Die Quinare und Teilstücke des Prager Typs sind nach dem Fundort eines Depots in Prag benannt.
Es handelt sich dabei um eine Währung der Boier in der Mitte des 1.Jh.v.Chr.
Die Vorderseite zeigt einen komplett in Einzelelemente aufgelösten Kopf nach links oder rechts.
Die Rückseite trägt ein stark stilisiertes Bild eines Pferdes mit einer Art torquesförmigen "Rüssel".
In den gallischen Haeduerquinaren meint Kellner das Vorbild für diesen Typ zu erkennen. (H.J. Kellner, die keltischen Silbermünzen vom Prager Typus, Jb. f. Numismatik und Geldgeschichte, 15.Jg. 1965, 195-207)
Das interessante bei diesem Typ ist seine weite geographische Verbreitung.
Er wurde nicht nur in der Heimat der Boier in Stradonice gefunden, sondern seine Fundorte liegen ebenfalls auf ostösterreichischen Flachland- und Höhensiedlungen und in Bayern, sowie Thüringen,
wo ebenfalls ein Schatzfund gefunden wurde.
Das Gewicht der abgebildeten Exemplare liegt zwischen
1,48 und 1,61 Gramm.
Beim vorgestellten Halbquinar mit einem Gewicht von 0,57 Gramm dürfte es sich um ein Teilstück handeln, welches bis jetzt unediert ist.
Der Durchmesser der Quinare beträgt 13-16mm, des Teilstückes 10mm
Datierung: etwa 70-40v.Chr.
Grüße
Harald
Prager Typ
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Schöne Stücke.Heute fragt man sich immer wieder,hatte der Stempelschneider ein Muster gewählt,das durch sich selbst verständlich war.Ich meine war es für seine Zeitgenossen aus sich selbst heraus zu verstehen,oder war es der Drang zur völligen Abstraktion.
Man könnte zum Beispiel im Kugelmuster der Vorderseite ein KIRSCHBAUM-Zweig deuteln oder den Mistelzweig sehen.
Man könnte zum Beispiel im Kugelmuster der Vorderseite ein KIRSCHBAUM-Zweig deuteln oder den Mistelzweig sehen.
- harald
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Ich glaube dass in dieser späten Phase der keltischen Kunst der Drang zur kompletten Auflösung und Abstraktion der Münzbilder einfach eine Mode, oder Weiterentwicklung war.
Diese Erscheinung ist so gut wie bei allen keltischen Stämmen um die Mitte des 1.Jh.v.Chr. erkennbar und auch ein Zeichen für deren intensive Kontakte untereinander.
Eine Parallele dazu ist Entwicklung von der gegenständlichen zur abstrakten Wiedergabe in der so genannten modernen Kunst.
Gruß
Harald
Ich glaube dass in dieser späten Phase der keltischen Kunst der Drang zur kompletten Auflösung und Abstraktion der Münzbilder einfach eine Mode, oder Weiterentwicklung war.
Diese Erscheinung ist so gut wie bei allen keltischen Stämmen um die Mitte des 1.Jh.v.Chr. erkennbar und auch ein Zeichen für deren intensive Kontakte untereinander.
Eine Parallele dazu ist Entwicklung von der gegenständlichen zur abstrakten Wiedergabe in der so genannten modernen Kunst.
Gruß
Harald
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