Was hatte Franklin Delano Roosevelt, Präsident der USA, im Januar 1943 in Liberia in Afrika zu suchen. In Stalingrad tobte der Krieg, und dem Präsidenten ging es gesundheitlich sehr schlecht. Eine schwere Erkältung suchte den vom Alkohol gezeichneten Körper des Präsidenten heim, und seine Ärzte rieten von dieser Reise dringend ab.
Es gab gleich zwei Gründe: Zum einen gab es - seitdem die Japaner weite Teile Südostasiens kontrollierten - keinen ausreichenden Nachschub an kriegswichtigem Gummi mehr für die Alliierten, zum anderen war der Nachschubweg über den Atlantik in den Mittelmeerraum und nach Nordafrika durch die deutschen U-Boote "verseucht".
Liberia hatte Latexplantagen für die Firestone Plantation Company zu bieten und vor allem: Es lag dicht gegenüber der brasilianischen Küste. Flugzeuge flogen in Etappen die amerikanische Küste herunter bis nach Natal. Von dort konnte man über den Atlantik setzen, wenn es an der gegenüberliegenden Seite einen Flughafen gäbe, der sicher vor den Feinden wäre.
Der Präsident überzeugte die liberianische Regierung mit Hilfe grünem Papiers davon Deutschland den Krieg zu erklären. Deutschland war Haupthandelspartner Liberias und die gesamte Wirtschaft wie auch das gesamte Gesundheitswesen war komplett in deutscher Hand. Diese Deutschen wurden nun alle ausgewiesen.
Der Militärflughafen Roberts Field wurde im Norden Liberias gebaut und PAA-Africa Ltd., eine Tochtergesellschaft der Pan Am, wurde gegründet, eine zivile Fluggesellschaft, die rein militärischen Zwecken diente. Dort hat diese Marke vermutlich als Sicherheitsmarke (security badge) gedient.
Der Ort hieß bei den Einheimischen "Smell - no Taste", weil man das Essen der Amerikaner riechen konnte, aber nichts abbekam. Es kam leider auch in größerem Stile zu Massakern, Vergewaltigungen und anderen Übergriffen an der einheimischen Bevölkerung.
Der Nachschub für die alliierten Truppen in Nordafrika jedoch lief wieder an und schuf damit eine neue Front für die Achsenmächte.
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Moderator: KarlAntonMartini
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Zuletzt geändert von Afrasi am So 18.01.09 17:29, insgesamt 2-mal geändert.
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)
- KarlAntonMartini
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Interessante Geschichte. Vom 2. WK in anderen Weltgegenden weiß ich jedenfalls wenig. Aus den Angaben auf der Münze zu einer Bestimmung zu kommen, war bestimmt schwierig. Grüße, KarlAntonMartini
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Moin Afrasi,
auch ich möchte mich den Bemerkungen von KarlAntonMartini anschließen. Deine Story ist außerordentlich lesenswert und lehrreich, was afrikanische Geschichte angeht.
(Daß ich vor Neid über Deinen Toke platze, weißt Du sicherlich und hast das bestimmt auch beabsichtigt
). Aber besser, Du hast diesen Token als jemand anders. Und es gibt ja glücklicherweise auch gegenteilige Beispiele. Mach weiter so!
Lg
Dietmar
auch ich möchte mich den Bemerkungen von KarlAntonMartini anschließen. Deine Story ist außerordentlich lesenswert und lehrreich, was afrikanische Geschichte angeht.
(Daß ich vor Neid über Deinen Toke platze, weißt Du sicherlich und hast das bestimmt auch beabsichtigt

Lg
Dietmar
Gott schuf das Meer, wir das Schiff. Er schuf den Wind, wir das Segel. Er schuf die Windstille, wir die Ruder (afrikanisches Sprichwort) [img]http://www.smiliegifs.de/SMILIES/Cartoon/416.gif[/img]
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Hallo!
Auch ich finde alle Storys die hier so zu allen möglichen Metallen abgegeben werden immer sehr lesenswert und dies war auch ein Grund, warum ich jetzt schon mehrere Jahre Leser (und seit kurzem auch Fragensteller
)bin. Auch wenn ich mit Afrika an sich nix am Hut habe (wenn man mal von dem ganzen Liberia-"Münzen" und Schrott absieht der sich in den letzten Jahren so nebenbei angesammelt hat).
Danke dafür und Gruß Steve
Auch ich finde alle Storys die hier so zu allen möglichen Metallen abgegeben werden immer sehr lesenswert und dies war auch ein Grund, warum ich jetzt schon mehrere Jahre Leser (und seit kurzem auch Fragensteller

Danke dafür und Gruß Steve
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