Hilfe bei Identifizierung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Kracher
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Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von Kracher » So 08.04.12 09:28

Hallo,

ich bräcuhte Eure Hilfe. Habe folgende Münze, die mein Großvater vor Jahren gefunden hat. Er konnte nie herausfinden, was das für eine Mpnze ist.
Ich habe leider auch überhaupt keine Ahnung von Münzen, daher hab ich mich hier angemeldet.
Mit dem Scannen der Münze hat es auch nixht so geklappt, daher hab ich sie einfach fotografiert. Vielleicht ist das aber so ein gängiges Modell, daß man auch so erkenne kann, um was für eine Münze es sich handelt. Kann mir jemand etwas (geschichtliches) zu der Münze sagen ?

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P.S.: Ich weiß noch nicht mal, ob ich die Frage ins richtige Unterforum gestellt habe. Falls es keine römische Münze ist, bitte den Thread verschieben.

Danke

andi89
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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von andi89 » So 08.04.12 09:56

Hallo Kracher!
Zunächst einmal herzlich Willkommen hier im Forum! Ja, das richtige Unterforum hast du auch schon gefunden, es ist nämlich in der Tat eine römische Münze, und zwar eine unter Magnentius in Trier geprägte.
Centenionalis des Magnentius
Av: IMP CAE MAGNENTIVS AVG - Barhäuptige Büste nach rechts
Rv: FELICITAS REI PVBLICA - Kaiser steht nach links, in der ausgestreckten Rechten Statue der Viktoria, Labarum mit der Linken haltend
TRP im Abschnitt

Vom Stil her dürfte es sich um eine antike Imitation des oben genannten Münztyps handeln.
Ein bisschen geschichtlichen Hintergrund zum Kaiser dürfte es im Internet ja geben. Wenn sich noch spezielle Fragen ergeben: Immer gerne.

Noch viel Freude an dem Stück und beim Erforschen der dahinterstehenden Geschichte

Andi
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Kracher
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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von Kracher » So 08.04.12 11:52

Wow,

das ging ja schnell. Vielen Dank, da hast Du mir ja schon viel weitergeholfen.
Eine Frage noch zu der "Imitiation". Ist das nun ein echtes Imitiat, sprich gab es genau diese Münze schonmal unter dem Gegenkaiser Magnentius und wurde später (und wenn ja, wann war das ca. ?) nochmal geprägt ? War es dann Falschgeld, oder offizielles Zahlungsmittel ?

Oder bedeutet Imitat, daß Kaiser Magnentius diese Münze zur Steigerung seines Ansehens (im Stile einer "echten" Kaisermünze ) im Volk hat prägen lassen ? Habe mal ein bisschen gelesen und gesehen, daß er eigentlich kein "echter" Kaiser war, sondern sich quasi selbst ernannt hat. Ist die Münze deswegen als Imitation zu sehen ?

Und was wäre die Münze aktuell denn Wert (nur interessehalber, der ideelle Werte ist eh nicht mit Geld aufzuwiegen).

Und wie reinige ich so eine Münze ? Darf ich mit Elsterglanz dran ? Oder gar nicht reinigen ?

Fragen über Fragen.

Danke im Voraus

andi89
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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von andi89 » So 08.04.12 12:10

Imitation ist hier in dem Sinne gemeint gewesen, dass sich jemand eine Münze des Magnentius zum Vorbild genommen hat und sie nachgeprägt, also gefälscht hat. Es war damit zumindest kein offizielles Zahlungsmittel, das von Magnentius ausgegeben wurde, diese Stücke sehen eben von Sil her etwas anders aus. Allerdings gibt es Leute die davon ausgehen, dass man damit - zumindest zeitweise und eventuell auch regional begrenzt - bezahlen konnte.
Der Wert ist schwer zu schätzen, mehr als 10 Euro wird man wohl kaum dafür bekommen, befürchte ich.
Könntest du uns noch das Gewicht und den Durchmesser verraten?

Andi
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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von Kracher » So 08.04.12 12:17

Hi,

und woran erkennt man, daß es eine Imitation ist. Und wann wurde sie ca. gefälscht ?
Mein Großvater hat sie beim Wandern auf dem Trifels gefunden. Kann es dann tatsächlich eine Fälschung sein ?

Das Gewicht beträgt 6-7 Gramm. Durchmesser 20mm x 22mm

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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von andi89 » So 08.04.12 12:32

Zum Erkennen braucht man ein wenig Erfahrung. Die Buchstaben auf der Vorderseite ergeben für mich zum Beispiel keinen Sinn und sehen etwas "schief" aus. Aber was das angeht ruhig auch noch die Meinung anderer abwarten. Vielleicht lass ich mich auch ein wenig durch die Erhaltung täuschen.
Achso, für den Fall, dass das nicht so rübergekommen ist: Schon eine Fälschung aus der Zeit. Also ab 350 bis einige Jahre nach seinem Tod. Das passt natürlich schon zu der Geschichte deines Großvaters.
Die Frage zum Reinigen hatte ich übersehen: Nein, Reinigen kann man da nichts mehr, man sieht leider schon das Metall. Einfach so lassen, wie sie ist.
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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von Kracher » So 08.04.12 12:39

Ach so, ok.
Vielen Dank mal an Dich. Hast mir echt weitergeholfen.
Vielleicht möchte ja noch jemand sein Wissen mitteilen ? Bin für alles dankbar.

n.......s
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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von n.......s » So 08.04.12 12:47

den Fotos nach zu urteilen wurde hier bereits zu viel und zu grob gereinigt.

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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von areich » So 08.04.12 12:59

Hat wahrscheinlich die Omma schön geputzt. :(
"Totgeschrubbt" ist das Wort, was mir dazu einfällt.

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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von Antoninus Pius » So 08.04.12 13:02

ich kenn mich nicht mit reinigung aus, daher die frage ist die chemisch gereinigt?

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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von Kracher » So 08.04.12 13:21

Nö hat die Omma garantiert nicht geputzt. Kann die "Abnutzung" nicht von der Witterung sein. Abgespült von Sand und Wasser im Wald ?
Na egal. Geh ich einfach mal davon aus, daß es eine zeitgenössische Fälschung ist.

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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von n.......s » So 08.04.12 14:00

wohl eher blank geschrubbt und nun völlig wertlos

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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von Antoninus Pius » So 08.04.12 14:14

also nicht chemisch. danke. ich bin momemntan nochdabei hier erfahrung zu sammeln

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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von emieg1 » So 08.04.12 14:33

Antoninus Pius hat geschrieben:also nicht chemisch. danke. ich bin momemntan nochdabei hier erfahrung zu sammeln
Das kannst du nicht ausschliessen - ohne weiteres möglich, dass die Münze in die Salzsäure geworfen wurde. Man kennt den Ursprungszustand halt nicht - es kann ohne weiteres sein, dass da gar nichts mehr zu erkennen war ob einer megadicken Patinaschicht.

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Re: Hilfe bei Identifizierung

Beitrag von areich » So 08.04.12 14:46

Jedenfalls kann man die jetzt als Erbstück aufheben, da sie kein GELD wert ist. Ist vielleicht besser so, dann kommt man nie in die Versuchung, sie zu verkaufen. Meine Omma hat mal einen Haufen Silbermünzen von mir, ohne daß ich es wusste und somit hätte verhindern können, schön geputzt. Aber das war zum Glück moderner Müll.

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