1893 British crown

Europa (ohne Euros) und Afrika - ab etwa 1500.
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villa66
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1893 British crown

Beitrag von villa66 » Fr 20.03.15 07:16

Victoria’s “Old Head,” on an 1893 British crown, or 5-shilling piece. (The dynastic date on this coin is LVI.) This large chunk of sterling silver was—when it was coined—a proud expression of the British Empire at its undisputed height.

A little over a century later, I was watching the television coverage of Princess Diana’s (purple-themed) funeral when the British news organization SKY News, in reviewing a number of previous royal funerals—and talking in particular of Queen Victoria’s passing—reported that the artisan who had fashioned the bronze name-plate on Victoria’s coffin had charged five shillings for the work.

This Victoria crown would have paid that bill exactly.

v.
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KarlAntonMartini
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Re: 1893 British crown

Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 20.03.15 10:41

A good example of this beautiful coin. The old Pistrucci design of St. George was combined with the "Old head" of Sir Thomas Brock (1847-1922). In 1893 about 500.000 pieces were struck, until 1900 altogether about 2,1 Mio. were made. It was the last Crown type made for general circulation. - The Crown had disappeared from circulation about 1850. In 1887 the government tried to revive the 5 s to displace the costly Half-sovereigns. But the big silver coin was not popular and only used by the government to pay workers in the Dockyards, whence it was promptly returned to the Banks. Best regards, KarlAntonMartini
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Re: 1893 British crown

Beitrag von Mynter » Sa 21.03.15 10:16

Wie erklärst Du den Umstand, dass diese und die für Edward VII geprägten Crowns in der Regel nur in s bis ss vorzufinden sind, wärend die ebenfalls unbeliebten " Doppelgulden " mühelos in vz oder besser auffindbar sind. Lässt das nicht doch darauf schliessen, dass die Crowns regelmässig am Zahlungsverkehr teilgenommen haben, etwa vergleichbar den deutschen Fünfmarkstücken der Kaiserzeit, die zwar ihres Gewichts wegen unbeliebt , doch im täglichen Verkehr unverzichtbar waren und deshalb heute ebenfalls i.d.R. nur stark gebraucht vorkommen.

Interessant finde ich auch den Beschluss , goldene Kurantmünzen durch unterwertige Scheidemünzen zu ersetzten. Damit wurde ja im Prinzip die Geldmenge reduziert, es sei denn der Ausfall an halben Sovereigns wurde durch die vermehrte Prägung von ganzen Sovereigns ausgeglichen.
Grüsse, Mynter

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Re: 1893 British crown

Beitrag von KarlAntonMartini » So 22.03.15 22:51

Ich beziehe mich auf die Literatur. Aber es dürfte plausibel sein, daß Arbeiter solche Münzen nicht zum Sammeln weggelegt haben. Sicher sind nicht alle Crowns sofort wieder zu den Banken zurückgeflossen und die Rückläufer werden wohl in den ersten Jahren gleich wieder auf den Weg gebracht worden sein. Gehortet wurden die Stücke dann in größerem Stil erst ab 1914. - Die kleineren Goldmünzen verloren im Umlauf stärker an Gewicht, wenn sie das Passiergewicht unterschritten, wurden sie trotzdem zum Nennwert von der Bank angenommen und der Fiskus mußte für den Verlust aufkommen. - Meines Wissens gibt es keine größeren Studien über das unterschiedliche Sammel- und Hortungsverhalten in Europa. Ich halte das aber für ein interessantes soziologisches Thema. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: 1893 British crown

Beitrag von Mynter » Di 24.03.15 09:24

KarlAntonMartini hat geschrieben:Ich beziehe mich auf die Literatur. Aber es dürfte plausibel sein, daß Arbeiter solche Münzen nicht zum Sammeln weggelegt haben. Sicher sind nicht alle Crowns sofort wieder zu den Banken zurückgeflossen und die Rückläufer werden wohl in den ersten Jahren gleich wieder auf den Weg gebracht worden sein. Gehortet wurden die Stücke dann in größerem Stil erst ab 1914. - Die kleineren Goldmünzen verloren im Umlauf stärker an Gewicht, wenn sie das Passiergewicht unterschritten, wurden sie trotzdem zum Nennwert von der Bank angenommen und der Fiskus mußte für den Verlust aufkommen. - Meines Wissens gibt es keine größeren Studien über das unterschiedliche Sammel- und Hortungsverhalten in Europa. Ich halte das aber für ein interessantes soziologisches Thema. Grüße, KarlAntonMartini
Ernst Seydt, der 1871 bei Ansell an der Royal Mint hospitierte, schreibt in einem Aufsatz, dass in England der " Endverbraucher " das volle Risiko trug, aber brerchtigt war, ein untergewichtiges Goldstück anzuhalten und unbrachbar zu machen. Sicher ein schwacher Trost. Möglicherweise wurde diese Praxis geändert.

Im Deutschen Reich war es jedoch ab 1871 so, dass der Staat für untergewichtige Münzen aufkam. Fragt sich, wie gross die Bedeutung dieser Bestimmung in der Praxis wirklich war. Ich habe schon mehrere untergewichtige Reichsgoldmünzen gesehen. Möglicherweise wurden soclhe Stücke eben doch nicht zum Einlösen präsentiert, da das Vertrauen in die Währung gross genug war.

In Deutschland galt ein gesetzlich festgelegtes Ausprägungsverhältnis für Kronen und Doppelkronen, also die Nominale vergleichbar 10 /- und £1. Auf jede Krone hatten drei Doppelkronen zu kommen.
Dem zehnmarkstück gab man eine Lebensdauer von 25 Jahren, dem Zwanzigmarkstück eine von 50 Jahren. Bestimmt waren auch dies die Überlegungen, die der englischen Entscheidung, weniger Half Sovereigns auszuprägen, zugrundelagen. Die Münzen nutzen sich schneller ab und waren deshalb weniger praktisch, als die etwqs grösseren Nominale.
Grüsse, Mynter

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Re: 1893 British crown

Beitrag von KarlAntonMartini » Di 24.03.15 14:11

Es war eher so, daß niemand untergewichtige Stücke anhielt, eben weil er dann mit Verlusten hätte rechnen müssen. Verluste innerhalb der Passiergewichte trug der Staat. Die Frage wurde virulent, als um 1880 die Hälfte aller umlaufenden Goldmünzen mehr als ein Prozent an Gewicht verloren hatten. Zunächst demonetarisierte man per 1890 alles vorviktorianische Gold und akzeptierte es zum Nennwert, sofern es nicht mehr als 4 Grain unter dem Soll lag. 1884 wurde sogar ein Gesetz gemacht, wonach Half-sovereigns nur noch mit einem Goldwert von 9 Shilling ausgebracht werden sollten, daraus wurde aber nichts. Bis 1909 kostete der Goldverlust den britischen Steuerzahler 551.000 Pfund. (Craig, The Mint, pp 349). Grüße, KarlAntonMartini
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Re: 1893 British crown

Beitrag von Mynter » Di 24.03.15 14:26

Vielen Dank für den Literaturhinweis.
Grüsse, Mynter

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Re: 1893 British crown

Beitrag von villa66 » Mi 01.04.15 09:03

This exchange was much appreciated. I read the back-and-forth with much interest. I'll add three small considerations:

1) In addition to normal circulating duties, I expect the Victorian and Edwardian crowns had extensive holiday tasks as gifts.
2) A crown was a goodly amount of cash and I'll bet many family souvenirs were flushed into circulation at least one final time during the '20s and '30s.
3) The .925 silver of the crowns was a faster-wearing alloy than the .900 fine U.S. coins that form my own frame of reference for how much circulation silver coins have experienced. My own bias, then, is to over-estimate the amount of circulation pre-1920 British silver has experienced.

Thank you both for the good talk on this...

:D v.

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