unbestimmter Denar ?

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Bertolt
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unbestimmter Denar ?

Beitrag von Bertolt » So 25.11.07 12:37

Hallo Forum, dieser Neuzugang in meiner Slg. entzieht sich hartnäckig einer Bestimmung. Ein wenig Bestimmungshilfe wäre nicht schlecht. Er zeigt auf dem Avers das Brustbild eines Bischofs mit segnend erhobener Rechten und Krummstab in der Linken. Auf dem Revers ein aus mehreren Elementen bestehendes Kreuz : vier Stäbe mit aufgesetztem Punkt; zwei Kreuzstäbe und zwei Stäbe, an derem Ende sich zwei kolbenartige Gebilde befinden. Durchmesser 20/21 mm, Gewicht 0,89 gr. Gruß Bertolt.
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Beitrag von Locnar » So 25.11.07 13:30

hmmmm,

das Revers ist mir auch nicht bekannt.

Hast du den Dannenberg?
Gruß
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Bertolt
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Beitrag von Bertolt » So 25.11.07 14:35

Hallo Locnar, ja, Dannenberg habe ich, in allen Bänden habe ich diese Reverseite aber nicht finden können. Schwieriges Problem, denke ich mal. Gruß Bertolt
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unbestimmter Denar ?

Beitrag von Bertolt » Mo 26.11.07 06:50

Die Aversseite dieses Denars ist sicherlich nichts ungewöhnliches und es macht wenig Mühe, ähnliche Stücke in der Literatur aufzufinden. Das Niemand aber eine solche Reversseite kennt, kann Hinweis auf ein mögliches unediertes Stück sein? Auf dem Reversseitenfoto in Verbindung mit der Skizze, lassen sich ja einige Umschriftreste erkennen, welche eventuell zur Aufklärung beitragen könnten. Den ersten Buchstaben würde ich für ein „ D „ halten, dann ist weiter ( auf dem Foto ) der Rest eines „ U „ ( Schreibweise " V " ) erkennbar die beiden weiterhin erkennbaren Fragmente stellen sicherlich den Fuß eines zweifüßigen Buchstaben dar. Auch die beiden letzten Buchstaben „ U ( V )„ und „ S „sind relativ deutlich.
Die Umschrift würde sich dann also so darstellen : @ DV ●●●●● VS
Vielleicht kennt ja jemand einen Heiligen oder einen Bischof, zu dessen Namen diese Buchstabenfolge passen würde. Gruß Bertolt.
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Beitrag von heripo » Mo 26.11.07 13:02

hallo Bertolt, ich bestaune Deine akribische Art der Nachforschung - vor allem das Abzeichnen imponiert mir sehr ! Da lässt sich dann auch jeder Fortschritt ergänzend eintragen. Super.
Wenn ich mir die Vergrösserung der Rs. ansehe, dann meine ich, dass hier zwei Tatzenkreuze übereinander ( ähnlich dem Etschkreuzer ) abgebildet sind; das erklärte dann auch die div. Winkel.
Vielleicht hilft Dir folgender Tipp, den ich schon des Öfteren angewandt habe:
Mü an einer Stelle mit einen ganz kl. Stückchen Tesafilm ( das dann im Zuge der Forschung verdoppelt oder verdreifacht werden kann - also quasi etwas unterlegen) versehen, so dass die Mü nicht mehr ganz auf dem Scannerglas aufliegt - auf diese Weise kannst Du die Schatten an div. Stellen intensivieren. Und dann die Mü immer wieder ein Stückchen weiterdrehen und immer wieder erneut Scannen ... (ebenso kann der Unterlagpunkt durch Versetzen des Tesa-pünktchens veröndert werden ) so hab ich schon manche kaum mehr vorhandene Prägung etwas besser sichtbar machen können. (ähnlich verfahre ich auch unter dem Binokular - die Schatten verändere ich dort mit einer bewegl. Kaltlichtlampe) Vielleicht hilft's auch hier weiter?
Gruß heripo
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Beitrag von A » Mo 26.11.07 16:42

Maybe variety of these...
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Beitrag von QVINTVS » Mo 26.11.07 20:43

@Bertolt

Wie fertigst Du diese Umrisszeichnungen an? Ist so etwas sehr aufwändig oder gibt es dazu inzwischen schon ein Programm?
Viele Grüße

QVINTVS

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unbestimmter Denar

Beitrag von Bertolt » Mo 26.11.07 22:09

Hallo heripo, A, und QVINTVS, danke für eure Antworten. Zu heripo, das konkrete Kreuzbild der Reversseite habe ich im Archiv f. B. gefunden, so wie A es mit der Braunschweiger Nr. 2031 dargestellt hat. In etwas abgewandelter Form finden wir es auch bei Hildesheimer Münzen. Deine Tesafilm-Methode ist sehr interessant und habe ich auch gleich ausprobiert. Es funktioniert und in der Tat gibt es andere Ergebnisse. Zu Beginn der Umschrift muß ich mich von dem vermeintlichen "D" verabschieden und sehe nunmehr ein liegendes "S". Auch das folgende U(V) entpuppt sich als zwei Ecken, welche nichts miteinander zu tun haben. Die linke ist das auslaufende "S" und die rechte Ecke gehört zu dem wohl folgenden "T". ( siehe Bild ) Ja, und wie ich das zeichne, eigentlich ganz simpel. Ich fertige einen Scan der Originalmünze an, vergrößere auf ca. 10 cm. Lege die Originalmünze unter das Mikroskop und zeichne alle zur entsprechenden Seite gehörenden Merkmale direkt in den Bildkorpus. Gruß Bertolt.
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Zuletzt geändert von Bertolt am Mo 26.11.07 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von wichmann » Mo 26.11.07 22:12

Hallo Berthold,
ein interessantes Stück. Es dürfte sich um einen Denar des Bischofs Udo von Hildesheim handeln ( 1079 - 1114).
Die bei Mehl abgebildeten Stücke , alle aus dem Fund von Burge haben allerdings Buch und Krummstab seitenverkehrt. Die Rückseite ist ähnlich bei den Typen 22,24,25 und 28. Die Umschrift der Rückseite ist S/S CRVX DEI, Vorderseite VDOEPISCOPVS oder ähnlich.
Passt das?.
Herzlliche Grüße , bis Sonntag
wichmann

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Beitrag von Bertolt » Mo 26.11.07 22:37

Hallo wichmann, ich fürchte fast ja, viel lieber wäre mir aber Reinhard von Blankenburg, bei welchem ich ähnliche Stücke fand. Dazu würden dann auch zwei Denare passen Z. f. N. XXII. 95 Nr. 3, Taf. V, 3 ( Archiv B. I Nr. 2027 - Fund Weddewarden 3 ) und in der Tat, aus dem Fund Burge die Nr. 29 ( Das kleine Kluge Heft ) Übrigens die Rückseite ist fast identisch mit dem Seitenstück des Sixtusdünnpfennigs. Ich bringe den Denar Sonntag zum Anschauen mit. Gruß Bertolt.
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