Schaf oder Ziege auf Pfennig

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Antonian
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Schaf oder Ziege auf Pfennig

Beitrag von Antonian » Mo 17.11.08 21:22

Hallo Freunde der Numismatik

Hab hier einen silbernen MA-Pfennig dessen Bestimmung mir nicht gelingt. Hat keinerlei Schrift mehr drauf. Auf der Rückseite war möglicherweise mal ein Wappen dargestellt, kann man leider fast nichts mehr erkennen. Auf der Vorderseite sieht man eine Zíegen- oder vielleicht auch Schafskopf. Hat jemand von Euch eine Idee aus welcher Region und Zeit der Pfennig stammen könnte.
Technische Daten. Durchmesser 15 mm, ganz dünn, Gewicht vielleicht ein halbes Gramm, hab keine so präzise Waage um die Münze zu wiegen, Material Silber.
Was mich noch interessieren würde, hat da jemand auf der Rückseite Material weggefeilt, oder was gibt es für eine Erklärung für diese merkwürdigen Spuren ? Oder war der Schrötling defekt?

Viele Grüsse

Antonian
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Beitrag von Numis-Student » Mo 17.11.08 21:27

Hallo,
das sind die Spuren des Vierschlags, also ganz typische Spuren der Schrötlingsherstellung.
Könnte ein Wiener Pfennig sein. Ich suche mal noch weiter, entweder heute abend oder morgen gibts mehr dazu.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Beitrag von cepasaccus » Mo 17.11.08 22:19

Um den Vierschlag noch etwas zu erlaeutern:

Man hat ein quadratisches Stueck Blech ausgeschnitten und dann so auf die Kanten geschlagen, dass diese herausgequetscht wurden und dem ganzen ein rundlicheres Aussehen verliehen.

vale
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Beitrag von Numis-Student » Mo 17.11.08 22:22

cepasaccus hat geschrieben:Um den Vierschlag noch etwas zu erlaeutern
Darauf hab ich gewartet :D Ich kann morgen gerne einen deiner tollen Vierschlagschrötlinge einstellen, zur Zeit will mein pc vermutlich nicht... Doch, es geht :-)

Schöne Grüße,
MR
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Beitrag von Numis-Student » Mo 17.11.08 22:23

War nur leider nicht ganz das Bild, was ich haben wollte...
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Beitrag von Franz » Di 18.11.08 08:58

Guten Morgen!
ich würde die Münze unter den Wiener Pfennigen einordnen: Albrecht III. (1365-1395) Literatur : Corpus Nummorum Austriacorum von Berhard Koch, Nr:. B265 , Steinbockkopf nach links, einseitig.

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Beitrag von Antonian » Di 18.11.08 19:12

Hallo Franz
Numis-Student aus Wien hatte schon den richtigenTip diese Münze als Wiener Pfennig einzuordnen. Danke für Deine Bestimmung. Mir fehlt leider die Spezialliteratur dazu um Deine Bestimmung nachzuvollziehen. ICh werde die Münze unter dieser Referenz in meiner Münzsammlung einordnen. Super. Ich hatte vermutet, daß auf der Rückseite mal was drauf war, aber das sind wohl nur ein paar Prägespuren die mich dies vermuten liesen. Besten Dank an Numis-Student und cepasaccus für die Erläuterungen der Pfenningherstellung.

beste Grüsse an alle

von Antonian
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Beitrag von biatec » Mi 19.11.08 13:58

Nur noch als Ergänzung, da schon fast alles gesagt ist.

Diese Münze wurde auch als "Böckler" bezeichnet, was auf den abgebildeten Steinbock-Kopf anspielt.

Es sind dies die letzten Wiener Pfennige im CNA vor dem bildlosen "Bloss-Geld"

LG

biatec

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