Goldmünze "rostet" ?

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steff123
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Goldmünze "rostet" ?

Beitrag von steff123 » Do 04.10.07 22:07

Hallo,

ich musste gerade feststellen, dass meine 200 EUR Goldmünze zur Euro-Einführung blau - violette Flecken auf der Rückseite bekommen hat. Ich hab die Münze direkt von der Ausgabestelle für Sammlermünzen gekauft. Meine 100 EUR Goldmünze hat auch einen winzig kleinen Fleck. Die Münzen der späteren Jahre sind aber "noch" ok.
Der Rand der Flecken ist rötlich bis violett. Der Kern geht eher ins dunkelblaue.

Was sind das für Flecken? Gold kann doch nicht oxidieren, oder?

Darf bzw. sollte man diese Flecke entfernen?

Wenn ja, wie entfernt man diese Flecken am besten?

Wenn nein, ist mit den Flecken eine Wertminderung verbunden?
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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 04.10.07 22:37

Sind die Flecken denn wirklich auf der Münze oder auf der Folie? Grüße, KarlAntonMartini
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diwidat
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Beitrag von diwidat » Do 04.10.07 23:06

Letztens hatte ich genau die gleiche Münze mit dem gleichen Erscheinungsbild in der Hand.

Von Hause aus bin ich ein großer Münzenputzer, aber nur wenn man dabei nichts kaputt machen kann.
In diesem Fall hab ich meine Hilfe abgelehnt, da 1. Gold nicht rosten kann, d.h. unter normalen Umständen keine Korrosion statt findet.
2. der Fleck nur oberflächlich aufliegt und die Münze nicht beschädigt wurde.

Momentan weiß ich keine Methode um fremde Münzen sicher von diesen Flecken zu befreien. Daher konnte ich nur raten NICHTS zu machen und abzuwarten, bis Metallurgen einen Rat geben können.

Der Zustand ist quasi normal und bedeutet m.E. keinen Wertverlust.
Die Ausgabestelle muss sich mit den vielen zurück gegebenen rumschlagen, ergo wird denen auch mal etwas einfallen.

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Pflock
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Beitrag von Pflock » Fr 05.10.07 14:20

Naja, mit dem Wertverlust ist das so eine Sache. Aus numismatischer Sicht mag das zwar richtig sein, oberflächliche Flecke haben ja keinen Einfluß auf den Erhaltungsgrad. Jeder Käufer wird aber zum gleichen Preis eine einwandfreie Münze kaufen, wenn die alternative besteht (wie bei den Goldeuros). Man wird eine solche "befleckte" Münze vermutlich immer nur zu einem niedrigeren Preis verkaufen können.
Gruß Pflock

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Beitrag von diwidat » Fr 05.10.07 17:32

Hallo Pflock (der Mittelpunkt Deutschlands),
hier spielen jetzt zwei Dinge rein
1. die vermutete Wertminderung (nach der Steff fragte)
2. der Wertverlust, den wir beide (konträr) im Auge haben.

Die Flecke bilden selbstverständlich einen Anlass zur Preisminderung (Wertminderung) durch einen nachstehenden Käufers. Daher hat die Ausgabestelle die Stücke auch umgetauscht. Jetzt sind da nur noch fleckige zu bekommen.

Ein Wertverlust tritt erst auf, wenn der Besitzer die Flecke versucht mit ungeeigneten Mitteln zu beseitigen und die Münze dabei beschädigt.
Der Grundwert, das Gold, bleibt in jedem Fall erhalten, auch wenn jemand mit einem Hammer die Flecke beseitigt hat.

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Beitrag von jeggy » Fr 05.10.07 20:38

Es handelt sich um silberhaltige Verunreinigungen. Es gibt da wohl einen Stoff, dessen landläufige Bezeichnung mit "-wasser" endet, mit dem man wohl die Flecken wegkriegt... probiert habe ich das aber noch nicht.
Wer hat's erfunden?

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Beitrag von tilos » Mi 10.10.07 17:37

Hallo jeggy, das denke ich auch:
Bei farbigen Flecken a.d. Oberfläche von Goldgegenständen, sogar bei Feingold (999) kann es sich um Sulfidumwandlungen der (geringen) Silberanteile handeln. Diese müssten sich dann wie bei der Silberreinigung entfernen lassen. Aber auch andere komplizierte Reaktionen können in seltenen Fällen Gold-Oberflächen verändern. Hier sollte man eher einen versierten Metallrestaurator zu Rate ziehen.
Gruß
Tilos
: Meinst Du sogen. "Scheidewasser"?

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Beitrag von jeggy » Mi 10.10.07 17:52

Das Königswasser meine ich nicht ;)
Wer hat's erfunden?

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Beitrag von tilos » Mi 10.10.07 19:00

Hallo jeggy,
der Tipp wäre ja auch echt blöd, weil Königswasser ja bekanntlich Gold (und Platinmetalle) auflöst.
Also war Scheidewasser (d.i. Salpetersäure) gemeint, wie man es im klassischen Verfahren z.B. zum Abtrennen des Silbers (dieses wird gelöst) von Gold o. Platin benutzt(e).
Als Reinigungsmittel für Goldmünzen würde ich jedoch weiterhin schwefelreduziernde Mittel einsetzen, ansonsten bekäme man u.U. Ätzflecken a.d. silberhaltigen Partien, zumindest stumpfe Flecke wenn man Pech hat.
Es grüßt
Tilos

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Beitrag von saharafuchs » Do 22.11.07 20:38

Diese Flecken entstehen durch Schwefelverbindungen auf der Haut der Finger. Bei der Bank werden diese Münzen oftmals nicht mit Handschuhen verpackt. Ausserdem greift der Prägemeister ab-und-zu mal in die Kiste , um den Prägevorgang zu kontrollieren.

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Beitrag von Pflock » Do 22.11.07 21:01

Hallo Saharafuchs,
kann man diese Flecken wieder entfernen?
Gruß Pflock

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Freue mich immer über Angebote.
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