Hallo,
bei dieser Münze soll es sich um einen Elektron-Stater der "Ubier" handeln. Die Münze hat eine leicht gelblich-grüne Tönung. Das Gewicht beträgt 6,39 g. Sie wurde vermutlich poliert und mit Lack überzogen. An einigen Stellen ist eine schwärzliche Silberpatina zu erkennen.
Auf beiden Seiten der Münze erscheint mit der Stempelabdruck als sehr ausgeprägt und "frisch" und zudem gut zentriert. Das spezifische Gewicht liegt bei knapp unter 10 g/cm³ (Gold: 19,3, Silber 10,49). Somit scheinen hier auch Kupfer und auch vielleicht wenig edle Metalle vorhanden zu sein. Handelt es sich hier um eine Fälschung?
Nach einer älteren Literaturstelle wurde dieser Typ von Münze (Mardorf) in seiner ursprünglichen Form im Oppidum Dünsberg hergestellt, das kurz vor Chr. (vor 50 v. Chr.) anscheinend von den germanischen Ubiern besiedelt wurde. Die ethnische Zuordnung der Ubier auf dem Dünsberg ist wohl noch nicht eindeutig geklärt. Nach Umsiedelung in den Raum Köln wurden die Stater dort in ähnlicher Form weiterhin gefertigt. Meine Münze scheint aber der ursprünglichen Form zu entsprechen.
Wer kann diese Münze zuordnen?
LG Jochen
Stater der Ubier
Moderator: Numis-Student
-
- Beiträge: 5193
- Registriert: So 10.06.12 20:08
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1061 Mal
Re: Stater der Ubier
Ich kenn' mich mit keltischen Münzen nun nicht aus, daher kann ich nur zweierlei beitragen:
Das mit dem Gewicht scheint schon zu passen. Wenn man in acsearch nachschaut, findet man Vergleichbares: https://www.acsearch.info/search.html?t ... d&company=
Im Laufe der Zeit wurden die Varianten dieses Typs aber wohl in verschiedenen Legierungszusammensetzungen geprägt, so dass ein Vergleich mit dem spezifischen Gewicht von reinem Gold eher unergiebig ist. "Elektron" heißt ja schon, dass es sich um eine Legierung aus Gold und anderen Metallen handelt, meist sind das Silber und Kupfer, und daraus wurden damals Münzen geprägt.
Ein Artikel, auf den oft verwiesen wird, ist Johannes Heinrichs, "Ubier, Chatten, Bataver. Mittel- und Niederrhein ca. 70 v. Chr. anhand germanischer Münzen", in: Grünewald, T./Seibel, S., Kontinuität und Diskontinuität, Berlin/new York 2003, 266-344. Den findet man online, vielleicht hilft Dir das (wenn das nicht schon die "ältere Literatur" ist, von der Du sprichst, hättest Du etwas genauer sagen können):
https://www.academia.edu/29849463/Johan ... 03_266-344
Vielleicht hilft das ein wenig,
Gruß
Altamura
Das mit dem Gewicht scheint schon zu passen. Wenn man in acsearch nachschaut, findet man Vergleichbares: https://www.acsearch.info/search.html?t ... d&company=
Im Laufe der Zeit wurden die Varianten dieses Typs aber wohl in verschiedenen Legierungszusammensetzungen geprägt, so dass ein Vergleich mit dem spezifischen Gewicht von reinem Gold eher unergiebig ist. "Elektron" heißt ja schon, dass es sich um eine Legierung aus Gold und anderen Metallen handelt, meist sind das Silber und Kupfer, und daraus wurden damals Münzen geprägt.
Ein Artikel, auf den oft verwiesen wird, ist Johannes Heinrichs, "Ubier, Chatten, Bataver. Mittel- und Niederrhein ca. 70 v. Chr. anhand germanischer Münzen", in: Grünewald, T./Seibel, S., Kontinuität und Diskontinuität, Berlin/new York 2003, 266-344. Den findet man online, vielleicht hilft Dir das (wenn das nicht schon die "ältere Literatur" ist, von der Du sprichst, hättest Du etwas genauer sagen können):
https://www.academia.edu/29849463/Johan ... 03_266-344
Vielleicht hilft das ein wenig,
Gruß
Altamura
Re: Stater der Ubier
Hallo Altamura,
danke für Deine Antwort. Den Artikel von Johannes Heinrichs kenne ich bereits. Daher stammt die Annahme, dass dieser Typ von Statern seinen Ursprung im "germanischen" Oppidum auf dem Dünsberg hat (wie die Quinare mit dem tanzenden Männlein). Ein Währungssystem ist wenig typisch für germanische Stämme dieser Zeit. Mir ist nicht bekannt in wieweit zwischen den "germanischen" Ubiern und keltischen Nachbarn intensive Handelsbeziehungen bestanden für die evenetuell eine Adoption des keltischen Währungssystems hilfreich gewesen sein könnte. Wenig ist auch über germanische Oppida bekannt. Die überlieferte römische "Geschichtsschreibung" ist wohl die wichtigste Quelle für diese Zeit und ist sicherlich mit Vorsicht zu interpretieren.
LG Jochen
danke für Deine Antwort. Den Artikel von Johannes Heinrichs kenne ich bereits. Daher stammt die Annahme, dass dieser Typ von Statern seinen Ursprung im "germanischen" Oppidum auf dem Dünsberg hat (wie die Quinare mit dem tanzenden Männlein). Ein Währungssystem ist wenig typisch für germanische Stämme dieser Zeit. Mir ist nicht bekannt in wieweit zwischen den "germanischen" Ubiern und keltischen Nachbarn intensive Handelsbeziehungen bestanden für die evenetuell eine Adoption des keltischen Währungssystems hilfreich gewesen sein könnte. Wenig ist auch über germanische Oppida bekannt. Die überlieferte römische "Geschichtsschreibung" ist wohl die wichtigste Quelle für diese Zeit und ist sicherlich mit Vorsicht zu interpretieren.
LG Jochen
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 4 Antworten
- 260 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von pinpoint
-
- 13 Antworten
- 458 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Amentia
-
- 4 Antworten
- 928 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Altamura2
-
- 5 Antworten
- 437 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Numis-Student
-
- 4 Antworten
- 313 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Altamura2
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast