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von heripo » Sa 04.12.04 13:02
... ich hätte eigentlich gedacht, daß da von vielleicht kompetenterer Seite eine Antwort käme? - Nun - ich hatte im Nov. 03 Gelegenheit, die nachgebaute Walzen-Prägemaschine In Hall i.T. nicht nur zu sehen - nein - der Erbauer hat sie mir sorgfältig erklärt und vorgeführt und ich hab mich so sehr von diesem faszinierenden Wunderwerk in Bann ziehen lassen, daß ich ihr in der Tat einfach ein paar Stunden in Ruhe zuschauen mußte !
Rein theoretisch könnte auch eine Walzenprägemaschine "ebene" Münzen hervorbringen - aber wie gesagt - rein theoretisch eben, denn, dazu wäre es erforderlich, daß alle physikalischen Kräfte, die " am Ende " des riesigen Räderwerks - nämlich zwischen den beiden Prägewalzen - wirkten, absolut gleichartig wären ! Dies ist aber in der Praxis unmöglich - schon deshalb, weil die Prägestempel dann keine unterschiedlichen Negative haben durften - Vor- und Rückseite nämlich - denn - Pressen- Drücken- und Schieben erfolgt zwar fast ( auf die 100stel Sekunde) gleichzeitig - aber dennoch gibt es physikalisch divergierende "Reibungsverluste". Dies bedeutet physikalisch gesprochen nichts anderes, als daß eine von beiden Seiten der Münze um einen zig-tausendstel-Bruchteil einer Sekunde eben doch "schneller" ist, als die andere Seite - und dies bedeutet für das Metall eben eine "Biegung".
(( der Perfektionsimus der Zukunft wird dies freilich ebenso "korrigieren" wie die Linse des Hubble-Objektivs "gradgebogen" werden mußte )).
Ferner.: der Zain wurde - bedingt durch die Pruduktionsweise der Walzenprägemaschine - als Streifen in die Prägewalzen eingeführt und kam daher ( zumindest, solange die Präge noch nicht gleichzeitig mit einer Stanze verbunden war ) auch als Streifen wieder aus der "Quetsche" raus. Freilich - man hätte ihn hier theoretisch sofort auf eine Ebene leiten können - sogar auf eine " nach oben gebogene" - dann hätte man nicht nur das "Durchhängen" des beprägten Zains vermieten sondern gleichzeitig die durch die Prägung entstandene Wölbung umkehren können ... Nun - all dies zu tun und zu entwickeln, war dann ja auch den nachfolgenden Ingenieuren überlassen ...... daher: nicht a l l e ( insbesondere die späteren ) Walzenprägemaschinen haben noch erkennbar leicht gewölbte Münzen gefertigt. Typisch aber, und ich möchte sagen von ganz besonderem Reiz - sind diese gewöbten Münzen dieser ersteren, habsburgischen Walzenprägemaschinen ! ... Und - wirkt er denn nicht wirklich viel plastischer - fast noch einwenig lebendig - der Poldi auf seinen herrlichen Silberlingen ???
Ich kann nur raten: .... Führt Dich Dein Weg nach Süden, Fremder, so versäume nicht kurz vor Innsbruck - Ausfahrt Hall i.T. - nur wenige 100 m direkt zur Burg Hasegg - ..... die altehrwürdige habsburgische Münzpräge zu besuchen !!! Garantiert wird jeder d a n a c h sagen: - was ist schon eine Woche Rimini gegen 1 Std. Hall i.T. !!!!
Damit sei auch den alten Sigismund, Poldi und Maxl und den Freunden in Tirol ein herzliches Hall - a - li zugerufen - Gruß, heripo