Keltische Geldbörse

Keltische Münzen

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heiko183
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Keltische Geldbörse

Beitrag von heiko183 » Mo 26.05.08 10:14

hi

hat hier jemand bilder von keltischen geldbörsen, aus metall ??

bräuchte ein vergleichstück :roll:


gruß
heiko

bruzzel
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Geldbörse

Beitrag von bruzzel » Di 27.05.08 23:15

Hallo Heiko,

Anbei ein Bild der keltischen Münzbörse aus Manching.
Die kann im dortigen Museum bewundert werden.
Darin befand sich ein Viertelstater und soviel ich weiss fünf 1/24 Stater.
Bei den 1/24 Statern handelt es sich um die seltene Variante mit dem androkephalen Pferd mit zurückgewandten Kopf.

siehe auch Kellner, Tafel 4

bruzzel
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heiko183
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Re: Geldbörse

Beitrag von heiko183 » Di 27.05.08 23:45

bruzzel hat geschrieben:Hallo Heiko,

Anbei ein Bild der keltischen Münzbörse aus Manching.
Die kann im dortigen Museum bewundert werden.
Darin befand sich ein Viertelstater und soviel ich weiss fünf 1/24 Stater.
Bei den 1/24 Statern handelt es sich um die seltene Variante mit dem androkephalen Pferd mit zurückgewandten Kopf.

siehe auch Kellner, Tafel 4

bruzzel
hi

danke, diese börse kenne ich leider schon, dachte eher an so andre münzbehälter aus bronze .., oder auch münzkörbchen


gruß
heiko

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harald
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Beitrag von harald » Mi 28.05.08 14:52

In den MÖNG Band 48, 2008, Nr. 1, S 11-13 beschreibt Dembski den ostösterreichischen Fund eines Körbchenanhängers mit in situ gefundenem boischen 1/24 Stater.

Ein anderes Beispiel siehst Du auf dem Foto.

Grüße
Harald
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Beitrag von harald » Mi 28.05.08 20:36

Ich bin übringens nicht der Meinung, dass diese Anhänger die Funktion einer heutigen Geldbörse erfüllten.
Meiner Meinung handelt es sich primär um Amulette.
Auch wenn so manche Kelten die Form dieser Stücke zum Transport der winzigen Goldmünzen benützt haben, waren sie trotzdem hauptsächlich Amulette.

Gruß
Harald

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Beitrag von heiko183 » Sa 31.05.08 20:02

hi

also darum gehts 8O
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biatec
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Beitrag von biatec » Mo 02.06.08 08:05

Sehr interessantes Stück -

das darin 1/24 Stater transportiert werden konnten ist - die richtigen Maße des Stückes vorausgesetzt möglich.

Ich teile übrigens Haralds Meinung - und würde den Eimerchen hauptsächlich Amulettfunktion zusprechen.

Auf keltischen Ketten finden sich viele Symbole - Schuhe, Hände, Räder und eben auch Situlen oder Eimer.

Das zusätzlich eine Münze darin transportiert wurde kann ja auch andere Gründe haben als den reinen "Geldtransport" - so z.B. eine besonders schützende Funktion für den Träger.

LG

biatec

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Beitrag von taurisker » Mo 02.06.08 10:14

Das zusätzlich eine Münze darin transportiert wurde kann ja auch andere Gründe haben als den reinen "Geldtransport" - so z.B. eine besonders schützende Funktion für den Träger.
Dass das Tragen eines Goldstückes als Amulett in einem schützenden Behältnis üblich war und dass diesem Stück Schutz oder Abwehrfunktion zugeschrieben wurde, das halte ich für höchstwahrscheinlich.

Gold hatte bei den Kelten einen besonderen Status. Dem Metall der Sonne, das niemals korrodiert, wurden besondere feinstoffliche Eigenschaften zugeschrieben. Die Druiden höchstpersönlich waren mit der Goldgewinnung bzw. der Goldernte, also mit dem Ausschmelzen aus den gewonnenen Schwersanden oder aus Erzen beschäftigt, waren sie doch die Geheimnisträger um die Techniken in der Metallurgie, zB. dem Verfahren des "Amalgamierens", wo Schwersande aus Flüssen gewonnen mittels Quecksilber und anschließender Wärmebehandlung zu Gold "wurden".

Die feinstofflichen Eigenschaften und die Tatsache, dass Gold aus Druidenhand entstand und als Münze geprägt mit "sakraler" Symbolik versehen wurde, ergeben für mich ganz klar den Schluss, dass Goldstatere gerne als Amulette getragen wurden.

Salü
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Zuletzt geändert von taurisker am Di 03.06.08 08:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Dietemann » Mo 02.06.08 17:48

taurisker hat geschrieben:Dass das Tragen eines Goldstückes als Amulett in einem schützenden Behältnis üblich war und dass diesem Stück Schutz oder Abwehrfunktion zugeschrieben wurde, das halte ich für höchstwahrscheinlich.
Ich habe gelernt, das der Schilling so heißt, weil die Germanen/Kelten ihn als kleinen Schild an einer Kette um den Hals trugen.
Aber wie haben die Kelten dann ihre Münzen aufbewahrt, wenn Sie einkaufen gingen? Oder gab es soviel Selbstversorgung und Naturaltausch, dass keine Lederbeutel z.B. erforderlich waren?
Gruß Dietemann

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Beitrag von harald » Mo 02.06.08 18:23

Hallo Dietemann!
Da neben der Geldbörse aus Manching noch zu wenig Münzen in Behältern gefunden wurden und ein Teil dieser Münzdepots sicher Opferfunde sind, ist diese Frage leider nur hypothetisch zu beantworten.

Sowohl für den Transport der Obole, als auch für die winzigen 1/24 Stater, welche sicher neben dem Naturaltausch für den täglichen Einkauf benötigt wurden, kann man davon ausgehen, daß mehrheitlich Behälter aus Leder, einem anderen organischen Material verwendet wurden, welches leider nicht mehr archäologisch nachzuweisen ist.

Leider gibt es zur Börse von Manching noch keine Parallele und so bleibt dieser Fund der einzige mit der sicheren Funktion einer heutigen Gelbörse.

Ich bin ebenfalls wie taurisker der Meinung, daß Gold in der Frühzeit auf Grund seiner Verbindung mit der Sonne und dessen magischem Charakter von den Kelten besonders zwischen 220v. Chr. und 150 v. Chr. zu einem großen Teil eine Opferfunktion hatte und stimme voll mit seiner Meinung überein.

Grüße
Harald

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Beitrag von heiko183 » Di 03.06.08 21:16

hi

also das mit den eimerchen als amulett könnte ich mir auch vorstellen, mein stück würde ich mir nicht um den hals hängen wäre mir zu globig, könnte ich mir eher am gürtel vorstellen ...

montag sehe ich meine archäologin, mal gespannt was die so auf die schnelle spricht ..


gruß
heiko

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