Bitte um Bestimmungshilfe

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argentit
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Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von argentit » So 04.05.14 13:17

Hallo zusammen,

Ich habe seit kurzem diese Münze (ist vielleicht auch eine Marke) die ich selbst nicht bestimmen konnte. Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen. Möglicherweise stammt sie aus dem frühen Mittelalter.

Eine kurze Beschreibung wie folgt:

Vorderseite: stark stilisierte Frontalansicht einer Person mit Stab in der linken Hand (am oberen Ende mit radförmiger Form, wahrscheinlich entweder ein Bischofsstab, aber eher ein Zepter). Bei der Person sollte es sich um einen Geistlichen oder Herrscher/Fürst handeln.
Rückseite: gekreuzte Werkzeuge: Schaufel und unbekanntes Werkzeug in dreieckigem Wappenschild/Einfassung.
Inschrift Rückseite: M I V M und zwei unbekannte Zeichen links und rechts des Wappens; links vielleicht ein A, rechts eventuell ein I oder U
Durchmesser: ovale Form 16.6 bis 18.7 mm, Dicke: 2.3 mm. Gewicht: 4.2 g.
Material: dunkelgraue Legierung mit hoher Dichte (Sn, Sn-Ag oder Pb-Ag Legierung möglich), Spuren einer hauchdünnen Versilberung, seitliche Risse entstanden bei der Prägung (Schlag).
Dateianhänge
unbekannt-hinten.jpg
unbekannt-vorn.jpg

diwidat
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von diwidat » So 04.05.14 14:47

das ist ein äußerst seltener sogenannter Sondler Pfennig vom Ende des zwanzigsten Jahrhunderts.
Diese Pfennige tauchen gelegentlich bei Raubgrabungen auf,
wenn vorher schon jemand danach geschaut hat.
Wäre eigentlich ein Fall für das Landes Kriminalamt und
der Denkmalsschutzbehörde, die können das Stück wesentlich besser bestimmen. :lol:

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Albert von Pietengau
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von Albert von Pietengau » So 04.05.14 14:55

Hallo,

was die Darstellung (Brustbild) anbelangt, würde ich auch auf frühes Mittelalter tippen. Leider kenne ich mich da gar nicht aus.
Eine Waage scheinst Du ja zu haben... http://www.gold-test.de/pruefung.html Die Dichte von Blei ist 11,3 g/ccm. Falls oben und unten so etwas wie Öffnungen erkennbar sein sollten, handelt es sich evt. um ein kleines Bleisiegel. Von der Farbe und den Rissen her scheint es sich bei dem Material um Blei zu handeln. Auch die Dicke spricht dafür.

Andererseits deuten Spuren von Versilberung eher auf eine (zeitgenössische?) Fälschung einer Münze hin.

Gruß
AvP

PS: Da kam mir ja schon jemand in die Quere. :wink:
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von Albert von Pietengau » So 04.05.14 15:24

Wieder etwas gelernt. Der vermeintliche Heiligenschein... :mrgreen:
http://www.stern.de/reise/fernreisen/zy ... 07594.html
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Re: Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von argentit » So 04.05.14 16:26

Herzlichen Dank diwidat für die eindeutige Bestimmung. Jetzt erst erkenne ich den eindeutigen Sinn der Abbildung. Wo das Stück gefunden wurde oder herstammt weiß ich allerdings nicht.
:D

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Re: Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von Numis-Student » Mo 05.05.14 16:01

MMIV ist übrigens die Datierung ;-)

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von Albert von Pietengau » Mo 05.05.14 16:30

Hallo,

als "Römer" hat man dafür einen Blick, wa? Also 21. Jh. :wink:

Hierzu noch ein interessanter Link:
http://spatensammlung.com/Spaten-des-Mi ... .-Jht.html

Den Griff hätte ich eher für neuzeitlich als das Blatt gehalten: wie man sich täuschen kann!
Obwohl, beim li. Bild des Sachsenspiegels könnte man sich ja noch eine Spitze hinzudenken.

Zum Teppich: Wenn mir jemand gesagt hätte, das wären Spielleute, hätte ich es auch geglaubt. :P

Schöne Grüße
AvP
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)

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