Hilfe Korrosionsangriff !!!

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Sir Oly
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Hilfe Korrosionsangriff !!!

Beitrag von Sir Oly » Mi 27.08.03 18:49

Hallo Leute,Als ich vor einiger Zeit mal wieder in einem älteren Münzalbum stöberte,fielen mir bei einigen Provinzialprägungen seltsame staubig-grüne flecken auf. 8O Ich warf die Münzen in wilder Panik in ein nahgelegenes Ölbad und rubbelte den Belag weg.Aber die Flecken tauchten innerhalb kurzer Zeit wieder auf !! :crazyeyes: Hat Irgendjemand einen guten Tipp was man da machen kann :?: :?:

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Morgoroth
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Beitrag von Morgoroth » Mi 27.08.03 19:04

Kenn ich auc, trocknen lassen und mit Zahnstocher abkratzen, voila.
oida ou eidos

Sir Oly
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Beitrag von Sir Oly » Mi 27.08.03 21:07

Hallo Morgoroth,Nöööö klappt nich,hab ich auch getestet . :cry:

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mumde
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Beitrag von mumde » Do 28.08.03 00:42

@Oly: Es gibt verschiedene grüne Flecken, die auf Bronzemünzen aus verschiedenen Gründen auftauchen können. Es gibt grünen Belag, der sich mit Spiritus oder einem anderen Lösungsmittel problemlos entfernen läßt. Es gibt aber auch hellgrüne Flecken, die sich in das Metall hineinfressen. Die kommen immer wieder und fressen weiter. Man kann die Bronzemünze erhitzen, dann werden die grünen Flecken schwarz und lassen sich abbürsten. Und wenn man nach vier Wochen das Stück wieder ansieht, sind die grünen Flecken wieder da. Ich habe mal gehört, daß das Säuren sind, die mit dem Metall Salze bilden, und solange die Säure wirkt, bildet sie eben Salze. Bei ganz verzweifelten Fällen lege ich solch ein Stück vier Wochen lang in Wasser, in dem ich eine Prise Natron gelöst habe, in der Hoffnung, daß das Natron die Säure neutralisiert. Das funktioniert zwar, und die hellgrünen Flecken erscheinen dann nicht mehr. Aber die ganze Patina der Bronzemünzen ist weg. Die Stücke sehen brutal gereinigt aus. Das Natron frißt also nicht nur die grünen Flecken weg, sondern alles, was über dem reinen Kupfer an der Oberfläche ist.
Eine richtig elegante Lösung für das Problem würde ich auch gern kennenlernen.
Gruß mumde

Sir Oly
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Beitrag von Sir Oly » Do 28.08.03 14:08

Hallo Mumde,Danke für Deinen Beitrag.Das Ganze klingt aber sehr entmutigend. :roll: Wenn es sich wirklich um eine Säure handelt,kann man Sie vielleicht mit einer anderen Lauge (z.b Seife) neutralisieren.Werde mal ein wenig experimentieren !! :)

mfr
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Beitrag von mfr » Do 28.08.03 15:25

Ich glaube das beschränkt sich nicht nur auf Kupfermünzen oder Römer. Ich habe hier einen Taler aus Silber, ebenfalls mit diesem grünen Zeug, einige Buchstaben der Umschrift sind schon fast weggefressen :?

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Morgoroth
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Beitrag von Morgoroth » Do 28.08.03 15:39

ich versteh das net, bei mir lässt sich das grüne Zeug problemlos abkratzen :?:
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Beitrag von Nikolausi » Do 28.08.03 22:26

HO HO
die Grünen Flecken, die sorgen bei mir auch für Herz - und Magengrimmen
es handelt sich um einen schleichenden Vorgang, bei dem, bei mir jedenfalls tw. sogar die intakte Patina wegplatzt...
ich hab mal ein paar antike Kandidaten fotografiert:


[ externes Bild ]

weiß jemand Rat?
Hier war schon mal ein Beitrag, aber ich finde ihn nicht mehr!!

Hallo Moderatoren, Schiebt den Beitrag mal zum Thema Reinigen, da treiben sich ja die ganzen Spezialisten rum!
Sammlergrüße
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mfr
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Beitrag von mfr » Sa 30.08.03 17:25

So hier mein Sorgenkind:
[ externes Bild ]

Was schlagen die Experten als Reinigung vor ?

P.S.: Ich habe den Thread wie gewünscht nach Reinigen verschoben.

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mumde
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Beitrag von mumde » Sa 30.08.03 19:45

Hallo Muenzenfreund, wenn ich mir das Foto ansehe, denke ich erstmal an eine Broschierspur, also zwei Stellen, an denen Nadel und Öse angelötet waren, so daß die Münze als Schmuckstück getragen werden konnte. Bei Broschierspuren oder Henkelspuren sieht man es manchmal, daß sich die Umgebung grün verfärbt; das muß irgendwie mit dem Lötvorgang und den dabei benutzten Mitteln zusammenhängen. Sowas frißt aber das Silber nicht nicht so verheerend an wie die grünen Flecken auf Kupfer. Könnte es sein, daß die zerstörten Stellen auf Deiner Münze entfernte Lötstellen sind?
Gruß mumde

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Beitrag von Sir Oly » So 31.08.03 10:50

Also ich habe jetzt mal zu Testzwecken eine "verseuchte" Münze in ein Schälchen mit Flüssigseife gelegt (so`n Kram zum Händewaschen).Die Seife war nach ca.1 Stunde vollkommen grün gefärbt.Dannach habe ich die Münze über Nacht in dest. Wasser gelegt. Naja,der grüne Fleck ist jetzt weg und die Patina ein wenig matt :( .Nun muss man mal abwarten was passiert !

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » So 31.08.03 11:55

Hallo,

die Flecken sind wohl auch unter dem Namen "Bronzekrankheit" bekannt. Eine Lösung habe ich dafür leider auch nicht (nur ebenfalls eine befallene Münze).
Folgende Seite zeigt, wie stark das Thema diskutiert wird und dass es kein anerkanntes Heilmittel gibt.
Aber vielleicht hilft sie Euch weiter. Leider ist sie auf Englisch.
http://www.ancientcoins.biz/pages/
Links unten "Bronze Desease" anklicken. Und dann viel Spaß.... :twisted:
Gruß,
antoninus1

Sir Oly
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Beitrag von Sir Oly » So 31.08.03 18:36

Hallo Antoninus1,Danke für den Tip.Werde mal sehen ob man dieses BENZOTRIAZOL in irgend einer Apotheke auftreiben kann.1000 Dank :D :!: :!: :!:

secundus
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Beitrag von secundus » So 31.08.03 19:23

Hi Sir Oly,

melde Dich am Besten in diesem Forum an
http://www.goron.de/~heimdall/phpBB2/
Dort findest Du zu diesem Thema unter den Rubriken "Münreinigung" und "Fund- Restauration & Konservierung" Bezugsquellen und Expertenrat.:D :D :D

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Do 01.04.04 20:30

Hallo, Ihr Bronzepestgeplagten!
Meiner Erfahrung nach gibt es bei solchen Münzen nur zwei Möglichkeiten:
Die erste ist, daß man schon beim Kauf alle "Furunkel" auf ihre Bösartigkeit hin überprüft, und ggf. die Finger davon läßt, auch wenn das Stück noch so lockt. Hat man aber eine Münze gekauft, die sich erst nach längerer Zeit als bronzekrank erweist, hilft wohl nur ein Vorgehen, wie es auch der Chirurg bei einem Tumor anwendet: der tiefe Schnitt bis weit ins "Gesunde". Es tut zwar gewaltig weh, wenn man mit der angeschliffenen Nadel die Pestbeulen gründlichst ausräumt und dann in die entstandenen Löcher gucken muß, aber dieser Schmerz ist geringer als der, den der Anblick des allmählichen Verfalls und schließlich des Totalverlustes einer Münze bereiten würde. Es ist mir so in den meisten Fällen gelungen, mit einem Minimum an Substanzverlust den Prozeß zu stoppen.
Mitfühlende Grüße an alle Betroffenen!
chinamul
Incidit in Scyllam qui vult vitare Charybdim!
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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