kurioser Denar - zerstückelt ???

[quinctilius]

Hallo liebe Römer,

hat jemand von Euch eine Idee wie sowas zustande kommt ?
Hat da jemand Stücke vom Rand abgeschnitten ? Korrosion ?
Immerhin ist noch genug übrig, um den Typ zu erkennen:

RÖMER
RÖMISCHE KAISERZEIT
Augustus, 27 v. Chr. - 14 n. Chr. Denar 19 v. Chr. Mzst. Colonia Patricia (?). Vs.: CAESAR AVGVSTVS, Kopf n. r. Rs.: SIGNIS / RECEPTIS / S / P / Q / R, Schild ohne Aufschrift, l. Aquila, r. Standarte. RIC 86a; C. 265; BMC 417; BN 1137.

VG
Quinctilius

[richard55-47]

Mir fällt da nur brachiale Gewalt ein.
Die Möglichkeit, als Teilstück einer Münze mit halbem Wert zu dienen, dürfte ausscheiden.
Vielleicht hat dieses wesentliche Teil der Ursprungsmünze das Abbrechen des Randes erlitten zwecks Gewinnung von Edelmetall für andere Zwecke und ist als "ganzer" Denar weiterhin anerkannt worden?

[quinctilius]

Vielleicht hat dieses wesentliche Teil der Ursprungsmünze das Abbrechen des Randes erlitten zwecks Gewinnung von Edelmetall für andere Zwecke und ist als "ganzer" Denar weiterhin anerkannt worden?

also irgendeine Art von "Hacksilber" ist es bestimmt. Der Täter bewies immerhin Pietät und hat das Portrait nicht zerstört ich suche gerade nach Vergleichsstücken, mal schauen ob ich sowas finde.

VG
Quinctilius

[quinctilius]

hier ist sowas ähnliches, aus England:

http://finds.org.uk/blogs/piercebridge/ ... ch-grants/

VG
Quinctilius

[antinovs]

bei dem augustus "denar" stellt sich bei mir sofort die wertfrage.
wie gross ist bei solchen beschaedigungen wohl der prozenduale abschlag im vergleich
zu unbeschädigten gleicher erhaltung?

gruss a.

[quinctilius]

bei dem augustus "denar" stellt sich bei mir sofort die wertfrage.gruss a.

ich hab EUR 25,- bezahlt, aber ich habe auch eine Leidenschaft für "Münzbeschädigungen"

VG
Quinctilius

[areich]

Der sieht für mich vom Bild her aber eher zerbrochen als zerteilt aus.

[quinctilius]

...ich habe einmal die Tafeln der Fundmünzen aus Kalkriese*** auf ähnliche Beschädigungen untersucht. Das erste gezeigte Exemplar sieht meinem Stück ähnlich.
Also einmal unterstellt, es handelt sich wirklich um gezielte Münzzerteilungen, so war dies auch beim römischen Militär üblich.
Die Trennung zu den zerbrochenen Stücken ist aber wohl nicht immer möglich.

VG
Quinctilius

***Frank Berger: Kalkriese. – 1. Die römischen Fundmünzen. Von Zabern, Mainz 1996

[richard55-47]

Wäre eine Möglichkeit, dann wäre der Schrötling aber beim Prägen verdammt stark beschädigt worden und dürfte nur mit Glück der Qualitätskontrolle entgangen sein. Ich glaube nicht an diese Möglichkeit, denn spätere Brüche sind sicherlich nicht so riesig.

[quinctilius]

Ich glaube nicht an diese Möglichkeit, denn spätere Brüche sind sicherlich nicht so riesig.

Ich stimme zu, das wären ja mehrere Brüche den Münzrand entlang, das glaube ich auch nicht.

VG
Quinctilius

[Marcus Aurelius]

Den Kratzspuren und Verfärbungen der Münzoberfläche nach zu urteilen, könnte der Denar evtl. noch im Boden liegend von einer Erntemaschine oder ähnlichem zerhäckselt worden sein.

Gruss

Marcus Aurelius

[quinctilius]

Den Kratzspuren und Verfärbungen der Münzoberfläche nach zu urteilen, könnte der Denar evtl. noch im Boden liegend von einer Erntemaschine oder ähnlichem zerhäckselt worden sein. Marcus Aurelius

glaube ich nicht, solche Kratzer finden sich häufig auch auf völlig intakten Denaren.

VG
Quinctilus

[Marcus Aurelius]

solche Kratzer finden sich häufig auch auf völlig intakten Denaren.

VG
Quinctilus

Da stimme ich dir zu , die Spuren könnten jedoch auch wie schon erwähnt maschinell zugefügt worden sein, tiefe, parallel laufende Kratzer , kombiniert mit vielen weiteren Kratzern die kreuz und quer verlaufen sprächen dafür. Aber es ist letztendlich nur eine Vermutung und meinerseits auch nicht belegbar.

Gruss

Marcus Aurelius

[quinctilius]

...was mich eher an eine absichtliche (und nicht maschinelle) Beschädigung glauben (!) lässt, ist die Tatsache, dass die Brüche umlaufend sind und das Portrait
unbeschädigt blieb. Münzzerteilungen sind ja nichts ungewöhnliches und zumindest bei der obersten Münze aus Kalkriese scheint mir etwas ähnliches vorzuliegen.

VG
Quinctilius

[Marcus Aurelius]

Eine andere Idee wäre das es als Opfergabe gedacht war und so zerstückelt wurde um die weitere Nutzung als Zahlungsmittel dadurch zu verhindern, also sozusagen unbrauchbar gemacht. Zugegeben das ist jetzt äußerst spekulativ, aber was anderes fällt mir dazu auch nicht mehr ein.

Gruss

Marcus Aurelius