Verkrustete Eule

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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areich
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Verkrustete Eule

Beitrag von areich » Do 20.05.10 21:58

Hallo,
ich frage mich, ob und wie man die Verkrustungen auf dieser Münze entfernen könnte:

http://www.forumancientcoins.com/catalo ... p?id=51230

Ich habe sie nicht in der Hand (sie steht ja noch zum Verkauf) kann also nicht mehr sagen.
Die Tönung würde man beim Reinigen mit Säure (wenn das hier was bringen könnte) verlieren aber würde sie nachtönen?

Danke

Andreas

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beachcomber
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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von beachcomber » Do 20.05.10 22:22

irgendwann sicher - das hängt auch von der lagerung ab. ein schönes holzkabinett beschleungt das sicher.
im übrigen mit salzsäure/alupapier sicher und schnell von der verkrustung zu befreien.
grüsse
frank

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areich
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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von areich » Do 20.05.10 23:10

Danke! Also nur polieren beschädigt die Oberfläche dauerhaft?

emieg1
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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von emieg1 » Do 20.05.10 23:15

areich hat geschrieben:Danke! Also nur polieren beschädigt die Oberfläche dauerhaft?
Hä? 8O

Was verstehst du denn unter "polieren"???

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tomate
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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von tomate » Do 20.05.10 23:33

Andreas, nicht polieren!!! Da holst Du Material mit runter! Ich würde die Verkrustungen nach einem ausgiebigen Wasserbad (destilliert) sanft mit einem Zahnstocher angehen. Irgendwie wirken die Verunreinigungen nicht soo fest, auf dem Foto. Und wenn alle Stränge reißen, sie einem Profi der Alufoliensäuremethode übergeben. Ich denke da würde Dir hier im Forum gern jemand helfen...

Grüsse Thomas

Altamura
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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von Altamura » Fr 21.05.10 13:15

Die Frage ist ja, welcher Art die Verkrustung ist.

Ich hatte mal eine Seleukidendrachme gekauft, da machte mir die Verkrustung einen kalkartigen Eindruck. Nach ein paar Stunden in Zitronensaft war alles komplett entfernt, die Tönung war noch da. (Genaugenommen ja auch Säure, aber etwas harmloser :wink:).
Ich glaube, wenn die Kruste aus einer Silberverbindung besteht (so genau kenn' ich mich da nicht aus, Chemie war nie mein Lieblingsfach :?, die vorgestellte Eule sieht aber danach aus), dann hilft die Alufolienmethode zwar meist, aber man weiß nie so genau, wie es darunter aussieht. Ich hab' da sowohl gute als auch eher enttäuschende Erfahrungen gemacht.

Mechanisch würde ich an Silbermünzen nur als Notoperation gehen (mach' ich, zugegebenermaßen, manchmal auch), um sie vor dem Exitus zu retten (aber so richtig ganz lebendig werden sie dann auch nicht mehr).

Gruß

Altamura

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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von n.......s » Fr 21.05.10 13:56

also ich würde die Münze in ein Bad mit Zitronensäure legen- damit habe ich bei gutem Silber sehr gute Erfahrungen.

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areich
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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von areich » Fr 21.05.10 16:54

Danke.
Keine Sorge, ich will die Münze eben nicht putzen. Darum ging es mir gerade, wenn ich die Tönung entferne(n muss), dann will ich daß die Münze ordentlich nachtönen kann. Man sieht aber immer mal wieder geputzte Silbermünzen, die dann nach Jahren noch geputzt aussehen.

Was bedeutet es denn eigentlich bei so einer Silbermünze, wenn man sagt die sei 'zu scharf gereinigt'?
Geht's denn noch viel schärfer als Folie und Salzsäure oder heißt das dann immer da wurde mit abrasiven Reinigungsmitteln gearbeitet?

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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von emieg1 » Fr 21.05.10 17:01

Schärfer als Salzsäure gehts nimmer, die Münze wird im wahrsten Sinne des Wortes metallisch blank.

Mit dem Nachdunkeln wird schwierig - ich denke, es kommt auch auf den Silbergehalt bzw. die Zusammensetzung an. Ich habe einige wenige Denare mit der Salzsäuremethode gereinigt, so einen Vespasian vor ca. 1 Jahr. Der ist noch genau so glänzend wie kurz nach der Reinigung. Ein Severus Alex lief wenige Tage nach dem Säurebad braunbläulich an, aber auch nur ganz dezent. Aber dass eine so gereinigte Münze nach wenigen Jahren richtig hübsch nachdunkelt glaube ich nicht so ganz.

Und bei einer Silbermünze finde ich den negativ klingenden Ausdruck "scharf gereinigt" eh sehr unpassend...

Altamura
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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von Altamura » Fr 21.05.10 17:53

Jetzt hab' ich mir die Eule nochmal am heimischen Monitor angesehen ("mit dem zweiten sieht man mehr", so war das doch :wink: ).
Die Verkrustung sieht da doch eher bräunlich aus, was gegen Silberverbindung spricht, die sind eher schwärzlich.
Das würde die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass man das Teil ohne Salzsäure sauber bekommt. Aber bei 100% ist sie (die Wahrscheinlichkeit) dann doch nicht.
Endgültige Gewissheiten gibt es immer erst hinterher :? .

Gruß

Altamura

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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von areich » Fr 21.05.10 18:00

Da ich die Münze deutlich billiger bekommen kann (ist eine Einlieferung von mir, die ich aber nie selbst in der Hand hatte) ist es einen Versuch wert, denke ich. Ich kann ja mal vorsichtig anfangen. Danke euch allen für die Hilfe!

n.......s
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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von n.......s » Fr 21.05.10 20:11

also meine gereinigten (nicht polierten!!!) Silberlinge bekommen nach Wochen bis maximal wenigen Monaten alle eine feine Tönung.

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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von Uncia » Fr 21.05.10 21:00

Silber, das dem Sonnenlicht ausgesetzt wird, bekommt schneller eine Tönung. -> hab ich mal irgendwo gelesen.

Ich hab das mal versucht und eine meiner Feinsilberunzen in meiner sonnenbeschienen Vitrine gelagert. Tatsächlich ist sie jetzt, nach 2 Jahren, leicht getönt (goldig :D ).
Wohingegen die Silbermünzen im Münzkoffer keinen Ansatz einer Tönung zeigen.
Da die Münze in der Vitrine neben verschiedenen Mineralien lag, kann die Tönung auch andere Gründe haben.

Deswegen interessiert mich: Kann die These jemand bestätigen? Wenn ja, weshalb ist das so? :angel:

Gruß
Uncia

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Re: Verkrustete Eule

Beitrag von emieg1 » Fr 21.05.10 21:12

Ich habe das auch mal irgendwo gelesen, dass sich Patina auf Silbermünzen schneller bildet, wenn sie der Sonne bzw. dem Tageslicht ausgesetzt sind und nicht in stockdunklen Schubladen hausen.

Nun möchte ich aber unterscheiden zwischen einer Tönung bzw. Silberpatina und einer Nachdunkelung. Unter letzterer verstehe zumindest ich diese wunderschön graudunkle Färbung, die, insbesonders wenn sie gleichmässig in den Feldern auftritt, einem antiken Silberling den besonderen nostalgischen Kick gibt... Ich denke, letztere wird auch oftmals mit "alter Sammlerpatina" umschrieben und wächst tatsächlich nur in Jahrzehnten wenn nicht sogar in Jahrhunderten...

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