Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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sunshine02
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Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von sunshine02 » Sa 05.12.15 19:37

Hallo zusammen..

ich habe hier einen Julia Mamaea Denar, der mir Bauchgrummeln beschert.
Er stammt aus dem Kauf einer grösseren Sammlung und ist der einzige aus der Sammlung, der
mir dieses Gefühl beschert. Alle Anderen sind definitiv echt gewesen.
Die flauen Kontoren gefallen mir nicht. Der Rand ist unauffällig.
Der Rand ist minimal erhabener als der Mittelteil unten auf der Vorderseite/ oben auf dem Revers.

19,22 mm und 2,85 g

Was meint Ihr dazu?
1975ax.jpg
1975x.jpg
IMG_3489.JPG
IMG_3493.JPG
Im Voraus herzlichen Dank,

Sunshine02
Man lernt nie aus, besonders nicht bei wenn es um Fälschungen bei den Römern geht ;-)

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tilos
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Re: Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von tilos » Sa 05.12.15 20:00

Auf jeden Fall ein Doppelschlag (oder gar dreifach?), vielleicht auch aus abgenutzten Stempeln, was dann die flau erscheinenden Konturen erklärt.
Gruß
Tilos

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Re: Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von sunshine02 » Sa 05.12.15 21:01

Also nicht falsch würdest Du sagen? Ich habe auch in der Fake-Gallerie gestöbert und sie dort auch
nicht gefunden, aber ich war mir halt nicht sicher.

Herzlichen Dank für Deine Antwort!

LG, Sunshine02
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Re: Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von drakenumi1 » Sa 05.12.15 22:46

Hallo, Sunshine,

ich bin über ein Detail gestolpert, das allerdings vom Foto her nicht viel erkennen läßt: Der Blick auf den Rand (Dein vorletztes Bild): Fast genau in der Mitte der Ansicht befindet sich ein Hohlraum, der den Eindruck erweckt, als würde er direkt am Rande wieder geringfügig "zugewachsen" sein. Oder anders beschrieben: Eine Füllmasse in ihm könnte nicht herausfallen. Das würde bedeuten, daß das Stück im Augenblick seiner Formung von einer Art Ring umfaßt wurde, das plastische Metall sich nicht frei nach außen ausdehnen konnte und demzufolge am Rande eine Fließbewegung vollzog, welche im Begriff war, den möglicherweise ursprünglich keilförmigen Riss am Rande nach außen hin zu verschließen, - ansatzweise jedenfalls. Aber nicht nur an dieser Stelle, sondern auch etwas neben ihr macht der Rand solchen Eindruck, als sei er bei seiner radialen Fließbewegung" gegen einen Formenrand gedrückt" worden. Bei einem üblichen Prägevorgang dürfte diese Erscheinung, wenn es sie geben sollte, nicht aufgetreten sein, auch nicht nach einem Doppelschlag, und die Münze wäre FALSCH! (Mir ist solch "Randgesicht" in Verbindg. mit einem Doppelschlag noch nie untergekommen, deshalb bin ich auch etwas unsicher).

Die Unschärfe der Prägekonturen will mir überhaupt nicht gefallen, nicht nur wegen der geringen Bildschärfe und auch nicht die teilweise hohlen Legendenbuchstaben, eine Erscheinung, die bei Güssen beobachtet werden kann, wenn Luft das vollständige Ausfüllen der Prägedetails verhindert.
Bitte beobachte mal per Lupe diese Partien. Ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich machen.

Grüße von

drake
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Re: Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von beachcomber » Sa 05.12.15 22:57

ich sehe da nichts ungewöhnliches, und stimme tilos zu, mehrfach geschlagen, aber nicht falsch!
grüsse
frank

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Re: Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von sunshine02 » So 06.12.15 00:37

Hier mal die Münze in Extragroß.
Schaut Euch mal besonders die Rückseite an, diese kleinen Punkte / Erhebungen im Feld
passen mir auch nicht wirklich. Mein Bauchgefühl sagt falsch, ich kann
es aber nicht konkretisieren ....

[ externes Bild ]

[ externes Bild ]

Vielleicht könnt Ihr es nun besser beurteilen.


Liebe Grüße und guts Nächtle
Sunshine02
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Re: Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von tilos » So 06.12.15 00:58

Das kann auch am Alterungsprozess (Entmischung der Legierung u./o. Inselkorrosion nichtedler Bestandteile) oder an Feuereinwirkung liegen. Wir hatten solcherart Oberflächenmodifikationen schon mehrfach diskutiert. Es ist auch eher unwahrscheinlich, dass dieser Münztyp in vorliegender "Erscheinung" gefälscht wird. Experte bin ich da aber nicht.
Gruß
Tilos
: Wenn Du das Stück loswerden möchtest - ich sammle solche "B-Qualität" wegen der damit verbundenen Fragen zu Münzherstellung, Alterungsprozessen etc. ...

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Re: Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von drakenumi1 » So 06.12.15 10:47

Fazit(aus meiner Sicht): FALSCH!

Eine Vielzahl von festgestellten Symptomen wurde hier genannt. Über "wahrscheinlich" hinausgehend hatte wohl keines eine überzeugende Beweiskraft für die Echtheit oder Unechtheit des Stückes. Mit Abstand das stärkste Argument für das Vorliegen einer Fälschung ist für mich die große Menge an offenen Lunkern in den Prägekonturen, wie zB. die mindestens 10 damit behafteten Legendenbuchstaben, auch das nicht durchgehnde Loch im Augen/Stirnbereich der Mamaea und nicht zuletzt die vielfach aussetzenden bzw. deformierten Konturen der Prägung sowie erhabenen Pixel. Das Stück kann praktisch nicht am Zahlungsverkehr teilgenommen haben: s. der erhabene Punkt auf der Wange der Mamaea, der sonst sofort abgeschliffen wäre.

Grüße von

drake
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Re: Julia Mamaea - Denar - Fälschung?

Beitrag von sunshine02 » So 06.12.15 18:29

Also ich persönlich denke,
das Du, drake leider recht hast.
Mit der Münze werde ich mich auch definitiv
nicht anfreunden können.

Herzlichen Dank Euch Allen

Sunshine02
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