Licinius oder Licinnius ?
Moderator: Homer J. Simpson
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Licinius oder Licinnius ?
Letzte Woche kam ich an ein paar günstige Spätrömer, die mich verständlicherweise erfreuten, allerdings geben mir die eine oder andere Münze Bestimmungsrätsel auf, z.B. dieser Licinius I. aus Cyzikus.
Av.: Kopf des Licinius mit Lorbeerkranz nach rechts, VAL.LICINNIANUS LICINNIUS P.F.AUG.
Rv.: Genius stehend nach links, GENIUS AUGUSTI CMH (in Ligatur), im Abschnitt: MKVGamma. Gew.: 6,75g, Durchmesser: 23mm.
Die Av.-Legende wird zwar im RIC im Vorspann von Cycicus erwähnt, kommt aber im Text nicht mehr vor, die Rückseite gibt`s nur mit dem Beizeichen "A", und SMK für die Prägestätte.
Es wäre schön, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, und vielleicht wißt Ihr auch was die in Ligatur geschriebene Abkürzung "CMH" bedeutet.
Av.: Kopf des Licinius mit Lorbeerkranz nach rechts, VAL.LICINNIANUS LICINNIUS P.F.AUG.
Rv.: Genius stehend nach links, GENIUS AUGUSTI CMH (in Ligatur), im Abschnitt: MKVGamma. Gew.: 6,75g, Durchmesser: 23mm.
Die Av.-Legende wird zwar im RIC im Vorspann von Cycicus erwähnt, kommt aber im Text nicht mehr vor, die Rückseite gibt`s nur mit dem Beizeichen "A", und SMK für die Prägestätte.
Es wäre schön, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, und vielleicht wißt Ihr auch was die in Ligatur geschriebene Abkürzung "CMH" bedeutet.
Schöne Grüße vom imperator44
- Peter43
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Nach Failmezger, Roman Bronze Coins, ist CMH eine Wertangabe. Ich hatte mir mal notiert: Es soll den Wert von 100 Sesterzen darstellen, von denen 48 Stück aus einem Pfund Bronze geprägt wurden. Warum das so sein soll, weiß ich aber nicht. Außerdem ist diese Meinung umstritten.
Vielleicht weiß jemand inzwischen genaueres?
Mit freundlichem Gruß
Vielleicht weiß jemand inzwischen genaueres?
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- chinamul
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Hallo imperator44!
Eine Eingabe von CMH in die Suchfunktion unseres Forums hätte u. a. folgendes Ergebnis gehabt:
http://www.numismatikforum.de/ftopic615 ... hlight=cmh
Es ist also auch hierbei, wie das so oft der Fall ist: Es darf nach Herzenslust weiterspekuliert werden.
Gruß
chinamul
Eine Eingabe von CMH in die Suchfunktion unseres Forums hätte u. a. folgendes Ergebnis gehabt:
http://www.numismatikforum.de/ftopic615 ... hlight=cmh
Es ist also auch hierbei, wie das so oft der Fall ist: Es darf nach Herzenslust weiterspekuliert werden.
Gruß
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Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Peter43
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Na ja, von 'Ergebnis' kann man da wohl nicht sprechen!
Bei der Recherche nach CMH bin ich übrigens auf diese Sammlung gestoßen: http://www.tetrarchy.com/coppermine/ Der reinste Wahnsinn!
Mit freundlichem Gruß
Bei der Recherche nach CMH bin ich übrigens auf diese Sammlung gestoßen: http://www.tetrarchy.com/coppermine/ Der reinste Wahnsinn!
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- chinamul
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Hallo Peter43!Peter43 hat geschrieben:Na ja, von 'Ergebnis' kann man da wohl nicht sprechen!
Objection, Your Honour! Auf einen Thread zu stoßen, der das angerissene Thema bereits einmal behandelt hat, darf wohl auch schon mal als ein Ergebnis gewertet werden.
Vielleicht ist Dir noch ein uralter Schlagertext gegenwärtig, der unsere Situation ganz gut beschreibt und in dem es heißt:
Die Fahrt zum Mond hat sich gelohnt!
Nun weiß die Wissenschaft
im Grunde ganz gewissenhaft
daß sich die Fahrt zum Mond nicht lohnt.
Drum hat die Fahrt zum Mond
sich schließlich doch gelohnt!
Dieser nur auf den ersten Blick läppische Text hat eine unzweifelhaft philosophische Dimension: Er beschreibt, wie man sich der Erkenntnis des Unbekannten nähern kann durch Ausscheiden des darauf nicht zutreffenden Bekannten, also durch Definition, was ja wörtlich Ab- oder vielleicht besser Ausgrenzung bedeutet (im Falle des Mondes, daß er kein lohnendes Ziel ist, in unserem, daß man über CMH nichts weiß). Dem entspricht eine moderne Herangehensweise, die nicht zuletzt auch beim sogenannten Brainstorming praktiziert wird, nämlich die einer Art "negative approach", mit dem, ganz im Sinne der altgriechischen Diakritike Téchne, das eigentliche Problem immer enger eingekreist wird.
Jetzt gilt es wohl, geduldig abzuwarten, ob nicht vielleicht doch irgendwann jemand eine Deutung liefert, die uns der Erkenntnis ein Stück näherbringt oder auf die wir uns gar aus voller Überzeugung einigen können!
Gruß
chinamul
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- areich
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Ich habe nur hier nachgesehen:
http://www.catbikes.ch/coinstuff/coins-ric.htm
da konnte mir sowas nicht passieren.
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- Peter43
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Hallo Chinamul!
Vielen Dank für Deine Antwort. Aber diese Vorgehensweise erinnert mich doch stark an das Hempelsche Paradoxon (hat übrigens nichts mit Hempels Sofa zu tun!):
(1) Die Aussage 'Alle Raben sind schwarz' ist identisch mit der Aussage 'Alles Nicht-schwarze sind Nicht-Raben'.
(2) Dann bestärkt jede Beobachtung von z.B. einem weißen Schwan die Wahrheit der Aussage, daß alle Raben schwarz sind.
Diese Schlußweise ist paradoxerweise logisch korrekt. Allerdings nähert man sich damit der Wahrheit unendlich langsam, da es so viele nichtschwarze Nichtraben gibt.
Mit freundlichem Gruß
Vielen Dank für Deine Antwort. Aber diese Vorgehensweise erinnert mich doch stark an das Hempelsche Paradoxon (hat übrigens nichts mit Hempels Sofa zu tun!):
(1) Die Aussage 'Alle Raben sind schwarz' ist identisch mit der Aussage 'Alles Nicht-schwarze sind Nicht-Raben'.
(2) Dann bestärkt jede Beobachtung von z.B. einem weißen Schwan die Wahrheit der Aussage, daß alle Raben schwarz sind.
Diese Schlußweise ist paradoxerweise logisch korrekt. Allerdings nähert man sich damit der Wahrheit unendlich langsam, da es so viele nichtschwarze Nichtraben gibt.
Mit freundlichem Gruß
Zuletzt geändert von Peter43 am Mi 19.08.09 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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- chinamul
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Hallo Peter43!
Keine Katze hat zwei Schwänze, eine Katze ist eine mehr als keine Katze, muß also auch einen Schwanz mehr haben als keine Katze mit zwei Schwänzen, also drei.
Daran schließt sich folgerichtig die ewige Frage "Wie alt ist der Kapitän?"
Gruß
chinamul
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- chinamul
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Hallo Peter43!
Keine Katze hat zwei Schwänze, eine Katze ist eine mehr als keine Katze, muß also auch einen Schwanz mehr haben als keine Katze mit zwei Schwänzen, also drei.
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chinamul
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Hallo chinamul!
Du hast die tiefe Weisheit von Hempels Schlußverfahren nicht verstanden. Man kann es auch mit Sherlock Holmes sagen: "Wenn man alles Unmögliche ausschließt, muß das, was übrig bleibt, und sei es auch noch so unwahrscheinlich, die Wahrheit sein". Das funktioniert genau so wenig, weil die Zahl der unmöglichen Dinge unendlich groß ist. Man kann sie also nicht ausschließen!
Mit freundlichem Gruß
Du hast die tiefe Weisheit von Hempels Schlußverfahren nicht verstanden. Man kann es auch mit Sherlock Holmes sagen: "Wenn man alles Unmögliche ausschließt, muß das, was übrig bleibt, und sei es auch noch so unwahrscheinlich, die Wahrheit sein". Das funktioniert genau so wenig, weil die Zahl der unmöglichen Dinge unendlich groß ist. Man kann sie also nicht ausschließen!
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Hallo Peter43!
Die unendliche Zahl der Möglichkeiten, die beim rein formalen Ausschlußverfahren heranzuziehen wäre, wird durch den menschlichen Verstand ja bereits in ganz entscheidendem Maße eingeschränkt. Wäre dem nicht so, hätte ein menschlicher Schachspieler gegen einen Computer niemals eine Gewinnchance. Der im Grunde dumme Computer spielt mit seiner gewaltigen Rechenleistung stur sämtliche Zugmöglichkeiten mit all ihren Konsequenzen durch, während der Schachspieler eine - durchaus mit der erheblichen Gefahr des Irrtums behaftete - Vorauswahl unter den in seinen Augen erfolgversprechenden Zügen trifft. Damit kann er zwar nicht sicher sein, den angesichts der Stellung optimalen nächsten Zug zu erwischen, kommt aber mit einem Bruchteil der zu bedenkenden Möglichkeiten aus.
Im übrigen gilt hier wie auch sonst das Wort Goethes (Faust I, Prolog im Himmel): "Es irrt der Mensch, solang er strebt." oder, etwas boshafter: "Nur die Dummen haben nie irgendwelche Zweifel an der Richtigkeit ihres Denkens und Handelns."
Gruß
chinamul
Die unendliche Zahl der Möglichkeiten, die beim rein formalen Ausschlußverfahren heranzuziehen wäre, wird durch den menschlichen Verstand ja bereits in ganz entscheidendem Maße eingeschränkt. Wäre dem nicht so, hätte ein menschlicher Schachspieler gegen einen Computer niemals eine Gewinnchance. Der im Grunde dumme Computer spielt mit seiner gewaltigen Rechenleistung stur sämtliche Zugmöglichkeiten mit all ihren Konsequenzen durch, während der Schachspieler eine - durchaus mit der erheblichen Gefahr des Irrtums behaftete - Vorauswahl unter den in seinen Augen erfolgversprechenden Zügen trifft. Damit kann er zwar nicht sicher sein, den angesichts der Stellung optimalen nächsten Zug zu erwischen, kommt aber mit einem Bruchteil der zu bedenkenden Möglichkeiten aus.
Im übrigen gilt hier wie auch sonst das Wort Goethes (Faust I, Prolog im Himmel): "Es irrt der Mensch, solang er strebt." oder, etwas boshafter: "Nur die Dummen haben nie irgendwelche Zweifel an der Richtigkeit ihres Denkens und Handelns."
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chinamul
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