Benzotriazol.

Reinigungstips, Aufbewahrung, Handschuhe, Pinzetten, Olivenöl, Literatur, Software usw.
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gromaru
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Benzotriazol.

Beitrag von gromaru » Mo 04.06.07 14:55

Auch mich hat es nun getroffen. Vor einiger Zeit hab ich mir einen Justinianischen Follis mit einer schwachen Doppelprägung gekauft und nun hat er zwei schöne giftig hellgrüne Punkte, die davor nicht da waren. Nun hab ich mir einige Beiträge, Webseiten und Ratgeber zu Bronzepest durchgelesen und fast alle erwähnen oder schlagen Benzotriazol vor. (Es gibt natürlich auch backen und die Backsoda - Waschsoda-destilliertes Wasser Lösung. Z.B. http://www.ancient-times.com/info/bronze_disease.html )
Ich habe versucht Benzotriazol hier in meiner Stadt und Umgebung aufzutreiben, aber die 2 - 3 grösseren Apotheken können es gar nicht besorgen und ein chemisches Labor will 30 bis 35 euro nur für das Benzotriazol in fester Form. Dazu würde noch Ethanol kommen für die (ich glaube 6%e) Lösung. Googlen war eine Katastrophe.

Kennt jemand einen online Shop bei dem man Benzotriazol bekommt, am Besten schon in Lösung und vielleicht keine riesigen Mengen? Und wäre es möglich mir noch genau den Prozess zu erläutern? 1 Stunde bis 2 Tage eintauchen und dann? Abtupfen? Backen? Drum rum tanzen?

Grüsse,

gromaru

andi89
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Beitrag von andi89 » Mo 04.06.07 19:41

Hallo!

Also das günstigste das ich gefunden hab ist fest und 100g kosten 32,80 Euro, 250 g 58,00 Euro.
Achja, sei bitte im Umgang mit dem Stoff vorsichtig, unbedingt Handschuhe tragen. Wenn ich das jetzt nicht verwechsel, dann ist der Stoff sogar krebserregend.

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"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)

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Beitrag von SB » Mo 04.06.07 19:52

Hallo gromaru,

ich würde die Hände von Benzotriazol lassen, da es als mindergiftig eingestuft ist. Der Umgang damit ist nicht einfach und du solltest eine entsprechende Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille etc) tragen.
Es ist sowieso ratsam die Finger von irgendwelchen Chemikalien lassen. Bei unsachgemäßen Umgang kann es zu bösen Verätzungen oder Schlimmeren kommen.
Versuch doch lieber die Methode mit dem Soda. Das ist ungefährlicher (wenn du es nicht in die Augen bringst) und hilt meist auch gegen Bronzepest.

Gruß
SB

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gromaru
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Beitrag von gromaru » Mo 04.06.07 20:31

Danke Euch. Auch wenn ich schon von den Gefahren wusste, recht habt ihr schon.

Ok, dann werde ich es mal mit dem Sodagemisch probieren. Mal schauen, ob das hilft. Stimmen denn die Anleitungen im Link, den ich oben als Beispiel genannt habe? Ich glaube ich habe irgendwo eine Empfehlung für eine höhere Konzentration gefunden, kann aber die Seite nicht wieder auftreiben.

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Huehnerbla
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Beitrag von Huehnerbla » Mo 11.06.07 12:52

andi89 hat geschrieben: Achja, sei bitte im Umgang mit dem Stoff vorsichtig, unbedingt Handschuhe tragen. Wenn ich das jetzt nicht verwechsel, dann ist der Stoff sogar krebserregend.
Zum Thema krebserregend scheiden sich wohl noch die Geister. Ganz ungefährlich ist BTA sicher nicht.
Es wird oft unter der Bezeichnung Preventol CI-8 (Bayer) oder Cobratec 99 (Sherwin Williams) verkauft.
Gruß
Jürgen

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Basil
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Beitrag von Basil » Mo 11.06.07 19:31

Hallo Huehnerbla,

welches Mischungsverhältnis schlägst Du bei Benzotriazol zu Äthanol vor?

Gruß Basil

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gromaru
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Beitrag von gromaru » Mo 11.06.07 21:18

Danke Huehnerbla.

Ich denke allerdings, dass ich nur eine Chance habe an Benzotriazol zu kommen. Ich muss jemanden finden, der das Zeugs schon hat. Leider gibt es bei uns hier nur Möbelrestauratoren, aber ich werde nochmal Frankfurt ausprobieren.

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Beitrag von Wurzel » Mo 11.06.07 21:26

Hallo,

lese Dir doch einmal diesen Thread durch:

http://www.numismatikforum.de/ftopic16124.html

auf der dort genannten Seite:

http://www.restaurierung-und-mehr.de/

Kannst Du hier:

https://ssl.kundenserver.de/ssl.restaur ... ED&npos=25

BTA in einem 50 ml Gebinde kaufen.

Lieben Gruß
Michael
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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gromaru
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Beitrag von gromaru » Mo 11.06.07 21:42

Hui!

Danke, ich schaue es mir sofort an! :)

EDIT:

Danke Dir. Ich kannte die Diskussion schon, aber ich habe einfach das Produkt im Shop übersehen. Riesen Dank!

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Benzotriazol

Beitrag von Siggi Balz » So 04.11.07 11:20

Hallo,

Zu Benzotriazol habe ich folgende Webseite gefunden :

BENZOTRIAZOL

Benzotriazol ist der perfekte Korrosionsinhibitor für Buntmetalle und Silber.

LG, Eure Siggi

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Benzotriazol

Beitrag von Penumze » Mo 29.09.08 13:59

Siggi Balz hat geschrieben:Hallo,

Zu Benzotriazol habe ich folgende Webseite gefunden :

BENZOTRIAZOL

Benzotriazol ist der perfekte Korrosionsinhibitor für Buntmetalle und Silber.

LG, Eure Siggi
Hallo Siggi,

ich hab mal die Firma unter dem Link BENZOTRIAZOL kontaktiert.

Aber auch die verkaufen ihre Korrosionsschutzmittel leider nur in industriellen Mengen (ab 25 kg) an gewerbliche Abnehmer.
Schade, :cry:

LG, Peter

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heku
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Beitrag von heku » Mo 29.09.08 19:02

ich kaufte vor ca. zwei Jahren bei

http://www.restaurierung-und-mehr.de/

Benzotriazol, um bei römischen Antoninianen die Bronzepest zu stoppen. Seitdem ist keinerlei Veränderung an den Münzen zu beobachten, die Wirkung erscheint mir auch langfristig als hervorragend.

50ml fertig angesetzte Lösung kostet dort 2,51 Euro plus Versand.

Viele Grüße
Hermann

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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 30.05.09 13:07

Hallo, ich möchte mal diesen Thread wiederbeleben.

Ich will doch mal mit Benzotriazol arbeiten, da beim Einlegen befallener Münzen in die empfohlene Na2CO3 / NaHCO3-Mischung die Restpatina gleich mit aufgelöst wurde und die Oberfläche relativ häßlich kupfrig bis grau wurde. So sollen meine Münzen, die vielleicht nur einen punktuellen Befall mit Bronzepest haben, hinterher nicht aussehen.
Ich habe mir Benzotriazol hier gekauft:

http://shop.ebay.de/benzotriazol?_from= ... zol&_naf=1

Schneller Versand, gute Verpackung, schöne Briefmarken drauf :wink:; und es wird als Granulat verkauft, so daß also nicht viel Staub entstehen dürfte. Der Verkäufer liefert auch ein komplettes Datenblatt mit. Nun hätte ich aber gern noch ein paar Infos zu dem Stoff und vor allem zu seiner Anwendung.
Angst vor Vergiftungen habe ich eigentlich nicht; ich arbeite mit Kleinstmengen, trinke und esse das Zeug nicht, und wenn es als mindergiftig eingestuft ist, ist es nicht so gefährlich, daß es mich aus drei Metern anspringt oder durch die Haut vergiftet.

1. Wie stark muß die Lösung sein, und worin wird das Benzotriazol gelöst (Wasser / dest. Wasser / Alkohol, und ggf. wievielprozentig?)?
2. Wird die Münze eingetaucht (oder eingelegt? Wie lange?), oder wird das B. punktuell aufgetragen?
3. Durchdringt der Stoff die Bronzepest und verhindert das Voranschreiten des Prozesses, oder muß vorher alles mechanisch abgetragen werden?
4. Wird der Rest hinterher abgespült, oder bleibt der Stoff drauf?

Danke im voraus für Eure Tips,

Homer
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Beitrag von diwidat » Sa 30.05.09 18:01

Als nich ganz so feinfuhliger Mensch und Sammler wurde mal ein Versuch gestartet, die Bronzepest zu stoppen - ohne Vergiftungserscheinungen.

Feinfühlige Sammler AB HIER bitte nicht weiter lesen!

Die Münze wurde über einen Bunsenbrenner auf dunkel Rotglut erhitzt ( ca. 300°C) und dann in Wasser abgeschreckt. Dabei fliegt durch die Dampfentwicklung die ganze Verkrustung runter (manch einer liebt sie).
Anschließend mit Natron nachneutralisiern, in Alkohol spülen und die Krustenreste etwas mechanisch nachbearbeiten.
Anschließend im Zeitraffer etwas nachpatinieren, noch einmal Alkohol, dann mit der Flamme bis ca. 120°C trocknen (alle Wasser und Alkoholreste verdampfen) und dann (noch warm) mit dem berühmten Wachs konservieren.

Wen das Langzeit Ergenis interessiert, muss in ein paar Jahren mal meine Erben fragen.
-> und jetzt -Feuer frei für Bedenkenträger <-

Gruß diwidat
Dateianhänge
Bronzepest_Beseitigung.jpg

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pingu
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Beitrag von pingu » So 31.05.09 14:11

Hallo,

wieso Feinfühlige nicht weiterlesen??? - ich finde ein beeindruckendes Ergebnis!
Habe hier noch ein paar Römer liegen, die sich meiner Reinigung verweigerten, daher habe ich seinerzeit dieses Gebiet nicht weiter verfolgt. (vor ca. 15 Jahren mal ungereinigt gekauft)
Olivenöl brachte damals keinen Reinigungserfolg.
Eine große Bronze ist dabei (ca.24g - könnte versilbert/Silber sein), die vielversprechend aussieht nur leider extrem verkrustet ist. Auf einer Seite scheint jemand zu sitzen, Umschrift etwa:
P.COSV??MOT???SVES???????? mehr ist momentan nicht zu entziffern...
Auf der anderen Seite scheint ein Rundes Gebäude mit vielen Menschen/Köpfe? zu sein mit Zeichen rechts und links daneben.
Mal sehen was nach der Behandlung mit deiner Methode herauskomt.

Grüße
pingu
Zuletzt geändert von pingu am So 31.05.09 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....

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