Echt oder Fälschung
Moderator: Wurzel
Echt oder Fälschung
Hallo,
ich würde gerne wissen ob diese byzantinische Bronzemünze vom Justinian I (527-565) echt ist.
1 Folllis, Durchmesser ca. 3,6 cm. Mehr weiß ich leider nicht.
Ich bin für jeden Hinsweis sehr dankbar.
Herzliche Grüße
.Li.
ich würde gerne wissen ob diese byzantinische Bronzemünze vom Justinian I (527-565) echt ist.
1 Folllis, Durchmesser ca. 3,6 cm. Mehr weiß ich leider nicht.
Ich bin für jeden Hinsweis sehr dankbar.
Herzliche Grüße
.Li.
- Wurzel
- Moderator
- Beiträge: 4447
- Registriert: Mo 21.06.04 17:16
- Wohnort: Wuppertal
- Hat sich bedankt: 436 Mal
- Danksagung erhalten: 571 Mal
Re: Echt oder Fälschung
Hallo,
kannst Du uns vielleicht noch das Gewicht nennen?
Nenne uns doch bitte den Grund warum Du offensichtlich zweifel an der Echtheit hast.
kannst Du uns vielleicht noch das Gewicht nennen?
Nenne uns doch bitte den Grund warum Du offensichtlich zweifel an der Echtheit hast.
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/
Re: Echt oder Fälschung
Hallo,
das Gewicht beträgt 18,5 Gramm. Ich habe die Münze vor kurzem auf einer Mineralienmesse gekauft. Ein Bekannter von mir meint jedoch, dass er Zweifel an der Echtheit hätte, weil es so viele Fälschungen auf dem Markt gäbe. Ich soll sie auf jeden Fall von einem Fachmann anschauen lassen. Daraufhin habe ich einige Stunden im Internet nach Bildern und Beschreibungen gesucht, hab jedoch keine gefunden, die genau so aussieht wie meine Münze. Auch dieses Y unterhalb des X auf der Rückseite habe ich auf anderen Justinius Münzen nicht gesehen.
Deshalb hoffe ich, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.
Liebe Grüße
.Li.
das Gewicht beträgt 18,5 Gramm. Ich habe die Münze vor kurzem auf einer Mineralienmesse gekauft. Ein Bekannter von mir meint jedoch, dass er Zweifel an der Echtheit hätte, weil es so viele Fälschungen auf dem Markt gäbe. Ich soll sie auf jeden Fall von einem Fachmann anschauen lassen. Daraufhin habe ich einige Stunden im Internet nach Bildern und Beschreibungen gesucht, hab jedoch keine gefunden, die genau so aussieht wie meine Münze. Auch dieses Y unterhalb des X auf der Rückseite habe ich auf anderen Justinius Münzen nicht gesehen.
Deshalb hoffe ich, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.
Liebe Grüße
.Li.
- Wurzel
- Moderator
- Beiträge: 4447
- Registriert: Mo 21.06.04 17:16
- Wohnort: Wuppertal
- Hat sich bedankt: 436 Mal
- Danksagung erhalten: 571 Mal
Re: Echt oder Fälschung
Hallo, diese Zeichen ist ein Digamma, das griechische Zahlzeichen für 6 zusammen mit dem x ergibt das eine 16 für das 16. Regierungsjahr des Justinian.
Die Münze würde also in den also 542/543 n.Chr. geprägt.
Prägungsort war Kyzikos, dort wurde die Münze in der ersten (Münz)Werkstatt (fachl. Offizin) geprägt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kyzikos
Das Gewicht stimmt, die poröse Oberfläche kann durch durch Umwelteinflüsse verursacht sein.
Stil und Gewicht stimmen, vorbhaltlich würde ich diese Münze anhand des Fotos für echt halten.
Folles des Kaiser Justinian
Kyzikos 1. Offizin
16. Regierungsjahr (AD 542/43)
Sear 207
http://wildwinds.com/coins/byz/justinian_I/sb0207.1.jpg
Grüße Micha
Übrigens ebenfalls kein Fachmann, sondern einfach nur ein Sammler
Darf ich fragen wie viel Du bezahlt hast?
Die Münze würde also in den also 542/543 n.Chr. geprägt.
Prägungsort war Kyzikos, dort wurde die Münze in der ersten (Münz)Werkstatt (fachl. Offizin) geprägt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kyzikos
Das Gewicht stimmt, die poröse Oberfläche kann durch durch Umwelteinflüsse verursacht sein.
Stil und Gewicht stimmen, vorbhaltlich würde ich diese Münze anhand des Fotos für echt halten.
Folles des Kaiser Justinian
Kyzikos 1. Offizin
16. Regierungsjahr (AD 542/43)
Sear 207
http://wildwinds.com/coins/byz/justinian_I/sb0207.1.jpg
Grüße Micha
Übrigens ebenfalls kein Fachmann, sondern einfach nur ein Sammler

Darf ich fragen wie viel Du bezahlt hast?
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/
Re: Echt oder Fälschung
hallo
vielen Dank erstmal für die Informationen. Das hilft mir sehr weiter und ich bin nicht mehr so verunsichert
Bezahlt habe ich 75,- Euro. Ist dieser Preis eigentlich angemessen?
LG
.Li.
vielen Dank erstmal für die Informationen. Das hilft mir sehr weiter und ich bin nicht mehr so verunsichert

Bezahlt habe ich 75,- Euro. Ist dieser Preis eigentlich angemessen?
LG
.Li.
- Wurzel
- Moderator
- Beiträge: 4447
- Registriert: Mo 21.06.04 17:16
- Wohnort: Wuppertal
- Hat sich bedankt: 436 Mal
- Danksagung erhalten: 571 Mal
Re: Echt oder Fälschung
Hier mal zum Vergleich eine Münze aus dem selben Jahr, allerdings aus der zweiten Offizin (B)
http://www.vcoins.com/ancient/forumanci ... duct=16193
Ein Schnäppchen hast Du meiner Ansicht nach nicht gemacht.
Micha
http://www.vcoins.com/ancient/forumanci ... duct=16193
Ein Schnäppchen hast Du meiner Ansicht nach nicht gemacht.
Micha
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/
- Wurzel
- Moderator
- Beiträge: 4447
- Registriert: Mo 21.06.04 17:16
- Wohnort: Wuppertal
- Hat sich bedankt: 436 Mal
- Danksagung erhalten: 571 Mal
Re: Echt oder Fälschung
Hallo Li,
bei Münzen dieses Alters gibt es, im Gegensatz zu Modernen Münzen, nicht wirklich einen Katalog in den man schaut und man dann einen Preis genannt bekommt.
Die Preisbildung beim Kauf antiker Münzen hängt von vielen Dingen ab, einmal die Seltenheit (logisch seltene Münzen kosten mehr), die Erhaltung (wie viel ist von dem Münzbild noch zu erkennen je mehr, desto höher der Preis) und nicht zu letzt der persönliche Geschmack des Käufers.
Deswegen kann ich dir nur sagen was ich vielleicht bezahlt hätte. Dazu mein Eindruck von deiner Münze:
Seltenheit: Folles von Justinian aus Kyzikos sind nicht selten es gibt Schwankungen in der Seltenheit bei Jahrgang und Offizin, aber bei einem Herrscher der 39 Jahre regiert hat ist es fast unmöglich diese Kombinationen Vollständig zu sammeln.
Erhaltung: das Münzbild ist noch recht gut zu erkennen in diesem Punkt ist dein Münzlein etwas besser als so manche die man hier zu sehen bekommt was mich persönlich stört sind die Korrosionsspuren an der gesamten Münze.
Persönliche Vorliebe: wie schon gesagt mich stören die Korrosionsspuren, so daß ich für diese Münze im Maximun 50 Euro gegeben hätte, sie gefällt mir schlicht und ergreifen nicht genug um mehr zu bezahlen.
Aber um dich zu beruhigen, jemand anderes sieht das vielleicht schon wieder ganz anders, ich glaube (wie bereits schon geschrieben) das Du kein Schnäppchen gemacht hast, aber ich glaube auch nicht das Du vom Verkäufer über den Tisch gezogen wurdest.
Wenn sie dir gefällt und Du deine Freude damit hast ist alles in bester Ordnung.
Und um dir ein wenig Hintergrund zu geben hier ein wenig Information:
Das byzantinische Reich nennen wir heute so, die Bewohner selber und auch die Herrscher haben sich als Römer verstanden und nannten sich Romaion (griechisch war Umgangssprache in Ostrom), aufgrund dieses Verständnisses haben die Kaiser auch versucht das alte Imperium wieder herzustellen. Justinian I war hier wohl am erfolgreichsten. Unter seiner Herrschaft wurden viele Gebiete wieder erobert die einmal zu Westrom gehört hatten und diesem verloren gingen. teile Afrikas, Italiens einschließlich Rom selber auf dem Balkan in Afrika und sogar in Spanien.
http://de.wikipedia.org/wiki/Byzantinisches_Reich
Das byzantinische Reich hat bis zu seinem Ende 1452 noch viel Wissen der Antike bewahrt, so das die Eroberung Konstantinopels 1452 in Europa die Renaissance auslöste. Die Flüchtlinge aus Konstantinopel brachten einfach die antiken Schriften nach Europa und so wurde diese hier wieder entdeckt.
Wenn ich es richtig in der Erinnerung habe hat der Wert deiner Münze unter Kaiser Justinian in etwa dem Tageslohn eines einfachen Soldaten entsprochen, ich frage mich dann immer wie wohl dieses Münzlein verloren ging, ob es der Besitzer vermisst hat und durch den Verlust in Bedrängnis geriet usw.
Das beschäftigen mit antiken oder alten Münzen geht weit über die Wertbemessung hinaus und genau deswegen sammelt man.
Lieben Gruß
Micha
bei Münzen dieses Alters gibt es, im Gegensatz zu Modernen Münzen, nicht wirklich einen Katalog in den man schaut und man dann einen Preis genannt bekommt.
Die Preisbildung beim Kauf antiker Münzen hängt von vielen Dingen ab, einmal die Seltenheit (logisch seltene Münzen kosten mehr), die Erhaltung (wie viel ist von dem Münzbild noch zu erkennen je mehr, desto höher der Preis) und nicht zu letzt der persönliche Geschmack des Käufers.
Deswegen kann ich dir nur sagen was ich vielleicht bezahlt hätte. Dazu mein Eindruck von deiner Münze:
Seltenheit: Folles von Justinian aus Kyzikos sind nicht selten es gibt Schwankungen in der Seltenheit bei Jahrgang und Offizin, aber bei einem Herrscher der 39 Jahre regiert hat ist es fast unmöglich diese Kombinationen Vollständig zu sammeln.
Erhaltung: das Münzbild ist noch recht gut zu erkennen in diesem Punkt ist dein Münzlein etwas besser als so manche die man hier zu sehen bekommt was mich persönlich stört sind die Korrosionsspuren an der gesamten Münze.
Persönliche Vorliebe: wie schon gesagt mich stören die Korrosionsspuren, so daß ich für diese Münze im Maximun 50 Euro gegeben hätte, sie gefällt mir schlicht und ergreifen nicht genug um mehr zu bezahlen.
Aber um dich zu beruhigen, jemand anderes sieht das vielleicht schon wieder ganz anders, ich glaube (wie bereits schon geschrieben) das Du kein Schnäppchen gemacht hast, aber ich glaube auch nicht das Du vom Verkäufer über den Tisch gezogen wurdest.
Wenn sie dir gefällt und Du deine Freude damit hast ist alles in bester Ordnung.
Und um dir ein wenig Hintergrund zu geben hier ein wenig Information:
Das byzantinische Reich nennen wir heute so, die Bewohner selber und auch die Herrscher haben sich als Römer verstanden und nannten sich Romaion (griechisch war Umgangssprache in Ostrom), aufgrund dieses Verständnisses haben die Kaiser auch versucht das alte Imperium wieder herzustellen. Justinian I war hier wohl am erfolgreichsten. Unter seiner Herrschaft wurden viele Gebiete wieder erobert die einmal zu Westrom gehört hatten und diesem verloren gingen. teile Afrikas, Italiens einschließlich Rom selber auf dem Balkan in Afrika und sogar in Spanien.
http://de.wikipedia.org/wiki/Byzantinisches_Reich
Das byzantinische Reich hat bis zu seinem Ende 1452 noch viel Wissen der Antike bewahrt, so das die Eroberung Konstantinopels 1452 in Europa die Renaissance auslöste. Die Flüchtlinge aus Konstantinopel brachten einfach die antiken Schriften nach Europa und so wurde diese hier wieder entdeckt.
Wenn ich es richtig in der Erinnerung habe hat der Wert deiner Münze unter Kaiser Justinian in etwa dem Tageslohn eines einfachen Soldaten entsprochen, ich frage mich dann immer wie wohl dieses Münzlein verloren ging, ob es der Besitzer vermisst hat und durch den Verlust in Bedrängnis geriet usw.
Das beschäftigen mit antiken oder alten Münzen geht weit über die Wertbemessung hinaus und genau deswegen sammelt man.
Lieben Gruß
Micha
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/
-
- Beiträge: 470
- Registriert: Mo 14.05.07 22:57
- Wohnort: Bayern
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 2 Mal
Re: Echt oder Fälschung
Ich habe mir Deine Münze mal stark vergrößert angesehen und kann keine außergewöhnlich intensive Korrosion erkennen. Nach meiner Einschätzung wurde die Münze bis aufs blanke Kupfer abgebeizt und anschließend nachpatiniert. Dies ist besonders schön bei "KYZ" zu sehen. Für die Nachpatinierung spricht auch die einheitlich schwarze Farbe. So lange Du noch Erfahrungen sammelst, solltest Du schokoladenbraune und schwarze Exemplare meiden. Dies sind die momentan gängigen Farben, die mit einfachen Mitteln von "Jedermann" eingesetzt werden, um Erhaltungskosmetik zu betreiben.
Gruß
Basil
Gruß
Basil
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 2 Antworten
- 1108 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Peter43
-
- 4 Antworten
- 1515 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Erdnussbier
-
- 3 Antworten
- 1012 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von sergej2448
-
- 14 Antworten
- 2244 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von tilos
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder