Barbarisierte Römer
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Barbarisierte Römer
Zu den "Barbarisierten Römern" hätte ich ein paar Anfragen:
Ich gehe einmal davon aus dass diese Prägungen zum grössten Teil von den Kelten gemacht worden sind?
Gibt es darüber Spezialliteratur?
Wie ist die Bestimmung dann möglich? RIC ??? Cohen etc.?
Ich gehe einmal davon aus dass diese Prägungen zum grössten Teil von den Kelten gemacht worden sind?
Gibt es darüber Spezialliteratur?
Wie ist die Bestimmung dann möglich? RIC ??? Cohen etc.?
- harald
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Hallo Walter!
Interessante und gar nicht so leicht zu beantwortende Frage, die Du da stellst.
Erst muß man den Begriff "barbarisierte Römer" konkreter deffinieren.
Wie Du weißt, wurden sowohl Münzen der römischen Kaiserzeit, als auch der Republik imitiert.
Bei den Imitationen der Republik handelt es es sich zum Großteil um solche, die von keltischen Stämmen des mittleren und unteren Donauraumes erzeugt wurden.
Dabei denke ich an die umfangreiche Prägung der Eravisker und anderer keltischer Stämme in Ungarn, aber auch der Geten und der Daker in Rumänien.
In der römischen Kaiserzeit wurden die Imitationen wohl mehrheitlich von den benachbarten germanischen Stämmen geprägt.
Auch in dieser Zeit fallen die häufigen Imitation des mittleren und unteren Donauraumes auf, welche besonders in der numismatischen Literatur Rumäniens ihren Niederschlag finden.
Ähnlich häufig wurde wohl im ehemals gallischen Raum imitiert.
Spezialliteratur gibt es nur über die Prägungen der Eravisker, ansonsten ist mir außer kleineren Aufsätzen nichts bekannt.
Für die Bestimmung wird meines Wissens immer das Zitat des Vorbildes verwendet.
Viele Grüße
Harald
Interessante und gar nicht so leicht zu beantwortende Frage, die Du da stellst.
Erst muß man den Begriff "barbarisierte Römer" konkreter deffinieren.
Wie Du weißt, wurden sowohl Münzen der römischen Kaiserzeit, als auch der Republik imitiert.
Bei den Imitationen der Republik handelt es es sich zum Großteil um solche, die von keltischen Stämmen des mittleren und unteren Donauraumes erzeugt wurden.
Dabei denke ich an die umfangreiche Prägung der Eravisker und anderer keltischer Stämme in Ungarn, aber auch der Geten und der Daker in Rumänien.
In der römischen Kaiserzeit wurden die Imitationen wohl mehrheitlich von den benachbarten germanischen Stämmen geprägt.
Auch in dieser Zeit fallen die häufigen Imitation des mittleren und unteren Donauraumes auf, welche besonders in der numismatischen Literatur Rumäniens ihren Niederschlag finden.
Ähnlich häufig wurde wohl im ehemals gallischen Raum imitiert.
Spezialliteratur gibt es nur über die Prägungen der Eravisker, ansonsten ist mir außer kleineren Aufsätzen nichts bekannt.
Für die Bestimmung wird meines Wissens immer das Zitat des Vorbildes verwendet.
Viele Grüße
Harald
- harald
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Unter den Fundmünzen Carnuntums machen die Imitationen von Tetricus, Victorinus und Gallienus, aber auch ab Constantin I einen sehr hohen Anteil aus.
In meiner Sammlung befinden sich von TetricusI und II sogar mehr barbarisierte Imitationen als Originalprägungen.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass diese Imitationen einen interessanten Themenbereich darstellen.
Viel Glück bei der Jagd.
Schau mal bei Lanz, der hat seit vielen Jahren ein großes Angebot davon.
Gruß
Harald
In meiner Sammlung befinden sich von TetricusI und II sogar mehr barbarisierte Imitationen als Originalprägungen.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass diese Imitationen einen interessanten Themenbereich darstellen.
Viel Glück bei der Jagd.
Schau mal bei Lanz, der hat seit vielen Jahren ein großes Angebot davon.
Gruß
Harald
Zuletzt geändert von harald am Mo 29.09.08 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
- harald
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Hallo pixxer!
Einige "Barbaren" aus Carnuntum habe ich bereits bei den Römern vorgestellt.
Da es sich bei meinen Fundstücken aus Carnuntum durchwegs um Imitationen der römischen Kaiserzeit handelt, finde ich sie sind im Römerforum besser aufgehoben.
Ich werde aber in den nächsten Tagen hier eine keltische Imitation eines Republikdenars mit unbekanntem Fundort hier einstellen.
Gruß
Harald
Einige "Barbaren" aus Carnuntum habe ich bereits bei den Römern vorgestellt.
Da es sich bei meinen Fundstücken aus Carnuntum durchwegs um Imitationen der römischen Kaiserzeit handelt, finde ich sie sind im Römerforum besser aufgehoben.
Ich werde aber in den nächsten Tagen hier eine keltische Imitation eines Republikdenars mit unbekanntem Fundort hier einstellen.
Gruß
Harald
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Ja, stimmt ... besonders in der "gallia belgica" wurden von den Stämmen dort Denar-/Quinarimitationen aus Vorbildern von römischen Republiksdenaren produziert.harald hat geschrieben:Ähnlich häufig wurde wohl im ehemals gallischen Raum imitiert.
Anbei eine Imitation der Sequani Typ "Togirix" ca. 200 vuZ.
behelmte Büste l. // Pferd l. Beizeichen, TOGIRIC
17mm 1,71g DLT 5551
- harald
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Diese Münze ist eine Imitation der Kelten des Donauraumes, möglicherweise der Eravisker.
Sie imitiert einen Republikdenar und hat dafür zwei Vorbilder:
Der Avers imitiert einen Avers von den Denaren der ersten Hälfte des 2.Jh.v.Chr. mit dem behelmten Kopf der Roma
( zb. Sydenham 268, Dembski 59).
Interessant ist die Scheininschrift zwischen 3 und 5Uhr.
Der Revers imitiert den des Quintus Titus aus dem Jahr 90v.Chr. mit einem laufenden Pegasus.
( Crawford 341/1, Sydenham 691)
Am Perlkreis ist noch gut die Vorzeichnung am Prägestempel mittels Zirkel erkennbar.
Gewicht: 3,55 Gramm
Datierung: 80-70v.Chr.
Unedierte Variante
Ähnliche Imitationen dieses Averses gibt es auch im westkeltischen Bereich (zb. De la Tour 5719- 5934)
Grüße
Harald
Sie imitiert einen Republikdenar und hat dafür zwei Vorbilder:
Der Avers imitiert einen Avers von den Denaren der ersten Hälfte des 2.Jh.v.Chr. mit dem behelmten Kopf der Roma
( zb. Sydenham 268, Dembski 59).
Interessant ist die Scheininschrift zwischen 3 und 5Uhr.
Der Revers imitiert den des Quintus Titus aus dem Jahr 90v.Chr. mit einem laufenden Pegasus.
( Crawford 341/1, Sydenham 691)
Am Perlkreis ist noch gut die Vorzeichnung am Prägestempel mittels Zirkel erkennbar.
Gewicht: 3,55 Gramm
Datierung: 80-70v.Chr.
Unedierte Variante
Ähnliche Imitationen dieses Averses gibt es auch im westkeltischen Bereich (zb. De la Tour 5719- 5934)
Grüße
Harald
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Man muss, glaube ich, zwischen keltischen Imitationen von republikanischen Denaren und den sogenannten Barbarisierungen des 3. und 4. Jahrhunderts streng unterscheiden, da stimme ich Harald zu. Gerade bei den Imitationen (ein besseres Wort) der Münzen des Gallischen Sonderreiches, aber auch bei Imitationen des 4. Jahrhunderts, geht die moderne Forschung davon aus, dass diese nicht ausserhalb des Reiches, sondern innerhalb desselben aus Kleingeldmangel geprägt wurden. Besonders beim Gallischen Sonderreich stimme ich dem ausdrücklich zu, denn die spezifische Situation der Nordwestprovinzen zwischen 260 und 296 n. Chr. lässt kaum eine andere Deutung zu. Für die Imitationen des Gallischen Sonderreiches wurde das an anderer Stelle hier im Forum bereits mehrfach ausgeführt.
Lars
Lars
Nata vimpi curmi da.
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Re: Barbarisierte Römer
Mir fällt da auf Anhieb nur folgender Aufsatz ein:payler hat geschrieben: Gibt es darüber Spezialliteratur?
Bastien, P. Imitations of Roman Bronze Coins, A.D. 318-363, in: ANSMN 30 (1985), S. 143-177.
Gruß,
j-u.thormann
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Re: Barbarisierte Römer
Danke höflichst für die Info!j-u.thormann hat geschrieben:Mir fällt da auf Anhieb nur folgender Aufsatz ein:payler hat geschrieben: Gibt es darüber Spezialliteratur?
Bastien, P. Imitations of Roman Bronze Coins, A.D. 318-363, in: ANSMN 30 (1985), S. 143-177.
Gruß,
j-u.thormann
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