Reinigung von Sammler-Silbermünzen

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schnufferl
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Reinigung von Sammler-Silbermünzen

Beitrag von schnufferl » Mi 25.08.04 20:52

Hallole, bin ganz neu hier und habe gleich eine für mich wichtige Frage: Wie reinige ich Sammler-Silbermünzen, die leicht angelaufen sind? Normalerweise sind die Münzen in diesen Klarsichtdosen, aber es gibt ganz schlaue Leute, die die Dose aufmachen und die Münze berühren, und dann gehts halt los - angelaufen. Kann mir jemand einen guten Tip geben? :smilecolros:

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corrado26
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Beitrag von corrado26 » Do 26.08.04 09:56

Lies Dir mal den ganzen Thread "Reinigen" durch, da findest Du jegliche Antwort auf Deine Frage :wink: , ansonsten herzlich Willkommen im Forum und um es von vornherein klarzustellen: :!: Ich bin ein totaler Gegner jeder Reinigung von Münzen, egal, wie alt :!:
Gruß
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siggi
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Beitrag von siggi » Sa 28.08.04 15:15

Hallo schnufferl,

die besten Ergebnisse erzielt man vielleicht schon mit Zahnpasta und einer Zahnbürste aus Naturborsten. Die Münzen sollten hinterher ausreichend gewässert werden!!! Natürlich sind die Münzen hinterher sofort trocken zu tupfen und müssen anschließend auf einer Heizung leicht erwärmt weiter getrocknet werden (um eingetrocknete Wassertropfen - welche nicht wieder verschwinden würden zu vermeiden).

Es empfiehlt sich hinterher die Münzen mittels eines handelsüblichen Münzlacks zu konservieren damit sie hinterher nicht anlaufen.

Ich habe damit schon ganz ordentliche Ergebnisse erzielt.

Und eins muß klar sein: Immer mit einer Kunststoffbeschichteten Pinzette anlangen ... und neu werden Sie nimmer mehr :!:

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Beitrag von ossenbruegger » Sa 28.08.04 22:38

siggi hat geschrieben:Hallo schnufferl,

die besten Ergebnisse erzielt man vielleicht schon mit Zahnpasta und einer Zahnbürste aus Naturborsten. Die Münzen sollten hinterher ausreichend gewässert werden!!! Natürlich sind die Münzen hinterher sofort trocken zu tupfen und müssen anschließend auf einer Heizung leicht erwärmt weiter getrocknet werden (um eingetrocknete Wassertropfen - welche nicht wieder verschwinden würden zu vermeiden).

Es empfiehlt sich hinterher die Münzen mittels eines handelsüblichen Münzlacks zu konservieren damit sie hinterher nicht anlaufen.

Ich habe damit schon ganz ordentliche Ergebnisse erzielt.

Und eins muß klar sein: Immer mit einer Kunststoffbeschichteten Pinzette anlangen ... und neu werden Sie nimmer mehr :!:

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siggi
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Beitrag von siggi » Mo 30.08.04 19:34

Hallo schnufferl,

hier melde ich mich doch noch einmal. Vielleicht sind meine vorherigen Angaben zur Reinigung von Silbermünzen (ab 1871) etwas zu allgemein, deshalb möchte ich sie nun genauer benennen. Vielleicht waren meine Angaben zu pauschal...

1. Vorbehandlung – Entfernung von Schmutzschichten

- in stark konzentrierter Kernseifenlaufe (möglichst warm)
- anschließend mit der leichen Lauge und einer weichen Bürste abbürsten
- Münze mit Kunststoffpinzette der Seifnelösung entnehmen
- Auf einen Porzellanteller Münze mit der Pinzette festhaltung ung mit einer weichen oder harten Zahnbürste mit reinen Naturborsten reinigen
- Nur den an der Oberfläche gelösten und aufgeweichten Schmutz entfernen!
- Die gereinigte Münze wird nun mit sehr schnellen und heftigen Bewegung in einem neutralen Wasserbad gespült
- Die vorgespülte Münze wird nun in einem Wasserbad, dem möglichst fließenden Wasser langsam zuläuft (Münzen keinesfalls übereinander legen!) gelegt – Neutralisation (ob nach aggressiver oder harmloser Behandlung)
- Zur Reinigung verwendete Säuren sind durch Laugen und umgekehrt zu neutralisieren – der Nachweis das Flüssigkeiten wieder neutral sind läßt sich durch Universalindikatoren erbringen. Als letzes neutrales Reinigungsbad ist ach hier das Silberbad zu empfehlen

2. Reinigung

- nach Vorbehandlung und guter Wässerung Münze oberflächlich trocknen und abtupfen
- z. B. mit Kunststoffpinzette Silbermünze ins Tauchbad (Haltspunkt der Pinzette wechseln!) so 20 Sekunden bei angegriffenen Münzen
- sofort danach Münze unter fließenden Wasser abspülen
- danach noch mindestens 20 Minuten in einen Gefäß (Glas – KEIN Metall) wässern (am besten mit fließenden Gewässer)

3. Nachbehandlung

- Wassertropfen durch starkes schütteln der Hand wegschleudern
- Münzen mit einen sauberen abtupfen
- Nach dem Abtupfen werden die Münzen zwischen groben Saugpapier gelegt (z.B. Küchenpapier) und durch Andrücken der Papieroberfläche flüchtig getrocknet
- Die Münzen sollen nun kurz zwischen den Saugpapier liegen (höchstens 3 Minuten)
- Zur entgültigen Trocknung werden die einzelnen Münzen auf ein weiches aber nicht fusselndes, sehr saugfähiges Papier umgelegt (z.B. Tempo-Taschentücher) – bis zu 30 Minuten
- Münze nun weiter trocken
- Evtl. vorhanden Staubkörnchen mit weichen Pinsel entfernen
- Zum Konservieren abkühlen lassen

Den Abschluß muß das Konservieren (oder einfetten mit völlig neutralen Fetten oder Ölen) bilden, denn die völlig fettfreie und praktisch chemisch reine Münze läuft im ungeschützten Zustand besonders schnell an; das gilt verstärkt für Silber.


@ossenbruegger

ich kann mit der Meinung anderer Leben...

Übrigens ist die Wertminderung nicht so groß wie man denkt... man muß nur bei ebay mal reinschauen...
-

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Beitrag von wpmergel » Mo 30.08.04 21:38

siggi hat geschrieben:@ossenbruegger
ich kann mit der Meinung anderer Leben...
@siggi
ich auch, leider sind Deine Beiträge keine Meinungsäußerung. Du täuscht Fachwissen vor, das Du offensichtlich nicht hast. Ich stimme Ossenbrueggers Meinung zu: "Oh Gott Oh Gott, hoffentlich liest das kein Anfänger"
siggi hat geschrieben: ... Übrigens ist die Wertminderung nicht so groß wie man denkt... man muß nur bei ebay mal reinschauen...
-
Ach, doch Wertminderung und über die Höhe des Schadens entscheidet ebay? Da kaufst Du Dir besser eine Kristallkugel, daß ist genauer.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

www.Waldecker-Münzen.de
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Beitrag von siggi » Mo 30.08.04 21:47

ich behaupte nicht irgend ein besonderes Fachwissen zu haben :oops:

am besten sollte jeder selbst durch expermentieren zum für ihn opitmalen Ergebnis finden...

mich stört nur das auf die Beiträge im Forum verwiesen wird... wo man eigentlich nichts findet ... ups... außer laß es sein...

eine Münze ist halt nur soviel wert, wie sie einen selbst wert ist... den Rest kann man immer bei ebay verscherbeln :lol:


@wpmergel
vielleicht kann man ja sagen, welcher meiner empfolenen Bearbeitungsschritte falsch sein sollen... es ist immer etwa schwer mit pauschale (Vor-)Urteilen zu diskutieren... Vielleicht kommt ja noch etwas konkretes :D :idea:

Servus
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Beitrag von Lutz12 » Mo 30.08.04 23:21

wenn man mal auf die Ursprungsfrage zurückkommt ("Sammler-Silbermünzen, die leicht angelaufen sind, ... in Klarsichtdosendosen") kann man davon ausgehen, dass es sich um PP oder zumindest Stgl-Münzen (oder auch Medaillen) handelt. Eine Prozedur mit schrubben, reiben etc. ist hier "mit Kanonen auf Spatzen schiessen". Da ist es wirklich besser sie so zu lassen, weil sie hinterher dann definitiv schlechter ist. Bei Umlaufmünzen ist vorsichtiges Reinigen mit weicher Bürste und Spülwasser durchaus möglich, da kann man nichts wesentliches mehr versauen. Die Marotte Münzen blank zu putzen in der irrigen Annahme man kann aus einem sehr schön dann wieder Stempelglanz machen ist leider sehr stark bei Neusammlern anzutreffen, insofern halte ich die Warnungen für durchaus angebracht, wenn auch mancher dies belehrend findet. Wenn man will kann man seine Münzen auch noch in ein paar Jahren putzen, es ist keine Eile geboten, eine durch Putzen wertgeminderte Münze lässt sich aber nicht mehr auf den Ursprungszustand zurücksetzen. Viele Altsammler haben mit Sicherheit in Ihrer Anfangszeit auch ganz ordentlich geschrubbt und poliert, die wenigsten werden das heute noch tun.
Gruß Lutz12
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Beitrag von corrado26 » Di 31.08.04 13:12

Die Krux an der ganzen Sache ist, daß sich bei solchen Anfängerfragen nahezu immer numismatische Kinderschüler berufen fühlen, ihre Pseudo-Weisheiten kundtun zu müssen.
Wenn diese Herrschaften die Beantwortung solcher Fragen endlich mal den wirklichen Experten überließen, gäbe es diese hirnrissigen Diskussionen nicht
Meine Meinung
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Beitrag von Zwerg » Di 31.08.04 13:47

Ich erzähle in diesem Zusammenhang immer die schöne Geschichte einer Sammlung Braunschweigischer Löser, die mir zum Ankauf vorlagen.
Da die Sammlung vor dem Verkauf noch in einem Heimatmuseum ausgestellt werden und danach durch die Enkelin verkauft werden sollte, hat man die Löser mit Sidol gereinigt:
Schaden ca. 30.000 DM
Ich verfolge diese Diskussionen mittlerweile, ohne mich einzumischen, es ist leider Hopfen und Malz verloren.
(Im übrigen habe ich natürlich meine ersten Antoniniane auch blankgeputzt)

Grüße
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Beitrag von ossenbruegger » Di 31.08.04 14:56

Zwerg hat geschrieben:Ich erzähle in diesem Zusammenhang immer die schöne Geschichte einer Sammlung Braunschweigischer Löser, die mir zum Ankauf vorlagen.
Da die Sammlung vor dem Verkauf noch in einem Heimatmuseum ausgestellt werden und danach durch die Enkelin verkauft werden sollte, hat man die Löser mit Sidol gereinigt:
Schaden ca. 30.000 DM
Ich verfolge diese Diskussionen mittlerweile, ohne mich einzumischen, es ist leider Hopfen und Malz verloren.
(Im übrigen habe ich natürlich meine ersten Antoniniane auch blankgeputzt)

Grüße
Zwerg

Das kann man kaum groß genug schreiben:
Da die Sammlung vor dem Verkauf noch in einem Heimatmuseum ausgestellt werden und danach durch die Enkelin verkauft werden sollte, hat man die Löser mit Sidol gereinigt:
Schaden ca. 30.000 DM


Alte Münzen schrubbt man halt nicht blank, verdreckte Euros gibt man aus und sucht sich neue Exemplare!
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Beitrag von Obelix » Di 31.08.04 20:30

Na da kann ich mich der Meinung von Ossenbruegger nur anschließen!
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Beitrag von Obelix » Di 31.08.04 20:31

Als Ergänzung:

Patina ist nicht schädlich!!!!
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Beitrag von wpmergel » Di 31.08.04 21:22

So, und jetzt macht den Beitrag bitte dicht.
Herzliche Grüße aus Waldeck
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Beitrag von Zwerg » Di 31.08.04 21:28

Richtig und ich trinke ein Weißbier
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