Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Moderator: Numis-Student
Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Hallo Leute, hier mein aktueller Neuzugang!
Diesen Tetradrachme konnte ich recht günstig erwerben, bin mir aber nicht so sicher über deren Echtheit! So ein Münzbild habe ich noch nie gesehen aber die angegraute Münzhülle und der alte Beizettel sprechen schon für ein echtes Stück. Der Münzdurchmesser ist 23mm und am Schrötling kommt mir nichts komisch vor, bis eben auf die Prägung. Das ist eindeutig ein Fall für euch Experten!!! Wer hat Bitte eine Idee zu diesem Kelten? Grüße Swen
Diesen Tetradrachme konnte ich recht günstig erwerben, bin mir aber nicht so sicher über deren Echtheit! So ein Münzbild habe ich noch nie gesehen aber die angegraute Münzhülle und der alte Beizettel sprechen schon für ein echtes Stück. Der Münzdurchmesser ist 23mm und am Schrötling kommt mir nichts komisch vor, bis eben auf die Prägung. Das ist eindeutig ein Fall für euch Experten!!! Wer hat Bitte eine Idee zu diesem Kelten? Grüße Swen
- harald
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Re: Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Hallo Sven!
Ein numismatisch hochinteressantes Stück.
Nach den Fotos zu beurteilen habe ich keine Zweifel an der Authentizität.
Es handelt sich um eine beidseitig überprägte norische Tetradrachme.
Über eine exakte Zuordnung muß ich mir noch den Kopf zerbrechen, aber ich vermute mal, dass Stempel des Typs Frontalgesicht verwendet wurden.
Grüße
Harald
Ein numismatisch hochinteressantes Stück.
Nach den Fotos zu beurteilen habe ich keine Zweifel an der Authentizität.
Es handelt sich um eine beidseitig überprägte norische Tetradrachme.
Über eine exakte Zuordnung muß ich mir noch den Kopf zerbrechen, aber ich vermute mal, dass Stempel des Typs Frontalgesicht verwendet wurden.
Grüße
Harald
Re: Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Hallo Harald,
danke für deine Beurteilung, ich hoffe/glaube auch das der Tetradrachme echt ist. Einen Grund für eine Doppelprägung konnte ich mir nicht erklären aber eine Überprägung klingt einleuchtend. Am unteren Bild ist im Avers ein Kopf zu erkennen und schräg auch ein Frontalgesicht, im Revers kann man jeweils ein Pferd erkennen. Gibt es irgendwelche Referenzen und kann man noch feststellen welche Münze überprägt wurde? Warum wurden die Münzen eigentlich überprägt, gibt es da Theorien? Grüße Swen
danke für deine Beurteilung, ich hoffe/glaube auch das der Tetradrachme echt ist. Einen Grund für eine Doppelprägung konnte ich mir nicht erklären aber eine Überprägung klingt einleuchtend. Am unteren Bild ist im Avers ein Kopf zu erkennen und schräg auch ein Frontalgesicht, im Revers kann man jeweils ein Pferd erkennen. Gibt es irgendwelche Referenzen und kann man noch feststellen welche Münze überprägt wurde? Warum wurden die Münzen eigentlich überprägt, gibt es da Theorien? Grüße Swen
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Re: Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Hallo Swen77,
anbei ein Bild der norischen Tetradrachme Typ Frontalgesicht.
Da hast Du einen tollen Kaugf gemacht.
Der Typ ist äußerst gesucht und entsprechend hoch der Preis.
Gruß
bruzzel
anbei ein Bild der norischen Tetradrachme Typ Frontalgesicht.
Da hast Du einen tollen Kaugf gemacht.
Der Typ ist äußerst gesucht und entsprechend hoch der Preis.
Gruß
bruzzel
Re: Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Hallo Bruzzel, danke dir für das Bild! Ja der Münztyp frontalgesicht ist zu erkennen, leider aber eben nur ganz leicht über der ursprünglichen Prägung. Interessant finde ich wäre es herauszufinden welcher Tetradrachme hier überprägt wurde und vor allem warum? Hatte das möglicherweise religiöse Gründe, Totenkult oder so? Jedenfalls kann ich im Avers noch schön den ursprünglichen Kopf erkennen und auf der Rückseite einen Reiter auf dem Pferderücken. Wie wurde damals überprägt? Warum wurde die Münze nur erhitzt und nicht eingeschmolzen? Lg swen
- harald
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Re: Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Hallo Swen!
Hier ist ein ähnliches Beispiel:
http://www.acsearch.info/record.html?id=377268
Das Untergepräge konnte ich bisher noch nicht eindeutig zuordnen, möglicherweise ein COPPO mit Linkskopf.
Die Gründe für eine Überprägung sind durchaus vielfältig.
Meistens bestand ein dringender Bedarf an Münzgeld (zB. Soldzahlungen) und man fand keine Zeit die dafür benötigten Schrötlinge zu produzieren, oder es war dafür zu wenig Rohmaterial vorhanden.
Ein klassisches Beispiel in der römischen Kaiserzeit sind die Münzen des Kaisers Regalianus und seiner Gemahlin.
Grüße
Harald
Hier ist ein ähnliches Beispiel:
http://www.acsearch.info/record.html?id=377268
Das Untergepräge konnte ich bisher noch nicht eindeutig zuordnen, möglicherweise ein COPPO mit Linkskopf.
Die Gründe für eine Überprägung sind durchaus vielfältig.
Meistens bestand ein dringender Bedarf an Münzgeld (zB. Soldzahlungen) und man fand keine Zeit die dafür benötigten Schrötlinge zu produzieren, oder es war dafür zu wenig Rohmaterial vorhanden.
Ein klassisches Beispiel in der römischen Kaiserzeit sind die Münzen des Kaisers Regalianus und seiner Gemahlin.
Grüße
Harald
Re: Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Danke Harald, die Münze aus deinem Beispiel ist schon sehr gleich zu meiner und ist sogar dreifach überprägt!
Aber ich verstehe immer noch nicht warum damals ein Tetradrachme wieder mit einen Tetradrachme überprägt wurde. Bei Münzgeldbedarf könnten doch die eh schon geprägten Tetradrachme verwendet werden. Und warum sind die sog. Frontalgesichter so gut wie immer überprägt? Das muß doch eigentlich einen anderen Grund haben, sozusagen die Münze verändern aber mit möglicherweise mystischen und nicht rationel erklärbaren Hintergrund. Ich könnte mir vorstellen das zb. nach dem Tod eines Keltischen Fürsten dessen Münzbild aus religiösen Gründen mit diesem Frontalgesicht verändert wurde, oder geht da die phantasie durch mit mir und lehne ich mich da zu weit aus dem Fenster? Mir erscheint das sonst unlogisch.
Grüße Swen
Aber ich verstehe immer noch nicht warum damals ein Tetradrachme wieder mit einen Tetradrachme überprägt wurde. Bei Münzgeldbedarf könnten doch die eh schon geprägten Tetradrachme verwendet werden. Und warum sind die sog. Frontalgesichter so gut wie immer überprägt? Das muß doch eigentlich einen anderen Grund haben, sozusagen die Münze verändern aber mit möglicherweise mystischen und nicht rationel erklärbaren Hintergrund. Ich könnte mir vorstellen das zb. nach dem Tod eines Keltischen Fürsten dessen Münzbild aus religiösen Gründen mit diesem Frontalgesicht verändert wurde, oder geht da die phantasie durch mit mir und lehne ich mich da zu weit aus dem Fenster? Mir erscheint das sonst unlogisch.
Grüße Swen
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Re: Echt oder Fälschung? Auf jedenfall Außergewöhnlich!!
Hallo Swen!
Die Münzprägung diente im Allgemeinen der identifikation mit dem Münzherrn. Diesen Zweck konnte eine fremde Währung mit Sicherheit nicht erfüllen.
Der Typ Frontalgesicht wurde nur selten überprägt.
Die Mehrheit der mir bekannten Belege (dabei handelt es sich fast um eine dreistellige Anzahl) weist keinerlei Überprägungsspuren auf..
Die Gründe für eine Überprägung haben einen durchaus profanen Charakter, die so genannte damnatio memoriae war bei den Kelten nicht gebräuchlich,
da in der Regel keine Herrscherportrais abgebildet wurden.
Zur Überprägung (zitiert nach R. Göbl, Antike Numismatik, S222):
In Zeiten und momenten akuten Mangels an Münzmetall, aber auch unter bestimmten anderen finanzpolitischen Zwängen kommt es vor, dass statt normaler Schrötlinge bereits geprägte Münzen des Prägeherrn, seiner Vorgänger, oder aber auch solche, die aus einem ganz fremden Prägebereich stammen, als Schrötlinge verwendet werden. Das Phänomen ist im gesamten Altertum zu beobachten und tritt häufiger auf, als man allgemein glaubt.
Der Aussagewert ist besonders dort groß, wo Überprägungen eine relative Chronologie ermöglichen.
Voraussetzung dafür ist, dass das Untergepräge sicher erkannt werden kann.
Grüße
Harald
Die Münzprägung diente im Allgemeinen der identifikation mit dem Münzherrn. Diesen Zweck konnte eine fremde Währung mit Sicherheit nicht erfüllen.
Der Typ Frontalgesicht wurde nur selten überprägt.
Die Mehrheit der mir bekannten Belege (dabei handelt es sich fast um eine dreistellige Anzahl) weist keinerlei Überprägungsspuren auf..
Die Gründe für eine Überprägung haben einen durchaus profanen Charakter, die so genannte damnatio memoriae war bei den Kelten nicht gebräuchlich,
da in der Regel keine Herrscherportrais abgebildet wurden.
Zur Überprägung (zitiert nach R. Göbl, Antike Numismatik, S222):
In Zeiten und momenten akuten Mangels an Münzmetall, aber auch unter bestimmten anderen finanzpolitischen Zwängen kommt es vor, dass statt normaler Schrötlinge bereits geprägte Münzen des Prägeherrn, seiner Vorgänger, oder aber auch solche, die aus einem ganz fremden Prägebereich stammen, als Schrötlinge verwendet werden. Das Phänomen ist im gesamten Altertum zu beobachten und tritt häufiger auf, als man allgemein glaubt.
Der Aussagewert ist besonders dort groß, wo Überprägungen eine relative Chronologie ermöglichen.
Voraussetzung dafür ist, dass das Untergepräge sicher erkannt werden kann.
Grüße
Harald
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