Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Moderator: Homer J. Simpson
- chinamul
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Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Heute wende ich mich an die mit einschlägiger Literatur reichlicher bestückten Spezialisten auf dem hier angesprochenen Gebiet mit der herzlichen Bitte um Hilfe.
Die Abbildung ist leider nur entfernt farbrichtig.
GORDIANUS III 238 – 244
Æ 25 mm Markianopolis in Moesia Inferior
Av.: AYT K M ANT ΓOPΔIANOC AYΓ - Geharnischte? drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: YΠ MHNOΦIΛOY MAPKIANOΠOΛITΩ – N (rechts im Feld) - Nemesis? nach links stehend; in der Rechten Waage, in der Linken Stab
Legat Tullius Menophilus
Ø 25 mm / 8,75 g, Stempelstellung 11 Uhr
Gruß
chinamul
Die Abbildung ist leider nur entfernt farbrichtig.
GORDIANUS III 238 – 244
Æ 25 mm Markianopolis in Moesia Inferior
Av.: AYT K M ANT ΓOPΔIANOC AYΓ - Geharnischte? drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: YΠ MHNOΦIΛOY MAPKIANOΠOΛITΩ – N (rechts im Feld) - Nemesis? nach links stehend; in der Rechten Waage, in der Linken Stab
Legat Tullius Menophilus
Ø 25 mm / 8,75 g, Stempelstellung 11 Uhr
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chinamul
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- Invictus
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Re: Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Dein Gordian ist Pick 1094.
4 Assari - draped and cuirassed bust
4 Assari - draped and cuirassed bust
- Peter43
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Re: Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Invictus hat recht. Die mir zur Verfügung stehenden Referenzen:
a) AMNG I/1, 1094 (3 Ex., Gotha, Mandl, Wicsay)
b) Varbanov (engl.) 1924
c) Hristova/Jekov (2011) 6.36.35.3
d) Pfeiffer 635
Die Interpretation der Figur ist wie üblich nicht ganz einfach. Die Waage spricht für Aequitas (deshalb schreibt Varbanov Dikaiosyne), aber der Stab (Meßstab oder zur Züchtigung?) eher für Nemesis. Pick, der ein sehr verantwortungsbewußter Wissenschaftler war (für die jüngeren Forumsmitglieder: Ja, auch das gab es einmal in Deutschland!), schreibt Nemesis(?) mit Fragezeichen. Aber jetzt hat sich auch die Doppelbezeichnung Nemesis-Aequitas eingebürgert. Aequitas alleine hat ja ein Cornucopiae im Arm.
Heißt die Mehrzahl von Assarion nicht korrekt Assaria? Aber ich würde den Singular bevorzugen als Bezeichnung des Nominale: das Tetrassarion. Pick schreibt einfach "Vierer", was wir übernehmnen sollten!
Mit freundlichem Gruß
a) AMNG I/1, 1094 (3 Ex., Gotha, Mandl, Wicsay)
b) Varbanov (engl.) 1924
c) Hristova/Jekov (2011) 6.36.35.3
d) Pfeiffer 635
Die Interpretation der Figur ist wie üblich nicht ganz einfach. Die Waage spricht für Aequitas (deshalb schreibt Varbanov Dikaiosyne), aber der Stab (Meßstab oder zur Züchtigung?) eher für Nemesis. Pick, der ein sehr verantwortungsbewußter Wissenschaftler war (für die jüngeren Forumsmitglieder: Ja, auch das gab es einmal in Deutschland!), schreibt Nemesis(?) mit Fragezeichen. Aber jetzt hat sich auch die Doppelbezeichnung Nemesis-Aequitas eingebürgert. Aequitas alleine hat ja ein Cornucopiae im Arm.
Heißt die Mehrzahl von Assarion nicht korrekt Assaria? Aber ich würde den Singular bevorzugen als Bezeichnung des Nominale: das Tetrassarion. Pick schreibt einfach "Vierer", was wir übernehmnen sollten!
Mit freundlichem Gruß
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- Invictus
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Re: Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Die Nemesis-Aequitas, wie sie allgemein immer genannt wird, gibt es in drei verschiedenen Darstellungen:
- mit Rad, Waage und Füllhorn
- mit Waage und Füllhorn
- mit Waage und Stab
Peter43, du hast mit Assaria in der Mehrzahl natürlich recht - ein Tippfehler meinerseits.
- mit Rad, Waage und Füllhorn
- mit Waage und Füllhorn
- mit Waage und Stab
Peter43, du hast mit Assaria in der Mehrzahl natürlich recht - ein Tippfehler meinerseits.
- Peter43
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Re: Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Wo ist aber bei der Figur mit Waage und Füllhorn der Anteil der Nemesis?
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- Invictus
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Re: Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Invictus hat geschrieben:- mit Waage und Füllhorn
Da ist mir ein Fehler unterlaufen. Waage und Füllhorn als alleinige Atrribute stehen ganz offensichtlich für Aequitas, nicht für Nemesis.Peter43 hat geschrieben:Wo ist aber bei der Figur mit Waage und Füllhorn der Anteil der Nemesis?
Der Stab in der Linken wird allgemein als Elle angesehen, der die Göttin als Wahrerin des rechten Maßes ausweist.Peter43 hat geschrieben:... der Stab (Meßstab oder zur Züchtigung?) eher für Nemesis.
Die heute noch gebräuchliche Redewendung "Er wird an seinen Taten gemessen" könnte hier ihren Ursprung haben.
Im Mittelalter war es üblich, dass ein Richter bei der Urteilsverkündung vor aller Augen einen Holzstab resp. Ast zur Bestätigung seines Richterspruches zerbrach ("den Stab über jemanden brechen"). Vielleicht steht das auch im Zusammenhang mit der Elle der Nemesis.
- Peter43
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Re: Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Wenn Du Dir die "Stäbe" der Nemesis aber genauer unter die Lupe nimmst, dann wirst Du sehen, daß es die unterschiedlichsten Typen gibt. Ich habe heute leider keine Zeit für längere Darstellungen, da ich zum Comicsalon in Erlangen fahre. Deshalb nur in Kürze:
Natürlich die Elle oder der Meßstab. Engl. cubit
Dann der Stab mit dem Haken am oberen Ende. Von Pick als Geißel(?) mit Fragezeichen bezeichnet. Doch dabei wird es sich sicherlich um einen Stachelstock handeln, mit dem früher das Vieh getrieben wurde. Engl. goad
Jetzt habe ich gerade eine Münze aus Nikopolis bekommen, wo sie eine richtige Keule mit Knoten im Arm hat, wie wir sie von Herakles kennen.
Manchmal ist es auch eine Art Szepter, oder ein kurzer Stab (Engl. wand), den sie auf einigen Münzen in der vorgestreckten Hand trägt, wie es z.B. auch von Providentia (oder sogar Hermes!) bekannt ist.
Zusammengefaßt: Bei Nemesis schwingt immer das Prinzip des Bestrafens mit. Selbst bei der Elle muß man sich fragen, was denn geschieht, wenn die Messung zu kurz ausfällt?
Mit freundlichem Gruß
Natürlich die Elle oder der Meßstab. Engl. cubit
Dann der Stab mit dem Haken am oberen Ende. Von Pick als Geißel(?) mit Fragezeichen bezeichnet. Doch dabei wird es sich sicherlich um einen Stachelstock handeln, mit dem früher das Vieh getrieben wurde. Engl. goad
Jetzt habe ich gerade eine Münze aus Nikopolis bekommen, wo sie eine richtige Keule mit Knoten im Arm hat, wie wir sie von Herakles kennen.
Manchmal ist es auch eine Art Szepter, oder ein kurzer Stab (Engl. wand), den sie auf einigen Münzen in der vorgestreckten Hand trägt, wie es z.B. auch von Providentia (oder sogar Hermes!) bekannt ist.
Zusammengefaßt: Bei Nemesis schwingt immer das Prinzip des Bestrafens mit. Selbst bei der Elle muß man sich fragen, was denn geschieht, wenn die Messung zu kurz ausfällt?
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Re: Markianopolis: Bitte um Literaturzitat
Beiden hilfreichen Experten danke ich herzlich für ihre Literaturzitate.
Gruß
chinamul
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chinamul
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