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » So 09.03.08 11:14

Die Datierung der Tetrici ist eine interessante und bisher nicht abschliessend geklärte Frage. Ziemlich sicher beginnt die Herrschaft von Tetricus I. 271 n. Chr., sie dürfte bis 273 oder 274 n. Chr. gedauert haben, länger nicht. Wann sein Sohn zum Mitkaiser gemacht wurde, das hingegen scheint ziemlich offen (271, 272 oder gar erst 273?).

So etwas wie einen "Halb-Antoninian" hat es nicht gegeben (technisch gesehen ist das ja der Denar, und der weist einen Lorbeerkranz statt einer Strahlenkrone auf).

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von tilos » So 09.03.08 19:53

Danke Dir Pscipio!
Wo waren denn diese vergleichsweise winzigen Antoniniane im Umlauf und wie wurden sie bewertet bzw. verrechnet. Hat man da eine Vorstellung? Bei dieser extremen Abweichung von Größe und Gewicht muss es doch Ärger beim Bezahlen gegeben haben?

Beste Grüße
Tilos

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Beitrag von Pscipio » So 09.03.08 20:21

Es handelt sich wohl um so etwas wie Notgeld, geprägt zu Zeiten der Münzknappheit nach der Vernichtung des Gallischen Sonderreiches, als Aurelian die Prägestätten Köln und Trier schliessen liess und der Nordwesten des Reiches unter mangelndem Nachschub an offiziell geprägten Münzen zu leiden begann.

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Nata vimpi curmi da.

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