Den meisten von Euch dürfte die Serie Athena Alkis der boischen Goldprägun ein Begriff sein.
Von diesen Goldstücken gibt es auch Kleinsilber in verschiedenen Varianten, zum Teil aus Stemopelumschnitt, aber auch aus dem gleichen Stempel.
Kleinsilber Boier
Der Avers zeigt einen streng aussehenden Männerkopf nach links mit einem s-förmigen Zeichen im Wangenbereich.
Der Revers imitiert seitenverkehrt den Typ Athena Alkis mit dem Krieger.
Auch die Beizeichen wurden vom Vorbild in abgeänderter Form übernommen.
Gewicht: 0,80Gramm
D:9mm
Datierung: ca.180-150v.Chr.
Gruß
Harald
Imitation Typ Athena Alkis
Moderator: Numis-Student
Ich habe mir gerade nochmals Deine wunderschöne Münze genauer angesehen
Die Beine des Kriegers sehen aus wie die Hinterläufe eines Pferdes, ähnlich den Roseldorfer Typen.
Kann das Rv ev auch aus einem Umschnitt eines Roseldorfer Stempels entstanden sein ?
Auch die Körperproportionierung erinnert stark an den mit Kugelpunzen gestalteten Pferdeleib der Roseldorfer.
LG
biatec
Die Beine des Kriegers sehen aus wie die Hinterläufe eines Pferdes, ähnlich den Roseldorfer Typen.
Kann das Rv ev auch aus einem Umschnitt eines Roseldorfer Stempels entstanden sein ?
Auch die Körperproportionierung erinnert stark an den mit Kugelpunzen gestalteten Pferdeleib der Roseldorfer.
LG
biatec
- harald
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Hallo Stephan!
Auf Deine interessante Anregung habe ich mich mit einer Lupe bewaffnet über meine Roseldorfer hergemacht.
Die exzessive Verwendung von Kugelpunzen, wie wir es von den späteren RII Varianten gewöhnt sind, ist ja bei diesem Stück offensichtlich.
Ich bin nun zu der der Auffassung gekommen, daß es sich bei dem Stempel für diese Münze um keinen Umschnitt, sondern eine Neuanfertigung handelt.
Wenn Du den kugelförmigen Unterkörper des Kriegers betrachtest wirst Du mir recht geben, daß eigentlich alle Vorder- und Hinterteile der Pferde von den Roseldorfern mit größeren Punzen angefertigt wurden.
Weiters gibt es auch keine Übereinstimmung zum Bildinhalt bei RII und RI, wobei ich am Anfang auf Grund der Beinstellung eher zu RI tendiert habe.
Die Parallelen zu RII (Kugelpunzen, etc.) dürften auf eine zeitgleiche Modeerscheinung, beziehungsweise Rationalisierung bei der Stempelanfertigung um die Mitte des 2 Jh. v. Chr. zurückzuführen sein.
Viele Grüße
Harald
Auf Deine interessante Anregung habe ich mich mit einer Lupe bewaffnet über meine Roseldorfer hergemacht.
Die exzessive Verwendung von Kugelpunzen, wie wir es von den späteren RII Varianten gewöhnt sind, ist ja bei diesem Stück offensichtlich.
Ich bin nun zu der der Auffassung gekommen, daß es sich bei dem Stempel für diese Münze um keinen Umschnitt, sondern eine Neuanfertigung handelt.
Wenn Du den kugelförmigen Unterkörper des Kriegers betrachtest wirst Du mir recht geben, daß eigentlich alle Vorder- und Hinterteile der Pferde von den Roseldorfern mit größeren Punzen angefertigt wurden.
Weiters gibt es auch keine Übereinstimmung zum Bildinhalt bei RII und RI, wobei ich am Anfang auf Grund der Beinstellung eher zu RI tendiert habe.
Die Parallelen zu RII (Kugelpunzen, etc.) dürften auf eine zeitgleiche Modeerscheinung, beziehungsweise Rationalisierung bei der Stempelanfertigung um die Mitte des 2 Jh. v. Chr. zurückzuführen sein.
Viele Grüße
Harald
auch die darstellungen der athene alkis achtel und vierundzwanzigstel (vgl Paulsen die gesamte tafel 7 und darüber hinaus) sind, sobald die abstraktion einsetzt, so gut wie ausschliesslich mittels kugelpunzen und geraden kerben ausgeführt, es besteht also allein schon daher keine veranlassung, diese technik von den roseldorfern (wohl peripher-boiisch?) in richtung silberserie zur AA-prägung (wohl zentral-boiisch?) herzuleiten.
die frage ist nun aber: woher (geographisch, kulturell,...) kam diese technik bzw die idee zu den boiern, diese kugelpunzen zum zwecke der rationalisierung so exzessiv einzusetzen? aus süddeutschland? noch weiter aus dem westen? oder...?
die frage ist nun aber: woher (geographisch, kulturell,...) kam diese technik bzw die idee zu den boiern, diese kugelpunzen zum zwecke der rationalisierung so exzessiv einzusetzen? aus süddeutschland? noch weiter aus dem westen? oder...?
- harald
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Diese Technik der Stempelherstellung setzt etwa ab der Mitte des zweiten Jh. v. Chr.ein und wurde nun über einen Zeitraum von über hundert Jahren
sowohl bei den Westkelten, als auch den Mittelkelten (Vindeliker, Boier, etc.) eingesetzt.
So wie die Ähnlichkeiten im Bildinhalt bei Münzen weit entfernter keltischer Stämme, ist auch diese Arbeittechnik gleichzeitig angewendet worden, ohne einen wirklichen Urheber dieser Idee feststellen zu können.
Die Verbindungen von geographisch weit entfernt siedelten keltischen Stämmen waren mit Sicherheit größer als bisher angenommen.
Ein weiterer Beweis dieser Verbindungen sind Funde von Münzen keltischer Stämme in Österreich mit Verbindungen zu den englischen Kelten. (Dembski, MÖNG 45/4 2005, 232-238, Jandrasits, MÖNG 48/1, 2008, 1-10)
Grüße
Harald
sowohl bei den Westkelten, als auch den Mittelkelten (Vindeliker, Boier, etc.) eingesetzt.
So wie die Ähnlichkeiten im Bildinhalt bei Münzen weit entfernter keltischer Stämme, ist auch diese Arbeittechnik gleichzeitig angewendet worden, ohne einen wirklichen Urheber dieser Idee feststellen zu können.
Die Verbindungen von geographisch weit entfernt siedelten keltischen Stämmen waren mit Sicherheit größer als bisher angenommen.
Ein weiterer Beweis dieser Verbindungen sind Funde von Münzen keltischer Stämme in Österreich mit Verbindungen zu den englischen Kelten. (Dembski, MÖNG 45/4 2005, 232-238, Jandrasits, MÖNG 48/1, 2008, 1-10)
Grüße
Harald
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