Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

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Andechser
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » Fr 27.09.24 19:41

Hallo Bertolt,
da sind dir zwei sehr schöne Details aufgefallen, allerdings habe ich deutliche Zweifel daran, dass Ligaturen eingesetzt wurden, um Lücken auszufüllen. Dafür kommen sie auch auf Münzen zu häufig vor und sind in den mittelalterlichen Urkunden absolut gängige Praxis gewesen. Noch häufiger waren nur die Kürzungszeichen, die sich jedoch wirklich nur selten auf Münzen finden.

Beste Grüße
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Sa 28.09.24 10:41

Hallo Forum und lieber Andechser,
ich habe sehr viel Respekt und Achtung vor deinen Meinungsäußerungen. Während du vielleicht glaubst, ich würde leichtfertig und unüberlegt hier Behauptungen aufstellen. Gäbs Gott, dass wir uns beide Täuschen. Ich versuche bei solchen spezifischen Themen mir immer ein kleines literarisches Fenster offen zu halten und so lese ich bei www.reppa.de Lexikon zum Begriff Ligatur folgendes. Ich zitiere: „Diese Abkürzung ist nicht nur eine Konvention zur Bezeichnung bestimmter Münzarten, sondern auch ein Hinweis auf historische Schriftformen. Ligaturen finden sich zudem häufig in Münzlegenden, insbesondere in der Antike.“ Das passt ja hervorragend zu deiner Meinung. Aber es geht noch weiter „Der Hauptzweck dieser Anwendung ist die Platzersparnis aufgrund des begrenzten Raumes auf Münzen.“ Was glaube ich wiederum zu meiner Aussage zu den Ligaturen passen würde. Das Ganze nennt man Widerstreit der Ansichten. Wie ist denn deine Meinung zu den Ligaturen, bzw. was glaubst du denn welchen Sinn sie haben? Ich bereite gerade einen weiteren Beitrag vor, der zu meiner Antwort vom 04.07.2024 passt oder gehört. Ich berichtete damals über einen unbestimmten Dünnpfennig, der im Wiener Münzkabinett seit 1875 lag und den ich mithilfe meiner Funderfahrung aus dem Fund von Groß Germersleben sicher bestimmen konnte. Nun hat mich eine Nachricht erreicht, die exakt 128 Jahre alt und sehr interessant ist. Gruß Bertolt.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » Sa 28.09.24 22:20

Hallo Bertolt,
du hast die Erklärung in deiner Antwort selbst gegeben. Ligaturen sollten Platz sparen, genau wie Kürzungszeichen oder Nomina Sacra, aber in deinem vorherigen Post stand, dass sie Lücken füllen sollen. Ich gehe aber nicht davon aus, dass du unhaltbare Thesen aufstellst, sondern davon, dass du dich in dem Fall unglücklich ausgedrückt hast. Bitte verzeih mir, wenn das falsch rübergekommen ist.

Beste Grüße
Andechser

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Di 01.10.24 11:32

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Hallo Forum,
wie versprochen, die für mich interessante Nachricht. Sie stammt aus einer alten Zeitung aus dem Jahre 1896 und ist Bestandteil einer Zeitung, die sich „Wochenblatt Neuhaldensleben“. nennt. Seit 1938 heißt der Landkreis Neuhaldensleben nur noch Haldensleben, es ist eine Kreisstadt in der ehemaligen Preußischen Provinz Sachsen und heute Land Sachsen-Anhalt. Es ist schon beachtlich, dass ein Sammelfreund aus meinem Verein, diese kleine nicht gerade hervorgehobene Nachricht erkannt und mir zugestellt hat. Sie wird die Grundlage für eine detaillierte Anfrage an das Wiener Kabinett bilden, um mehr zur Herkunft jener Münze zu erfahren, über die ich geschrieben habe (25.06.24). Es muss danach, einen Münzfund gegeben haben, indem sich vermutlich auch Halberstädter Münzen befunden haben. Wenn schon eine Zeitung darüber berichtet, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass er auch erfasst wurde. Ich habe jetzt hier schon viel recherchiert, komme aber nicht so recht weiter. Ich suche einen Heimatverein im Bereich Groß Germersleben – Oscherslebem oder auch Haldensleben. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Sa 05.10.24 14:22

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Hallo Forum, bei dem Versuch, einen so großen Münzbestand nachvollziehbar auszuwerten, stößt man immer wieder auf Überraschungen. Nach Sebastian Steinbach, „Numismatik“, ist auf Seite 35 zu lesen, „Zumeist wird die Münzlegende durch ein hervorgehobenes Symbol (Initialzeichen) …. Eingeleitet. Ich habe inzwischen nur auf diesen Halberstädter Dünnpfennigen mit der CRVX-Legende auf dem Revers bisher insgesamt neun unterschiedliche Zeichen festgestellt. Einige, sind nicht mehr erkennbar, da die Münzbilder dezentriert in den Schrötling eingeschlagen wqurden. Aber zu meiner Überraschung stieß ich auch auf Münzen, bei denen die Umschriften ohne Unterbrechnung über den 12h Bereich verlaufen ist und deutlich erknnbar, kein Initialzeichen vorhanden war. Wie man sehen kann, nur auf Reversseiten. Zu den Münzen mit Ligaturen, fand ich ein weiteres Exemplar, mit der gleichen Buchstabenkombination NV. Das Stück liegt im Nürnberger Münzkabinett mit der Inventar Nr. Mü2086.
Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Di 08.10.24 11:59

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Hallo Forum,
wie auch ihr, habe ich auch mit großem Interesse den Beitrag von bernima „Ein Gotisches b oder e“ gelesen und habe mich auch daran versucht, diese Signatur zu bestimmen. Man gut, dass ich mich nicht beteiligt habe, denn ich glaube es ist ein“b“ sorry. Wenn ich nur Ansatzweise solche Signaturen auf meinen Münzen hätte, dann wäre ich sehr froh. Die größten Schwierigkeiten bereiten mir die Reversseiten und zwar nicht nur Einzelstücke, sondern quer durch die Datenbank fühlt man sich bei der Betrachtung der Münzen, die ich als Beispiel mal eingestellt habe, ein wenig wie „Rudi ratlos“. Versucht euch mal daran, ich freue mich über jeden Buchstaben den ihr zu erkennen glaubt. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Salier » Di 08.10.24 18:14

Hallo Hans-Dieter,

dafür sind die Bilder ein bisschen zu klein. Es wäre besser die Bilder einzeln einzustellen, damit man darauf was erkennen kann.

Viele Grüße
Enriko
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mi 09.10.24 09:50

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Hallo Enriko, dass mache ich doch glatt, aber dann nimmt der Beitrag viel Platz ein. Noch ein Hinweis, regulär müsste die Umschrift, und nur darum geht es, RV(O)DOLPHUS lauten. (Rudolf I. 1136 – 1149) Es gibt aber auch viele Trugschriften. Gruß Bertolt.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mi 09.10.24 09:53

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Zwei Bilder muss ich noch nacheinstellen, sie sind nicht mit eingefügt wurden. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Salier » Do 10.10.24 17:06

Hallo Hans-Dieter,

ich werde mich am Wochenende mal an den Umschriften der Bilder versuchen.

Viele Grüße
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Salier » So 13.10.24 18:22

Hallo Hans-Dieter,

ich hab mir die Stück vorgenommen, viel ist nicht rausgekommen trotz intensiver Bearbeitung.

20.15.5. : vom V von CRVX ausgehend IOZ (oder liegendes N) VVV

20.15.3. : TAVEG, VE sieht aus wie ligiert.

20.9 : Z

20.3.1 : Trugschrift, nicht erkennbar.

20.1.1 : MX umdrehtes D ( kann auch von der anderen Seite stammen) oder E

20.3.5. nichts zu erkennen

20.3.4 : G , Beizeichen Pfeil mit Punkt Bei C von CRVX

20.3.2 : ERVDI

20.18 : R

20.17. : UD

Es ist verdammt schwer überhaupt was darauf zu erkennen. Hans -Dieter da hast Du noch eine gewaltige Arbeit vor Dir bei der Erhaltung dieser Stücke.

Liebe Grüße
Enriko
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » So 13.10.24 19:32

Hallo Enriko, trotzdem Respekt dass sind schon tolle Ergebnisse die ich gleich mit der Datenbank abgleiche und dann melde och mich wieder. Gruß Bertolt.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » So 13.10.24 20:22

20.15.5.jpg
Hallo Enriko, da habe ich mich doch wohl gleich mal an die erste Münze 20.15.5 gemacht und mit meinen Mitteln überprüft, was auf der Rückseite dieser Münze zu lesen ist. Ich finde also folgende Umschriftsreste. Ganz oben bei 12h übrigens, das Initialzeichen Me fecit 11b. Gruß Hans-Dieter
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Salier » Mo 14.10.24 08:41

Hallo Hans-Dieter,
das sieht ja schon mal ganz anders aus. An das Initialzeichen in der Umschrift habe ich nicht gedacht.

Viele Grüße
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Di 15.10.24 11:54

20.15.3.jpg
Hallo Enriko,
zur Nr. 20.15.3 würde ich die erkennbare Buchstabenfolge so sehen. Gruß Bertolt
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