Hallo, ich habe mich hier angemeldet, weil ich mit einer Münze nicht weiter komme, es scheint, es hat sie nie gegeben.
Diese "Silber-Münze" scheint im eigentlichen Sinne keine Münze zu sein, sondern wohl eher ein Schmuckstück, welches man als "Orden" oder "Medaille" verlieh.
Die Randeinkerbungen deuten darauf hin, das es mal eingefasst war.
Das Seltsame ist:
Voderseite ein männlicher Kopf mit der Aufschrift
"FRANCISCVS IOP D G IMP AVST REX BOH ETC ET REX APOST HVNG"
(König von Böhmen und dann von Ungarn - Imperator Herrscher von Österreich)
Rückseite ein Wappen mit der Aufschrift
"BURG CO TYR 1780X ARCHID AVST DUX"
(Burg mit Tor Erzherzog von Österreich)
Noch seltsamer ist, dieser "Franz" passt nicht zur Jahreszahl 1780.
Von irgend jemand muss die Münze ja geprägt worden sein und ich kann mir auch nicht vorstellen, das es wirklich ein Einzelstück ist.
Herkunft und Prägung interessieren mich schon.
Ist diese "Münze" schon mal irgend jemand unter gekommen?
Bestimmung einer Münze oder Medaille?
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Re: Bestimmung einer Münze oder Medaille?
Hallo,
die Vorderseite ist einer Münze von Franz Josef I nachgebildet, mehr oder weniger gut passt zB der Dukat: http://www.numizmatyka.waw.pl/sklep/fil ... 00172a.jpg (mit anderer Legende). Die Rückseite wurde vom berühmten Maria-Theresien-Taler 1780 übernommen, der bis jetzt als Anlagesilber nachgeprägt wird.
Solche Stücke, sofern sie sich nicht mit echten Münzen verwechseln lassen, kann jeder Juwelier, Schmuckproduzent, Trachtenschmuckbastler und auch sonst wirklich jeder anfertigen (oder anfertigen lassen).
Demnach lässt sich wohl kaum je der Produzent deines Stückes nachweisen lassen.
Also kann man nur grobe Infos festhalten:
Entstehung möglich seit etwa 1900 (bis jetzt !)
Ort: Österreich (plus Süddeutschland und Umgebung), also dort, wo Trachtenschmuck beliebt war/ist
Wert: Materialwert (mit Glück Silber, ansonsten... nix
)
Da es eben keine offizielle Münze und wohl auch nicht aus der Zeit ist, ist ein solches Stück auch für Sammler eher uninteressant.
Schöne Grüße,
MR
die Vorderseite ist einer Münze von Franz Josef I nachgebildet, mehr oder weniger gut passt zB der Dukat: http://www.numizmatyka.waw.pl/sklep/fil ... 00172a.jpg (mit anderer Legende). Die Rückseite wurde vom berühmten Maria-Theresien-Taler 1780 übernommen, der bis jetzt als Anlagesilber nachgeprägt wird.
Solche Stücke, sofern sie sich nicht mit echten Münzen verwechseln lassen, kann jeder Juwelier, Schmuckproduzent, Trachtenschmuckbastler und auch sonst wirklich jeder anfertigen (oder anfertigen lassen).

Also kann man nur grobe Infos festhalten:
Entstehung möglich seit etwa 1900 (bis jetzt !)
Ort: Österreich (plus Süddeutschland und Umgebung), also dort, wo Trachtenschmuck beliebt war/ist
Wert: Materialwert (mit Glück Silber, ansonsten... nix

Da es eben keine offizielle Münze und wohl auch nicht aus der Zeit ist, ist ein solches Stück auch für Sammler eher uninteressant.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
Re: Bestimmung einer Münze oder Medaille?
Danke für die Antwort/Beschreibung.
Och, ich dachte, diese Münze ist wirklich aus dem Jahr 1790, schon allein, weil wir sie in einem großen Berg Mutterboden gefunden haben
Och, ich dachte, diese Münze ist wirklich aus dem Jahr 1790, schon allein, weil wir sie in einem großen Berg Mutterboden gefunden haben

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Re: Bestimmung einer Münze oder Medaille?
Wie gesagt, die zweite Seite zeigt Franz Joseph I, der erst ab 1848 regierte
Und dann ist es noch ein Altersportrait, was ich aber nicht auswendig aufs Jahr datieren kann,, aber ungefähr nach 1880/1890 
Also ich würde gefühlsmässig eher von NACH 1945 ausgehen. Wie es in den Mutterboden kam ? Vermutlich hat Tante Hilde 1967 bei der Gartenarbeit nicht aufgepasst und das Stück verloren
MR


Also ich würde gefühlsmässig eher von NACH 1945 ausgehen. Wie es in den Mutterboden kam ? Vermutlich hat Tante Hilde 1967 bei der Gartenarbeit nicht aufgepasst und das Stück verloren

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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