Volusianus mit einer sonderlichen Averslegende

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Sulcipius
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Volusianus mit einer sonderlichen Averslegende

Beitrag von Sulcipius » Sa 14.03.09 19:01

Hallo liebe Forengemeinde

Bei meinem letzten "Beutezug" ging mir folgende Provinzialprägung des Volusianus ins Netz 8)

Auffällig, bzw für mich irritierend ist die Averslegende.
Könnte mir BITTE wer erklären, warum die Legende des Volusianus denn so verstümmelt, bzw flasch wiedergegeben wurde?

Herzlichen Dank im Voraus für Eure Antworten:
PISIDIA - ANTIOCHIA

A) IMP C VIB AP CAL VSSIANO AVG
Drapierte und gepanzerte Büste mit Strahlenkrone nach rechts

R) ANTIOCHIO CLA // Abs.: SR
Zwei Feldzeichen, in der Mitte Legionsadler

Referenz:SEAR: 4381
Gewicht:6,6g
Ø;23mm
Beste Grüße
Sulcipius
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VOLUSIANUS-Provprg-ANTIOCHIA.jpg
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Beitrag von Pscipio » Sa 14.03.09 19:14

Das sieht man bei dieser Prägestätte zu dieser Zeit oft, da waren nicht die begabtesten Stempelschneider am Werk. Und wenn dann die Kaiser noch so rasch wechselten...
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Sulcipius » Sa 14.03.09 19:22

Salu Lars !

Merci für die rasche Antwort !

Also stellen die Legendenfehler zu dieser Zeit aus Antiochia nichts "Ungewöhnliches" dar :roll:

Beste Grüße
Sulcipius
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Beitrag von Pscipio » Sa 14.03.09 19:26

Nein, sie tauchen zu der Zeit häufig auf. Das heisst aber nicht, dass es nicht spannend wäre. Weitere Beispiele:

SNG Leypold 2022, für Valerianus I.: IMP CAE P ΛSLL OVIAΛHIA ...
SNG Leypold 2025, für Gallienus: IMP C P AEI LIC CVLIENO

Beim Valerian war sicher ein griechisch-sprechender Stempelschneider am Werk.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Sulcipius » Sa 14.03.09 19:43

Stimmt spannend sind solche Legenden"verdreherlis" allemal :wink:
Interessant, daß diese Fehler sich bis in die Zeit Valerians und Gallienus
halten, denn diese Kaiser waren bedeutend länger an der Macht, als Trebonianus oder Volusianus :)

Beste Grüße
Sulcipius
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Beitrag von Pscipio » Sa 14.03.09 19:47

Das ist richtig, allerdings könnten die zitierten Münzen auch aus dem Anfang der Herrschaft des Valerian und seines Sohnes stammen.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Sulcipius » Sa 14.03.09 19:51

Haben sich eigentlich die Namen der Stempelschneider irgendwie überliefert, oder kann man irgendiwe herausfinden wie lang solche Stempelschneider tätig waren?

Beste Grüße
Sulcipius
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Beitrag von Pscipio » Sa 14.03.09 19:56

Es sind nur wenige Namen von Stempelschneidern bekannt, z.B. Kimon, Euainetos, Parmenides etc. aus dem Syrakus des 5./4. Jahrhunderts. Bei Provinzialrömern gibt es so etwas nicht.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Sulcipius » Sa 14.03.09 20:01

Also kann man eigentlich nur der "Stilveränderung" der Gepräge eventuell feststellen, daß/ob neue Stempelschneider am Werk waren

Beste Grüße
Sulcipius
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Beitrag von Peter43 » Sa 14.03.09 20:11

Genau. Sylvaine Estiot unterscheidet bei den Münzen des Aurelian dann z.B. graveur a, graveur b usw.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Oktavenspringer » Sa 14.03.09 20:13

Über die Stempelschneider habe ich keine Informationen, aber hier noch ein solches Stück wie Deines aus coinarchives:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 09&Lot=748

Ich habe auch ein solches Stück mit dieser Legende, und so wie es aussieht, stempelgleich mit Deinem Stück.

Freundlichst
OS :wink:
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Pisidien Antiochia 2.jpg

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