Fälschung, Fehlprägung, Variante oder Spielgeld?

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usen
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Fälschung, Fehlprägung, Variante oder Spielgeld?

Beitrag von usen » So 22.07.07 17:01

Hallo zusammen,
mir ist heute ein komischer Schilling in die Hände gefallen.
Es handelt sich dabei um ein 1 Schilling-Stück aus Österreich von 1979.
Das Stück ist optisch, deutlich dünner wie meine anderen Vergleichsstücke (ich kann morgen mal versuchen ein Bild von dem Dickenunterschieden zu machen), und auch nur halb so schwer, und irgendwie komisch.
Das Gewicht beträgt nur : 2,05g
Der Durchmesser beträgt ca.: 21,5 mm
Die Dicke beträgt : 1mm

Kennt jemand von Euch ein solches Stück?

Meine Theorien sind:
1.) Rohlingsverwechselung, wobei ich nicht wüsste mit was für einem Rohling.
2.) Eine Fälschung, aber ich kann mir den Sinn nicht vorstellen.
3.) Spielgeld oder ein Jeton.

Für Antworten bedanke ich mich im Voraus.
MfG
Frederik
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Komischer Schilling klein.JPG

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Beitrag von klosterschueler » So 22.07.07 17:43

Jöööö - ein alter Schilling!

Vom Scan her wirkt der Rand etwas niedrig und der Schrift geht etwas zu knapp an den Rand. Und wenn man die Maße mit den Originalmaßen der Münze Österreich verglicht: 22,5mm, ist Deiner etwas kleiner.

Bin schon gespannt, was das ist.

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Beitrag von usen » So 22.07.07 18:13

Ja, ich habe ja auch ein paar andere Schillinge hier, und die Unterschiede sind deutlich sichtbar. Leider ist es mir bisher nicht gelungen den Dickenunterschied in ein Bild zu fassen. Aber es ist in etwa nur halb so Dick.
Daher die Theorie des falschen Rohlings, aber ich habe keine Ahnung welcher das denn gewesen sein könnte.

Aber ehrlich gesagt weiss ich nur das es aussieht wie ein Schilling. :lol:

Es ist wirklich ein interessantes Stück, und ich würde mich über ein wenig mehr Hintergrundinformationen freuen.
Vom Scan her wirkt der Rand etwas niedrig und der Schrift geht etwas zu knapp an den Rand
Also einen fühlbaren Rand inform einer Erhebung gibt es nicht.

Wirkt kurios.

MfG Frederik

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Walker
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Beitrag von Walker » So 22.07.07 18:53

Hallo,

also lt. ANK gibt's bei den Fehlprägungen/Besonderheiten
schon Schillingprägungen (22,5mm) auf 50 Groschen-Schrötlinge
(19,5mm), lese aber gerade Jahr nicht sichtbar und "dezentriert".

Auch wenn sie nicht dezentriert gwesen wäre würden trotzdem
3mm fehlen, dann wäre auch von der Umschrift einiges weg, also
ist die Theorie vom falschen Rohling meiner Meinung auszuschliessen.

Grüsse Walker

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Beitrag von klosterschueler » So 22.07.07 18:58

Hallo Ihr!

Also 50g-Rohling ist es nicht (wie Walker richtig bemerkt) und auch eine Spielmarke halte ich für unwahrscheinlich, weil wer macht eine Spielmarke, die dem echten Schilling so ähnlich ist.
Vom durchmesser könnte es sein, dass da einer den guten alten Schilling sauber abgeschliffen hat, aber warum idt das Teil so dünn?

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Beitrag von KarlAntonMartini » So 22.07.07 19:03

Die Oberfläche wirkt sehr flau. Vielleicht wurde das Stück längere Zeit in einer Säure gebadet? Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von usen » So 22.07.07 19:04

Mir sind Spielgeldstücke (also nicht für Glückspiel, sondern für Kinder zum Spielen) aus Belgien bekannt, diese sehen aus wie alte 5 Francs z.B. und sind aus Plastik.
Der dünne Rand schaut auch nicht abgeschliffen aus. Morgen werde ich mich mal um Bilder des Rands bemühen.
KarlAntonMartini hat geschrieben:Die Oberfläche wirkt sehr flau. Vielleicht wurde das Stück längere Zeit in einer Säure gebadet? Grüße, KarlAntonMartini
Das weiss ich leider nicht, aber auch da wirft sich mir die Frage auf: Welche Säure? Warum sollte jemand sowas tun?
Wenn ich die Säure wüsste würde ich das mal mit einer anderen Münze testen....

MfG
Frederik

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Beitrag von soggi » So 22.07.07 19:11

Hallo Frederik!

Meiner Meinung nach fallen 1. und 3. raus...demzufolge bleiben nur noch 2. und 4. für mich. Der Sinn einer Fälschung ist für mich nicht fraglich...ganz klar, da würde jmd Profit mit machen wollen (Verkehrsfälschung)...allerdings würde sich die Frage stellen, ob diese Fälschungen kostendeckend möglich gewesen wären (1 Schilling ist ja nun nicht gerade viel Geld - ca. 7 Cent).

Nun zu Punkt 4:
Die Münze könnte durch chemische Einwirkungen in diesen Zustand versetzt worden sein. Dafür spricht der Materialabtrag und dieses verschwommene AUssehen...dabei wurde an allen Stellen ungefähr die gleiche Menge Material abgetragen...durch kleine Schwankungen und und leicht geringerer ABtragung an den Übergängen des Reliefs kam es zu einer Angleichung -> verschwommene Konturen.

Allerdings würde ein verschwommenes Bild auch für eine schlechte Fälschung sprechen ...aber eine Verkehrsfälschung mit so einem AUssehen ist für mich schwer vorstelllbar.

Ich werde anschließend noch ein 5 Ptas Stück zeigen (muß erstmal einscannen), was genau die selbe Erscheinung zeigt.

edit:
Die Münze links ist ebenfalls dünner als ein normales Stück.

Gruß
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Beitrag von usen » Mo 23.07.07 06:42

Guten Morgen,
Ich finde das Deine Münze (soggis) noch viel viel schwammiger ausschaut wie meine, naja kommt wohl auch auf die Dauer des Säurebades an...

Ich werde auf jedenfall mal weiter probieren mehr Informationen zu bekommen, sollte dies nicht klappen, kommt das Ding in meine 'Token-Jeton-Spielgeld-und-Medaillen-Kiste' bis ich näheres weiss.

Das mit der Säure würd ich auch noch selber testen, wenn der Preis okay ist :P .
MfG
Frederik

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Beitrag von usen » Mo 23.07.07 11:29

Hallo nochmals, beim ebay habe ich folgendes zum Thema gefunden:
http://cgi.ebay.de/1-Schilling-1982-Ver ... otohosting

Dort heisst es
beim aussortieren übersehen. Münze die vom Randblech geprägt wurde, sehr selten. sogenanntes Dünnstück
Macht das sinn? Leider kenne ich mich nicht wirklich mit Prägevorgängen aus.

MfG
Frederik

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Beitrag von soggi » Mo 23.07.07 17:43

Es gibt von verschiedenen Münzen solche "Dünnstücke" (ob die Erklärung dafür korrekt ist, weiß ich nicht), allerdings müßte die Prägung dann genauso gut sein wie bei einem normalen Stück...nur weil der Rohling dünner ist, ist ja nicht automatisch die Prägung schwammig...zumal das eigentlich gar nicht möglich sein sollte ein Stück so zu prägen, daß es so wie deine oder meine Münze aussieht.

Gruß
soggi
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Beitrag von usen » Mo 23.07.07 17:47

Nun gut, ich denke ohne Säure wird man dem Geheimnis wohl nicht wirklich auf die Spur kommen, ich werde das Stück dann in meiner Spielgeldkiste vergraben.. da kann es nicht schaden.

Danke nochmals an alle!
MfG
Frederik

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Beitrag von soggi » Mo 23.07.07 18:13

Frag doch mal bei unseren ansässigen Chemikern an :)...oder frag mich in paar Monaten noch mal, dann kann ich selber vll mal was testen.
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Beitrag von usen » Mo 23.07.07 18:15

Wenn ich mich dann noch an das Stück erinner ;).
Gehört halt nich zu meinem Sammelgebiet, deswegeb 'vergrab' ich es auch.

MfG
Frederik

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Beitrag von usen » Mi 25.07.07 10:15

Hallo nochmals, auch wenn ich nerve, aber dieses Stück lässt mir keine Ruhe.
Ich habe noch mehr solcher 'Dünnstücke / Thin Planchets' im internet gefunden und die schauen auch nicht grade sehr scharflinig aus.. erinnert schon an mein Stück.

Hier noch ein paar Links
http://cgi.cafr.ebay.ca/THIN-PLANCHET-E ... otohosting

http://cgi.ebay.com/1975-D-Unc-Thin-Pla ... otohosting

http://cgi.ebay.com/1964-Unc-Thin-Planc ... otohosting

Gibt es vielleicht eine Methode rauszufinden, ob das nun ein Dünnstück ist oder mit Säure manipuliert wurde? Ausser hunderte von Säuren zu testen... Oder gibt es 'Fachleute' auf dem Gebiet?

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